GLADBECK. . Skeptischer WAZ-Leser in Gladbeck wittert bei dubiosem Telefonat kriminelle Machenschaften und reagiert prompt. Warnung vor unbekannten Anrufern.

Da wurde Klaus Griesbeck hellhörig: Ein unbekannter Anrufer forderte ihn auf, umgehend – mit ihm selbst an der Strippe – zum Computer zu gehen. Er wolle dem Gladbecker helfen, „eine Sicherheits-Software herunterzuladen“. Damit sollten „Hacker deaktiviert werden“, habe der Unbekannte auf Englisch mit leichtem Akzent gesagt, der sich als Sicherheitsmitarbeiter von Microsoft ausgegeben habe.

Gespräch schnell beendet

Geistesgegenwärtig reagierte Klaus Griesbeck: „Ich täuschte vor, doch nur sehr schlecht Englisch verstehen und sprechen zu können.“ Er habe den Anrufer gebeten, „mir doch eine E-Mail in Deutsch mit den genauen Tatsachen und der genauen Vorgehensweise zuzusenden, nannte ihm meine E-Mail-Adresse jedoch nicht, da er sie ja wohl kennen würde“, erzählt der 63-Jährige. Dann beendete er das Gespräch.

Angeblicher Microsoft-Mitarbeiter

„Ich war von Anfang an sehr skeptisch“, so Griesbeck. Ein Sicherheitsmitarbeiter von Microsoft ruft an und teilt mit, dass der Computer des Gladbeckers „von diversen Hackern befallen und akut gefährdet ist“? Merkwürdig. Der Angerufene berichtet: „Um sich angeblich zu legitimieren, nannte er eine Art Mitarbeiterdienstnummer und auch meinen genauen Namen, Anschrift und Telefonnummer.“ Doch das brachte den Unbekannten beim misstrauischen Griesbeck nicht weiter.

Zugriff auf persönliche Daten

Der witterte schnell eine kriminelle Masche, damit Fremde Zugriff auf seine persönlichen Daten bekommen: „Der Anrufer wollte auf meinem Computer ein Schadprogramm installieren. So lassen sich meine Kontonummer, Passwörter und andere Daten abgreifen. Dann kann irgendwer unter meinem Namen beispielsweise Waren bestellen, aber ich werde finanziell belastet.“

Eine von vielen Maschen

Schon die angezeigte Telefonnummer – Ländervorwahl 0061 – des angeblichen Microsoft-Beschäftigten machte ihn stutzig. „Dass sie aus Australien war, habe ich erst nachher gegoogelt“, erzählt der Gladbecker. „Diese Form von Betrug am Telefon ist eine von vielen Begehungsweisen“, bestätigt Michael Franz, Sprecher der Polizeibehörde Recklinghausen. Er rät denjenigen, die derartige Anrufe erhalten, den Vorfall bei der Polizei anzuzeigen.

Warnung vor solchen Anrufen

Sie warnt vor solchen Betrugsmaschen immer wieder. Doch nicht jeder ist so reaktionsschnell wie Klaus Griesbach. Er sagt: „Wer blauäugig ist, fällt auf so etwas her­ein. Dann plündern Kriminelle die Konten, und es entsteht ein finanzieller Schaden von zig tausend Euro.“ Er selbst habe schon häufig Erfahrungen mit dubiosen Anrufen gemacht. Doch: „Toitoitoi ist mir nichts passiert. Ich bin sehr vorsichtig.“ Und das sollten auch seine redlichen Mitmenschen sein.