Gladbeck. . Der neue Treffpunkt für Jungen und Mädchen in den ehemaligen Räumen der Jugendkunstschule ist eröffnet. Workshops und AG-Sitzungen geplant.

Schwarze und orangefarbene Ballons steigen in den strahlend blauen Himmel. Eigentlich wollten die Jugendratsmitglieder Karten mit Wünschen für das so eben eröffnete Jugendcafé „3Eck“ an ihnen befestigen, doch die Karten sind zu schwer. Also steigen die Ballons alleine in die Luft.

Gute Wünsche haben die Kinder und Jugendlichen dennoch für ihren neuen Treffpunkt formuliert: „Alle, die hier mitmachen, sollen viel Freude haben“, hat die 13-jährige Samantha aufgeschrieben und Ceren (15) wünscht sich, dass die Jugendlichen viele tolle Erlebnisse in ihrem neuen Café haben werden.

Jugendliche arbeiteten knapp zwei Jahre an der Gestaltung

Knapp zwei Jahre haben die Jungen und Mädchen an der Gestaltung des jetzt offiziell eröffneten Jugendcafés in den ehemaligen Räumen der Jugendkunstschule gearbeitet. Sie entwickelten die Idee, stellten ihr Konzept in den Ausschüssen der Politik vor und gestalteten die Räume.

Sprechstunde für die Taschengeldbörse

Im neuen Jugendcafé findet wöchentlich eine Sprechstunde für die Taschengeldbörse statt.

Jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr können Jungen und Mädchen sich zu dem Projekt anmelden oder beraten lassen.

Gegen Bezahlung nehmen
Jugendliche bei der Taschengeldbörse Senioren kleine Arbeiten wie Einkaufsdienste oder mit dem Hund Gassi
gehen ab.

Auch die Möbel für das Café bauten sie in einem Workshop mit dem Verein JAS (Jugend-Architektur-Stadt) selbst. Tische, Hochbeete, Kisten und eine Hollywoodschaukel sind entstanden. „Das hat für die Jugendlichen eine ganz andere Wertigkeit, wenn sie es selbst gemacht haben“, sagt Kinder- und Jugendbeauftragte Sarah Kimmeskamp.

Das erste Jugendcafé der Stadt

Marvin Wetekam war einer derjenigen, der das Projekt von Beginn an begleitete. „Ich bin stolz, dass wir von den ersten Gedanken bis zu dem, was nun hier steht, vieles selbst umgesetzt haben.“ Einen eigenen riesigen Raum zu haben, ist eine tolle Sache, finden auch Miles Wetekam und Maximilian Baumeister, ebenfalls Mitglieder des Jugendrats. „Toll, dass es nun endlich los geht.“

Noch vor der offiziellen Eröffnung fand bereits Ende März der
Noch vor der offiziellen Eröffnung fand bereits Ende März der © Lutz von Staegmann

„Wir schreiben ein Stück Stadtgeschichte“, sagt Bürgermeister Ulrich Roland in seiner Begrüßung. Denn: „Es ist das erste Jugendcafé in unserer Stadt.“ AG-Sitzungen, Workshops oder Kinoabende sollen hier in Zukunft stattfinden. „Ihr könnt das Café ordentlich mit Leben füllen“, so Roland zu den Jugendlichen.

Jeder, der mitmachen möchte, ist willkommen

Das Café soll ein Ort des offenen Aufeinandertreffens werden. „Jeder, der mitmachen möchte, ist willkommen“, lädt Sarah Kimmeskamp alle ein. Der neue Treffpunkt für Jungen und Mädchen heißt „3Eck“, da das Café an der Friedrich-Ebert-Straße 10 zwischen Wilhelmstraße und Friedrichstraße liegt.

Auch Vera Deffte ist bei der Eröffnung dabei. Bis vor kurzem war sie Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, begleitete den kompletten Prozess, bis sie vor einigen Wochen zum Institut für soziale Arbeit nach Münster wechselte. „Wir haben hier gemeinsam viel Arbeit reingestreckt. Peu à peu ist es schöner geworden“, freut sie sich. Die Umbauarbeiten kosteten rund 200 000 Euro. Feste Öffnungszeiten hat das Café bislang noch nicht, sind aber in der Überlegung.