Gladbeck. . Auf dem Friedhof Rentfort können Verstorbene seit dem 1. April unter Eichen beigesetzt werden. Ausweitung des neuen Angebots ist für ZBG denkbar.
Auf dem Friedhof Rentfort können Verstorbene seit dem 1. April in Urnen im Wurzelwerk von alten Eichen beerdigt werden. Damit kommt der ZBG dem Wunsch nach, sich in der Natur bestatten lassen zu können. Die ersten zwei Menschen sind dort bereits beigesetzt.
„Wir haben in den vergangenen fünf, sechs Jahren immer wieder neue Bestattungsformen geschaffen“, sagt Bernhard Schregel, Fachbereichsleiter Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung beim ZBG. Dazu zählen unter anderem Partnergräber oder ein jesidisches Feld.
Auf der Fläche ist Platz für 120 Urnen
„Wir haben nicht nur das Interesse, möglichst viele Bestattungsarten zu erhalten, sondern auch Ideen von anderen Kommunen zu übernehmen.“ Denn: „Wir müssen attraktiv bleiben, der Markt ist hart umkämpft“, sagt Schregel. Daher seien günstige und attraktive Angebote nötig. „Wir wollen die Friedhofskultur hochhalten.“
WAZ-Leser fragte nach Möglichkeit für Wittringen
Im Westerholter Wald in Herten können sich Verstorbene in der freien Natur bestatten lassen. „Ist das nicht auch im Wittringer Wald möglich?“, fragte WAZ-Leser Franz Landewee.
Die WAZ hakte beim ZBG nach. Der Wittringer Wald ist Naherholungsgebiet und: „Mit Rollator und Rollstuhl ließe sich nur schlecht zu den Gräbern kommen“, hieß es vom ZBG. Es gebe aber die Möglichkeit auf dem Rentforter Friedhof.
Gut 120 Plätze für Urnen sind auf der rund 200 Quadratmeter großen Fläche auf dem Rentforter Friedhof vorgesehen. „Wir haben eine schöne Stelle gefunden.“ Zwischen die alten Bäume hat der ZBG kleine Eichen nachgepflanzt. Der Platz sei recht schattig und für normale Gräber nicht mehr geeignet. „Da würde kein Blümchen mehr wachsen“, so Schregel.
Namen auf Stele eingraviert
Blumen und Kerzen, die Hinterbliebene für die dort Beerdigten ablegen möchten, werden an einer Ablagefläche an einer Stele versammelt. Auf diese werden die Namen der Verstorbenen – bis zu 25 Stück – eingraviert. Tafeln an der konkreten Stelle des Grabs gibt es nicht. „Man kann sich den jeweiligen Ort merken.“
Ein Baum für das eigene Grab oder das des Verwandten können sich die Gladbecker allerdings nicht aussuchen. „Es wird einer nach dem anderen der Reihe nach beigesetzt. So entsteht kein Chaos“, sagt Schregel.
Abwarten, wie das Angebot angenommen wird
Der Vorteil dieses Konzepts gegenüber eines Waldfriedhofs sei der leichtere Zugang. „Die Hinterbliebenen können direkt mit dem Auto vor dem Friedhof vorfahren und müssen nicht erst noch durch den Wald“, sagt ZBG-Chef Heinrich Vollmer.
Für den ZBG ist vorstellbar, die Möglichkeit, sich unter Bäumen beerdigen zu lassen, auszuweiten. „Wir müssen jetzt aber erst einmal sehen, wie die Gladbecker die neue Bestattungsart annehmen“, so Bernhard Schregel. Ein denkbarer Ort wäre an einer Kirschallee, ein Stück hinter dem nun geschaffenen Platz auf dem Friedhof. „Bei Bedarf können wir uns auch vorstellen, dies auf den anderen beiden städtischen Friedhöfen anzubieten.“