Vivawest-Event: WAZ-Lauf startet bei großer Hitze in Brauck
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Gladbeck. Die Stimmung war super, die Läufer alle ziemlich verschwitzt: Am Fanpoint am Kreisverkehr starteten auch die 1000 Teilnehmer des WAZ-Laufs über 10 Kilometer.
In Brauck sind an diesem Sonntagmorgen viele auf den Beinen - am frühen Morgen vor allem die 1000 Teilnehmer des WAZ 10 KM-Laufs und hunderte von Fans am Straßenrand. Später kommen noch die vielen anderen Läufer des Vivawest-Marathons am Kreisverkehr Horster Straße/Roßheidestraße vorbei.
Verspäteter Start wegen falsch geparkter Autos
Sonntagmorgen, 9.30 Uhr. Am Kreisverkehr in Brauck und in den Straßen drumherum ist kein Durchkommen. Wer jetzt noch einen Parkplatz sucht, hat verloren. 1000 Läufer warten schon vor rot-weißem Flatterband an der Roßheidestraße auf den Start für den WAZ 10-KM-Lauf. Einige hundert Fans stehen hinter der Absperrung am Straßenrand, dazu bereit, jeden, der beim Vivawest-Marathon am Fanpoint in Brauck losläuft oder vorbeikommt, lautstark anzufeuern.
Die Sonne brennt vom Himmel, Bratwürstchen brutzeln schon auf dem Grill, die Läufer treten ungeduldig auf der Stelle. 9.30 Uhr soll es losgehen. Aber alle brauchen noch Geduld: 30 Minuten später kann Moderator Walter Hüßhoff endlich das Startsignal geben. Parkende Autos auf der Marathon-Strecke verzögern den Start des Laufs in Brauck und auch in Gelsenkirchen, wo der 6. Vivawest-Marathon und der Halbmarathon am Musiktheater starten.
Dabei standen die Schilder mit dem Parkverbot seit Tagen an der Strecke. Doch auch in Gladbeck wurden am Sonntag Morgen noch sechs Autos abgeschleppt. Es wären noch mehr gewesen, hätten nicht Mitarbeiter des Ordnungsamts mit Hilfe der Polizei Fahrzeughalter ab sechs Uhr aus dem Bett geklingelt, damit sie ihr Auto noch wegfahren.
„Wir waren diesmal pingelig“, sagt Timo Strzelczyk, beim Ordnungsamt zuständig für den Straßenverkehr und an diesem Tag verantwortlich dafür, dass alles gut geht im Marathon-Trubel. „Es geht auch um Sicherheit“. Deshalb versperren am Kreisverkehr weiße Transporter die Zufahrt zur Laufstrecke, und der Veranstalter hat an den Straßen neben den Sperren zahlreiche Ordner postiert. Sie sollen verirrten Autofahrern Umwege aufzeigen. aber auch aufpassen. Es ist zwar alles gut gegangen. Doch man weiß ja nie, was passieren könnte.
Moderator Hüßhoff singt das Steigerlied
Davon merken die Teilnehmer nicht viel. Sie fiebern dem Start entgegen und Walter Hüßhoff muss sie irgendwie bei Laune halten. Also singt er, stimmt das Steigerlied an. Aus Solidarität mit den Bergleuten, denn der Glückauf-Zukunft-Lauf startet just in dem Moment auf Prosper-Haniel in Bottrop. „Glückauf, Glückauf . . .“ Der Chor ist etwas schwach, aber es geht ja um die Symbolik. „Es muss weitergehen im Ruhrgebiet, auch nach dem Ende des Bergbaus“, ruft Bürgermeister Ulrich Roland von der Bühne allen zu. Er hat eigentlich keinen Zweifel, dass es so kommen wird, „wenn wir so eine tolle Veranstaltung auf die Beine stellen können“, sagt er.
Ludgera (49) und Antonia (21) Felske aus Kirchhellen machen dabei mit. Für die Mutter ist die Teilnahme am WAZ-Lauf eine Premiere. Zehn Kilometer hat sie bisher nicht geschafft. Aber kneifen ging nicht: Die Teilnahmekarte war das Weihnachtsgeschenk der Tochter.
Glückauf-Zukunft-Läufer folgen nach dem Start der 10-KM-Läufer
„Max, wat sagt die Uhr, oder dein Smartphone?“, fragt Hüßhoff wieder übers Mikro. Um 10 Uhr kann er endlich das Startsignal geben, die 1000 WAZ-Läufer rennen glücklich los in Richtung Gelsenkirchen.
Kurz darauf, 10.30 Uhr, kommen die ersten in Bottrop gestarteten Glückauf-Zukunft-Läufer die Roßheidestraße hoch gelaufen. Sie sind nass geschwitzt, aber strahlen, als die Zuschauer ihnen zujubeln. Kumpel grüßen Kumpel, es gibt bergmännisch-deftige Rückenschläge. Bottrops OB Tischler ist übrigens auch dabei. Wie alle anderen läuft er im eigens für den Lauf gestalteten Shirt der Gladbecker „Grubenhelden“ mit. Nur ein Bergmann hat seine Arbeitskluft angezogen. Helm ab! Bei dieser Hitze!
Aber glücklicherweise steht da Iris Söllner: „Uijuijuijui! Cocaa Colaaa, Wasserrrrr, Bananen“ ruft sie den Läufern zu, damit die sich mit Getränken und Energie versorgen. 20 Mitglieder der IGBCE (Brauck, Mitte, Regionalforum) reichen an diesem Vormittag tausende Pappbecher, Bananenstücke und wassergetränkte Schwämme an die Läufer. Die greifen dankbar zu, drücken die Schwämme über dem Kopf aus.
Vor dem Gewitter durch Gladbeck
Am Abend wird Iris Söllner keine Stimme mehr haben. Nach den Glückauf-Läufern kommen die Halbmarathonis aus Gelsenkirchen am Fanpoint an. Und um 11.22 Uhr passieren die schnellsten 42-KM-Läufer den Punkt. Knapp 10 000 Teilnehmer hatte dieser Vivawest-Marathon. Bis 15 Uhr hatten alle den Gladbecker Streckenabschnitt hinter sich gebracht. Das war gut, denn sonst hätten sie wegen des Gewitters hier abbrechen müssen. Polizei und Ordnungsamt gaben danach die Strecke für den Verkehr frei und der ZBG schickte den Besenwagen los.
Glückauf-Zukunft-Lauf beim Vivawest-Event
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Hobby- und Profiläufer und ihre Stimmen
Anfänger, Hobbyläufer und trainierte Dauerläufer nahmen am 10-km-Lauf der WAZ teil.
Rüdiger Hennig (64) aus Bochum zum Beispiel hat schon einige Marathons mitgemacht. Er will, wenn er im nächsten Jahr in Rente ist, wieder für die volle 42-km-Strecke trainieren. Mit dem 10-Kilometer-Lauf startet er das Training dafür. Als einer von 100 Teilnehmern hatte er das Startticket gewonnen.
Axel Kräne (41) aus Wetter an der Ruhr dagegen zieht erst seit Januar diesen Jahres jeden zweiten Tag die Laufschuhe an, „weil ich jedes Jahr älter, aber nicht fitter werde“, hat er fest gestellt. „Und Laufen ist ja praktisch, man braucht nur die Schuhe,“ Die zehn Kilometer sind seine erste große Herausforderung.
Jürgen Hess (64) von der Betriebssportgruppe der WAZ ist natürlich im Training. Zweimal in der Woche laufen die Kollegen fünf bis zehn Kilometer.
Elf Jahre alt ist Julien aus Gelsenkirchen, aber in seiner Altersklasse fast ein Profi. Er läuft regelmäßig mit Papa Andreas. Die zehn Kilometer wollten sie unter einer Stunde schaffen!
Dieter Schöneberg (75) wollte in maximal 50 Minuten in Gelsenkirchen ankommen. „Ich bin Profi“, sagt der 75-Jährige stolz.
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