Kreis Recklinghausen/Gladbeck. . Polizei rüstet sich für die Saison. Vermehrte Geschwindigkeitskontrollen und zwei „Poli-Tours“ sind Teil der Präventionskampagne.
26 Fahrer PS-starker Motorrad- und Motorroller verunglückten 2017 auf den Straßen im Kreis Recklinghausen und in Bottrop. Zählt man die Unfälle aller Fahrer motorisierter Zweiräder, auch die Mofa- und Mopedfahrer zusammen, ist die Zahl sogar knapp dreimal so hoch: Insgesamt 303 Verunglückte listet die Polizeistatistik auf. Damit sind diese Unfälle im Vergleich zu 2016, wo ein Rückgang zu verzeichnen war, im vergangenen Jahr wieder um sechs Unfälle angestiegen.
Gladbeck liegt in dieser Hinsicht im Städtevergleich eher am Ende der Statistik: 22 verunglückte motorisierte Zweiradfahrer gab es 2017, sechsmal waren Fahrer von Motorrädern oder Motorrollern betroffen. Spitzenreiter im Kreis ist Haltern, bekanntermaßen für Biker besonders attraktiv. Dort fuhren 18 von 22 verunglückte Kradfahrern PS-starke Bikes. Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle mit höher motorisierten Krädern (über 125 ccm) und Motorrollern im vergangenen Jahr um 8,62 Prozent, von 116 auf 126.
Zu schnelles Fahren ist eine der häufigen Ursachen
Ursache ist in vielen Fällen eine zu hohe Geschwindigkeit oder eine unangemessene Fahrweise. Deshalb wird die Polizei mit dem Beginn des Frühjahrs auch jetzt wieder verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durchführen, kündigt das Präsidium in Recklinghausen an. Karl-Heinz Henn, Direktionsleiter Verkehr im Polizeipräsidium Recklinghausen: „Unser Ziel bleibt die nachhaltige und flächendeckende Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus“.
Verletzungsrisiko ist größer als bei Autofahrern
Die Kontrollen und auch die Mahnungen, die Tempolimits einzuhalten, geschehen zum Schutz der Motorradfahrer vor Unfällen, denn „Biker haben keine Knautschzone“, sagt Andreas Wilming-Weber, Leiter der Pressestelle der Polizei in Recklinghausen. Generell ist daher das Risiko, auch bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall, verletzt zu werden oder gar tödlich zu verunglücken, größer als für Autofahrer.
Für schwierige Verkehrssituationen sensibilisieren
Die Präventionsarbeit beginnt jetzt wieder im Frühjahr, wenn viele Biker ihre Kräder aus der Garage holen und die ersten schönen Frühlingstage für Ausfahrten nutzen. Abgesehen von Kontrollen und Mahnungen bietet die Polizei auch in diesem Jahr wieder zwei „Poli-Tours“ an, bei denen die Teilnehmer in Kleingruppen mit Kradfahrern der Polizei auf Tour gehen. Dabei werden sie für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert. „Wir vermitteln, wie sich schwierige Situationen besser bewältigen lassen“, so Andreas Wilming-Weber. 300 Teilnehmer nutzten im vergangenen Jahr die Gelegenheit, sich nach der Winterpause wieder sicher einzufahren.