Gladbeck. . Mehr als 110 Gruppierungen füllten bei der jährlichen Aktion blaue und rote Säcke mit achtlos weggeworfenem Unrat. Der ZBG unterstützte sie.

Die Stadt ein Stück schöner zu machen, die Parkanlagen von Müll zu befreien und die Straßen sauber zu halten – das war das Ziel der Aktion „Gladbeck putzt“. Und viele Gladbecker Privatleute, Vereine, Verbände, Kindergärten und Schulen machten mit, schnappten sich am Samstagmorgen Besen oder Harke, um Müll, Dreck und Unrat in einem ausgewählten Gebiet zu entsorgen. Mehr als 110 Gruppen machten bei der alljährlichen Aufräumaktion mit.

Die Marinekameradschaft Gladbeck hatte sich zum Beispiel die Grünflächen des Nordparks als Einsatzort ausgesucht. Dort klaubten die Mitglieder eine Menge verrostete Kronkorken und Zigarettenstummel vom Boden auf. Die Aufräumprofis schafften kaputte Glasflaschen und zerrissene Papierschachteln weg.

Im Einsatz mit Laubbläser und Zange

Stephan Brock arbeitete mit dem Laubbläser.
Stephan Brock arbeitete mit dem Laubbläser. © Thomas Gödde

Einer der Gruppe griff sich den Laubbläser, während ein anderer die Zange zur Hilfe nahm. „Wir haben es uns schlimmer vorgestellt. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Dreck-Mengen harmlos. Obwohl die Angler vom ASV Zweckel schon vor uns hier waren, ist noch einiges zu tun. Sie haben sich um die groben Arbeiten gekümmert“, so Volker Maas (61) und Johannes Rottmann (63).

Zahl der spontanen Putzer nimmt zu

Vor allem in den letzten Tagen vor der Aktion meldeten sich viele Menschen beim städtischen Entsorger an, die bei „Gladbeck putzt“ helfen wollten. Brigitte Köhler vom ZBG unterstreicht, dass die spontane Beteiligung zugenommen habe.

Der Aufräumtag fand in diesem Jahr zum 16. Mal statt. Seit der Entstehung der Aktion hat sich einiges getan. Ursprünglich halfen 450 Leute, jetzt sind es in der Regel mehr als 2500 Personen. In den vergangenen Jahren kamen viele Schulklassen hinzu.

Auch in dem großen Container, der vor dem Kleingartenverein Nordpark aufgestellt wurde, türmte sich der Müll. Dort machten sechs engagierte Kleingärtner die Anlage und die angrenzenden Flächen sauber. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Michael Bauch (55), lud ein schrottreifes Fahrrad an der Abladestelle ab.

Einer der Helfer schob eine gefüllte Schubkarre mit Kleinteilen zum Container. Er hatte sie in den Büschen gefunden. „Wir sind seit Beginn der Aktion mit dabei. Die kuriosesten Funde waren Damenslips, eine Mikrowelle und Matratzen. Als wir begonnen haben, gab es noch mehr Müll. Mittlerweile ist es etwas weniger geworden“, so Bauch.

Reichlich Müll am Bahnhof West

Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten putzten den Bereich Bahnhof West in Gladbeck. Im Bild: Manfred Frieske, Celia Tavsan, Christiane Reese, Dennis Feyerabend.
Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten putzten den Bereich Bahnhof West in Gladbeck. Im Bild: Manfred Frieske, Celia Tavsan, Christiane Reese, Dennis Feyerabend. © Thomas Gödde

Das konnten Benedikt Maas (35), Hagen Krawiec (51) und Bernd Beckmann (55) nicht behaupten. Die Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten waren mit ihrem zehnköpfigen Team, zu dem auch Beschäftigte der Einrichtung gehörten, am Bahnhof Gladbeck-West unterwegs. Sie sammelten den Abfall mit Greifzangen auf und hatten schon um 12 Uhr reichlich Säcke gefüllt: rund 50 blaue und rote stapelten sich auf den zwei Transportfahrzeugen.

„Das ist leider die tägliche Ansammlung an Dreck, die wir jetzt wegmachen. Ich gebe dem ganzen drei Tage, dann ist der Platz genauso vermüllt wie vorher“, sagte Hagen Krawiec skeptisch. „Hier kommt normalerweise niemand hin und passt auf. Leute laden ihren Müll hier ab, weil es für sie bequemer ist“, fügte Bernd Beckmann hinzu.

Mitarbeiter des ZBG sammeln die Müllsäcke ein

Mitarbeiter von ZBG holten die Müllsäcke ab.
Mitarbeiter von ZBG holten die Müllsäcke ab. © Thomas Gödde

An der Welheimer Straße warfen David Hullmann und Michael Kraft gefüllte Müllbeutel, die am Straßenrand gelagert waren, in ihren Wagen. Die beiden Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofes Gladbeck (ZBG) tourten mit ihrem Fahrzeug durch die Stadt. Neben ihrem Sperrmüllwagen fuhr ein weiterer Wagen von Abholstation zu Abholstation.

Zudem waren noch ein Schrottfahrzeug und zwei Kleintransporter unterwegs. „Wir haben auf unserem Weg zum Beispiel Autoreifen und Türen gefunden. Vieles wird weggeschmissen, das normalerweise Geld kosten würde, wenn es bei uns abgegeben wird.“ Die abtransportiere Müllmenge nehme auf die Jahre gesehen bei „Gladbeck Putzt“ nicht zu, sie würde jedoch auch nicht weniger.