Gladbeck. . Die Märzausgabe der Zeitschrift des Verkehrsvereins Gladbeck bietet bewährten Themenmix in frischer Optik. Auch Blick auf aktuelle Entwicklungen.
Das schwarz-gelbe Stadtwappen auf dem Cover ist geblieben, der Titel selbst wurde leicht verändert: „Unsere Stadt. gladbeck“ heißt die bekannte Zeitschrift des Verkehrsvereins, die mit diesem Jahr in neuem, frischem Design und luftigerem Layout daher kommt.
Das aktuelle Heft, seit 1973 bis jetzt in beachtlicher, knapp 2000 starker Auflage viermal jährlich publiziert, trägt deutlich die Handschrift der neuen redaktionellen Leitung: Manfred Bogedain, ehemaliger WAZ-Journalist, und Peter Braczko, einst Ruhr-Nachrichten-Fotograf, sowie Künstlerin Karoline Dumpe haben im Sinne des Wortes das Heft in die Hand genommen, nachdem Heinz Enxing (81) Ende 2017 seinen Rückzug erklärt hatte.
Bewährtes und eine behutsame Entwicklung
Die erste Ausgabe nun zeigt: Nicht alles ist anders, aber die Optik ist moderner, der Inhalt wird übersichtlicher präsentiert, Fotos sind größer und es werden schon mal andere Schnitte gewagt. Dennoch, der Wiedererkennungswert ist groß, die Auswahl der Themen bietet wie gewohnt einen bunten Mix aus Informationen übers Stadtgeschehen und zu stadthistorischen Themen.
Das bleibt so, versichert Manfred Bogedain im Editorial: „Wir werden weiter auf erprobte Inhalte setzen und versuchen, gemäß der Satzung des Verkehrsvereins ,die Belebung des Heimatbewusstseins, die Pflege des Ansehens und des äußeren Bildes sowie die Förderung des Verkehrs und der allgemeinen Entwicklung der Stadt Gladbeck’ zu begleiten und wo möglich zu fördern“.
Verstärkter Blick auf aktuelle Entwicklungen
Den Blick will man jedoch ein wenig stärker auf aktuelle Entwicklungen in der Stadt richten, das Historische dabei allerdings nicht zu kurz kommen lassen. Das zeigen Beispiele im neuen Heft. Es gibt zum einen eine Berichterstattung über die aktuelle Entwicklung der Planung für den Oberhof und den Bahnhof Ost, zum anderen ein ausführliches, mehrseitiges Stück über 100 Jahre Stadtgeschichte anlässlich des Jubiläums der Stadtwerdung im kommenden Jahr.
Kulturthemen haben mit Karoline Dumpe als Verantwortliche künftig einen höheren Stellenwert, im aktuellen Heft ist ihre Galerie „Alte Spedition“ und die zuletzt gezeigte KunstKompakt ein Schwerpunktthema. Porträts bekannter Gladbecker, in der Märzausgabe über Karl-Heinz Leitzen, Vorsitzender der Landmannsschaft Ost- und Westpreußen, sowie ruhrgebietstypische Hobbys wie den Taubensport – mit erklärendem „Taubenvatters Latein“ – oder ein Blick in den Vest-Kalender runden das Angebot ab.
Interessierte sind zum Mitmachen eingeladen
Man werde weiterhin mit rund einem Dutzend Autoren zusammen arbeiten, so Bogedain und Braczko. Und sie laden jeden zum Mitmachen ein, der Interesse am Schreiben oder Fotografieren hat, oder eine Idee für ein Thema einbringt. Ein neuer Internetauftritt ist noch in Arbeit, auch auf Facebook will „Unsere Stadt. gladbeck“ künftig präsent sein.
>>>> Drei Fragen an... Manfred Bogedain
„Unsere Stadt. Unser Leben. Unsere Geschichten“ lautet der Untertitel des neuen Hefts – was so viel wie „Heimat“ heißt. Wir haben die Macher gefragt, was sie darunter verstehen und woher sie kommen.
1 Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat, das ist, wo ich mich wohl fühle und wo ich mich auskenne. Wo ich nicht lange überlegen muss, was ich diesen Nachmittag machen kann.
2 Gladbeck ist jetzt ihre Heimatstadt. Wo kommen Sie ursprünglich her?
Geboren bin ich in Oberschlesien, im heutigen Kreis Loben, nahe Neiße. Ich kam nach dem Krieg als Einjähriger mit Mutter, Großmutter, Tante über die damalige Tschechoslowakei nach Deutschland und schließlich nach Gladbeck. Dafür gab es einen Grund: Meine Mutter stammte von hier, sie hatte meinen Vater während des Krieges in Oberschlesien kennen gelernt.
3 Und hier sind Sie bis heute geblieben?
Ich bin hier zur Schule gegangen, habe das Gymnasium besucht. Studiert habe ich danach erst in Bonn und Freiburg, am Ende dann in Bochum, als die Uni neu gegründet wurde. Da habe ich dann wieder in Gladbeck gewohnt. Später habe ich dann als Journalist bei den Ruhr Nachrichten gearbeitet, bin dann zur WAZ gewechselt – und dort geblieben bis zum Eintritt in den Ruhestand.
>>>> Drei Fragen an... Peter Braczko
Auch Peter Braczko ist kein gebürtiger, aber ein bekennender Gladbecker, der seine Heimatstadt zudem kennt wie die viel zitierte Westentasche.
1 Was bedeutet Heimat für Sie?
Das sind die Leute, die ich regelmäßig treffe und die mich kennen. Aber macht sich auch an Gebäuden fest, die das Stadtbild prägen. Deshalb tut es mir immer weh, wenn sie abgerissen werden. Aber auch gute Radwege, wie hier in Gladbeck, sind für mich wichtig als Merkmal. Heimat ist auch der Ort, wo ich ökologisch was bewegen kann.
2 Wo kommen Sie ursprünglich her?
Geboren bin ich in einem kleinen Ort, Marktoberdorf im Allgäu. Aber ich lebe seit 1954 in Gladbeck, habe hier immer als Fotograf gearbeitet.
3 Haben Sie als Fotograf einen besonderen Blick auf die Stadt?
Sicher, das stimmt schon. Man nimmt die Stadt viel intensiver wahr, wenn man mit der Kamera unterwegs ist. Das ist bei mir vermutlich anders, als bei vielen Gladbeckern.