Hört sich gut an: Nach der Anreise mit Bus oder Bahn an der Haltestelle aufs Miet-Fahrrad umsteigen, um als Berufspendler klimaneutral weiter in Richtung Arbeitsplatz zu radeln. In den Nachbarstädten Bottrop und Gelsenkirchen ist das in Kooperation mit dem Leihfahrrad-Anbieter Metropolradruhr schon seit Jahren möglich. Die Fraktion Die Linke beantragte jetzt im Umweltausschuss zu beschließen, ein Fahrradleihsystem auch in Gladbeck aufzubauen.
Hört sich gut an: Nach der Anreise mit Bus oder Bahn an der Haltestelle aufs Miet-Fahrrad umsteigen, um als Berufspendler klimaneutral weiter in Richtung Arbeitsplatz zu radeln. In den Nachbarstädten Bottrop und Gelsenkirchen ist das in Kooperation mit dem Leihfahrrad-Anbieter Metropolradruhr schon seit Jahren möglich. Die Fraktion Die Linke beantragte jetzt im Umweltausschuss zu beschließen, ein Fahrradleihsystem auch in Gladbeck aufzubauen.
Thomas Ide, Sachgebietsleiter Verkehrsplanung der Stadt, informierte die Lokalpolitik umfassend zum Für und Wider, Metropolradruhr-Stationen in Gladbeck aufzubauen. Zunächst, dass im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 dazu ein Förderprojekt aufgelegt worden sei, „für kreisfreie Städte, so dass Gladbeck sich nicht beteiligen konnte“. Der damalige Baurat Tum habe auf seine schriftliche Anfrage, ob einer Erweiterung auf die Kreise möglich sei, eine negative Antwort erhalten.
Am Metropolradruhr seien zehn Städte beteiligt, mit insgesamt 250 000 Ausleihen im Jahr 2017. Mit der Zielsetzung, „dass sich das Leihradsystem finanziell selbst tragen sollte“. Wobei man mittlerweile die Erkenntnis habe, dass dies nur zum Teil gelinge. „Eine Universitätsstadt wie Bochum hat mit rund 90 000 Ausleihen pro Jahr gute Zahlen“, so Ide. Bei anderen Städten sei die Akzeptanz deutlich verhaltener wie in der Fachhochschulstadt Gelsenkirchen mit 2000 oder Bottrop mit lediglich 250 Ausleihen pro Jahr. Der Regionalverband Ruhr (RVR) unterstütze so das Metropolradruhr-System jährlich mit 10 000 Euro.
Wollte Gladbeck ins System einsteigen, koste eine Mietstation mit acht Rädern und zehn Ständern „etwa 6500 Euro plus Mehrwertsteuer“, so Ide. Dies ergäbe bei zehn Stationen Kosten von rund 80 000 Euro. Der jährliche Unterhalt liege bei 60 000 Euro. Ide: „Die Verwaltung hat Kosten und Nutzen abgewogen und sieht im Konsolidierungshaushalt zunächst keine Möglichkeit, ein Radleihsystem aufzubauen.“ Der Ausschuss folgte mehrheitlich der Argumentation.