Gladbeck. . Im August und September werden zwei Produktionen des Festivals im Zweckeler Industrieschloss gezeigt: Ein Tanztheaterstück und ein Schauspiel.
Die Maschinenhalle Zweckel wird auch in diesem Jahr wieder zu einem Spielort der Ruhrtriennale. Gleich zwei Produktionen werden in Gladbeck gezeigt: Das Tanztheaterstück „Kirina“ sowie die Schauspiel-Performance „No President. A Story Ballet of Enlightment in Two Immoral Acts“ (Kein Präsident. Handlungsballett der Aufklärung in zwei unmoralischen Akten). „Zwei Stücke, die unterschiedlicher nicht sein könnten“, sagt Ruhrtriennale-Sprecher Alexander Kruse. Während „Kirina“ ein sehr ernstes Stück sei, sei „No President. A Story Ballet of Enlightment in Two Immoral Acts“ eine sehr lustige, skurrile Produktion.
Für das Festival hat der Gladbecker Standort eine große Bedeutung: „Die Maschinenhalle Zweckel ist seit der Gründung der Ruhrtriennale einer der wichtigsten Spielorte. Das imposante und wunderschöne Gebäude übt auf unsere Künstlerinnen und Künstler immer wieder eine besondere Faszination aus“, sagt Kruse. Auch die Besucher, die oft von weither anreisen, schätzen die Kulisse der Maschinenhalle.
Thema Migration und Einfluss auf Kulturen
Das diesjährige Festivalprogramm läuft vom 9. August bis zum 23. Dezember. In der Maschinenhalle geht es am Samstag, 18. August, mit „Kirina“ los. Die Produktion des Faso Danse Théâtres beschäftigt sich mit dem Thema Migration innerhalb des afrikanischen Kontinents. Es geht darin um Fragen, welche Sprachen, musikalischen Formen und Erzählungen durch Migration entstanden sind und wie sie andere Kulturen beeinflusst haben.
Choreograph Serge Aimé Coulibaly beschäftigt sich in seinem Stück mit den Gründungsmythen der westafrikanischen Kultur. Kirina heißt ein Ort in Guinea. Für die Gründung der westafrikanischen Kultur hat er eine starke symbolische Bedeutung, heißt es in der Programmankündigung.
Deutschland-Premiere mit vier Terminen
Das Stück feiert in der Maschinenhalle seine Deutschland-Premiere. Insgesamt vier Termine sind geplant. Neben dem Samstag (18. August) wird die Tanz-Produktion auch am Sonntag, 19. August, Dienstag, 21. August und Mittwoch, 22. August, gezeigt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Am 19. August ist im Anschluss an die Vorstellung ein Künstlergespräch geplant. „Kirina“ wird in französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln gezeigt.
Uraufführung des Düsseldorfer Schauspielhauses
Um eine Sicherheitsfirma, die aus ehemaligen Schauspielern besteht und die die Aufführung eines Theaterstücks sichern sollen, geht es in dem Stück „No President. A Story Ballet of Enlightment in Two Immoral Acts“. Konkurrenz bekommen sie von einer Sicherheitsfirma, bei der ehemalige Balletttänzer engagiert sind. Die Konkurrenz ist nicht nur billiger und schneller, sie ist auch bereit jeden Preis für diesen Auftritt zu zahlen.
Das Stück wird in der Gladbecker Maschinenhalle uraufgeführt und ist eine Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses und der Ruhrtriennale. Es wird in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln gezeigt.
Für das Schauspiel sind fünf Aufführungstermine geplant. Los geht es am Freitag, 14. September. Weitere Termine folgen am Samstag, 15. September, Sonntag, 16. September, Mittwoch, 19. September und Donnerstag, 20. September. Aufführungszeiten: jeweils um 19.30 Uhr.
Tickets kosten je nach Kategorie 20, 30, 40 Euro
Karten für „Kirina“ und „No President. A Story Ballet of Enlightment in Two Immoral Acts“ kosten je nach Kategorie 20, 30 oder 40 Euro. Ermäßigte Karten gibt es ab zehn Euro. Eine Einführung zu den beiden Stücken gibt es jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn in der Maschinenhalle, Frentroper Straße 74.
Sanierung der angerosteten Fördertürme
Die beiden Fördertürme der Zeche Zweckel sind sanierungsbedürftig. „Die Zeit arbeitet an den Gerüsten“, sagt Anna Gerhard, Mitarbeiterin der Presseabteilung der Stiftung Industriedenkmalpflege, die Eigentümerin des Denkmals ist. Einzelne Stahlelemente der Türme sind stark angerostet. Daher hat die Stiftung Ende des vergangenen Jahres beim Land Fördermittel beantragt. „Wir warten noch auf die Bewilligung“, sagt Gerhard. Die geplanten Maßnahmen könnten erst dann umgesetzt werden, wenn die Förderung bewilligt ist.
Die aufwändigen Arbeiten können einige Jahre dauern
Wie lange die geplante Sanierung dauern wird, ist unklar. „Das können mehrere Jahre werden.“ Ende 2017 hieß es noch, dass die Arbeiten zum Jahresende 2020 abgeschlossen sein sollen. „Das wird sicherlich nicht mehr der Fall sein können“, sagt Gerhard.
Zur Sanierung gehört auch ein neuer Anstrich der beiden Türme. Die Farbe, die als Abschluss auf die Fördergerüste aufgetragen wird, soll die sein, die als Erstfarbe nach Entfernung der Überstreichungen ermittelt wird. „Wir wissen noch nicht, welche Farbe das sein wird“, sagt Gerhard. Fest steht nur: „Die Sanierung soll die Gerüste für die kommenden 25 Jahre sichern.“
Anliegen der Stiftung ist, die Objekte, die in ihrem Besitz sind, langfristig zu sichern. Die Fördergerüste seien auch Landmarken. „Sie bieten den Menschen Identifikation.“
Auch die Körbe will die Stiftung im Rahmen der geplanten Sanierung von den beiden Fördertürmen herunterlassen. Zunächst einmal zur Anschauung. „Es kommt auf deren Zustand an, ob wir sie begehbar machen können.“
Gelände derzeit nur bei Veranstaltungen und Führungen zugänglich
Das Gelände der Zeche Zweckel ist derzeitig nur im Rahmen von Veranstaltungen oder bei Führungen zugänglich. Die Vandalismus-Gefahr sei zu groß, um das Gelände dauerhaft zu öffnen. Gerhard: „Wir müssten das Gelände bewachen und dafür haben wir kein Personal.“
Auswirkungen auf den Betrieb soll die Sanierung nicht haben. „Unser Ziel ist, dass die Bespielung der Halle nicht betroffen ist.“ Die Kosten für die Arbeiten kalkuliert die Stiftung mit fünf Millionen Euro.