Gladbeck. Linke-Politiker bittet um Entschuldigung für die falsche Behauptung, in der Moschee würde ein militaristisches Kindertheaterstück aufgeführt.

Rückzieher von Linke-Politiker Ralf Michalowsky: In einer Pressemitteilung gibt er zu, einem falschen Facebookeintrag aufgesessen zu sein und bittet um Entschuldigung „bei den von mir zu Unrecht Angegriffenen“.

Michalowsky hatte Ende vergangener Woche in einer Pressemitteilung behauptet, in der Gladbecker Ditib-Moschee an der Wielandstraße würde – wie in anderen Moscheen im Lande – am Wochenende ein martialisch anmutendes Kindertheaterstück gezeigt. Der Moscheeverein hatte dies auf WAZ-Anfrage energisch zurückgewiesen und Michalowsky mit Klage gedroht.

„Ich habe die Postings nicht als Scherz und Satire erkannt“

Linke-Politiker bittet Ralf Michalowsky um Entschuldigung, weil er fälschlicherweise behauptete, an der Moschee an der Wielandstraße würde ein militaristisches Kindertheaterstück aufgeführt.
Linke-Politiker bittet Ralf Michalowsky um Entschuldigung, weil er fälschlicherweise behauptete, an der Moschee an der Wielandstraße würde ein militaristisches Kindertheaterstück aufgeführt. © Oliver Mengedoht

Angesichts von Ereignissen in Ditib-Moscheen Herford und Mönchengladbach „bin ich einem Facebookeintrag aufgesessen, in dem ein Gladbecker mit türkischen Migrationshintergrund behauptete, ähnliches würde in Gladbeck stattfinden“, so Michalowsky nun.

Inzwischen sei klar, dass es so etwas in der Moschee nicht gab. Michalowsky weiter: „Und der Urheber der Falschmeldung erklärt nun seine Postings als Scherz und Satire. Wenn das nicht dabei steht, ist es nur schwer zu erkennen; ich habe es jedenfalls nicht erkannt“, so der Linke-Politiker, der erneut Position bezieht: „AfD-Sympathisanten, die das ausschlachten wollen, sei gesagt: Ich stehe wie kaum ein anderer für offene Grenzen und nichts liegt mir ferner, als die türkische Community pauschal anzugreifen.“

Nach WAZ-Recherchen hatte sich Michalowsky den Facebook-Kommentar eines angeblichen Gladbeckers mit Migrationshintergrund, der dem Moscheevereins-Vorstands unbekannt war, zu eigen gemacht, ohne die Behauptung zu prüfen.