Gladbeck. . Der Gladbecker ist im Pfadfinderstamm St. Elisabeth aktiv. Nun erhielt der 65-Jährige die Georgs-Medaille. Eine besondere Auszeichnung.
Es ist ein bisschen wie eine Auszeichnung fürs Lebenswerk – Ferdinand Lutters, genannt Ferry, ist seit kurzem stolzer Träger der unter Pfadfindern bekannten Georgs-Medaille. Eine Medaille für besondere Dienste in der Pfadfinderschaft.
Lutters ist trotz seiner 65 Jahre noch als geistliche Leitung, als Kurat, im Vorstand des Ellinghorster Pfadfinderstamms Sankt Elisabeth aktiv und blickt auf ein langes Leben als Pfadfinder zurück. Wir haben mit ihm gesprochen.
Wie war die Ehrung mit der Georgs-Medaille für Sie?
Ganz überraschend. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Ich wurde aber so oft vor der Bezirksversammlung, an der ich ja die Medaille letztendlich bekommen habe, gefragt, ob ich auch wirklich hinkomme.
Zu der Zeit ging es mir gesundheitlich nicht so gut, deswegen war ich unsicher, ob ich wirklich hingehen kann. Aber selbst meine Frau, der es eigentlich recht egal ist, ob ich zu einer Bezirksversammlung gehe oder nicht, hat mich am Morgen des Tages nochmal darauf angesprochen und mich hingeschickt.
Das kam mir alles etwas seltsam vor. Als ich die Georgs-Medaille dann bekam, war ich sehr gerührt. Das ist eine große Ehre und ein Dankeschön für all die Zeit und den Haufen Arbeit, die man in die Pfadfinder gesteckt hat.
Wie kamen Sie zum Stamm Elisabeth?
In den 90-er Jahren wurde ich gefragt, ob ich dem Stamm helfen will. Das lief über Schwester Brunhilde, die zu der Zeit im Kindergarten vor Ort arbeitete.
Sie meinte: „Als du noch in Holland gelebt hast, warst du ja auch Pfadfinder.“ Ich habe mir das Ganze dann mal angesehen.
Die Stimmung im Stamm war eher unchristlich. Der Tonfall untereinander gefiel mir nicht und der Stamm hatte mehrere tausend Mark Schulden. Dann habe ich mich entschieden: „Jetzt erst recht! Denen will ich helfen.“ Und so fing es an.
Was sind Ihre besonderen Verdienste gewesen?
Ich denke, ich habe Unmengen Zeit und Herzblut in die Pfadfinderarbeit gesteckt. Mit privaten Geldern habe ich dem Stamm damals geholfen, die Schulden abzubauen, und auch Propst Berger und der Kirchenvorstand haben mich dabei unterstützt. Ich wollte alles auf Null setzen und dem Stamm Elisabeth einen Neustart ermöglichen.
Um so eine Georgs-Medaille zu erhalten, sollte man wohl etwas Besonderes geleistet haben, etwas, das über das „Normale“ hinausgeht. Außerdem glaube ich, ist es nicht üblich, noch mit fast 66 Jahren in einem Jugendverband aktiv mitzuhelfen.
Wie sieht Ihr ehrenamtliches Engagement im Stamm Elisabeth aus?
Heute bin ich Kurat und sowas wie ein Mädchen für alles. Ich helfe, wo ich gebraucht werde. In der aktiven Leitungsposition will ich nicht mehr sein – da muss ich mich nicht einmischen, das soll die Jugend alleine machen. Ich bin da, wenn Not am Mann ist und vermittle zwischen Pfarrei oder anderen Gruppierungen und dem Stamm. Man muss dabei ja unsere Sonderrolle bedenken: Unser Stamm in Elisabeth hat keinen Kirchort mehr ,vor Ort’, wir haben es sicherlich schwerer als andere Pfadfinderstämme mit intaktem Gemeindeleben.