GLADBECK. . Dr. Stefan Kusserow ist mit seiner Praxis in den Neubau auf dem einstigen P&C-Areal am Marktplatz in Gladbeck umgezogen. Eröffnung: 12. März.

Zu Füßen wuseln winzige Fischlein, Kraken und Seesterne. Über ihnen fliegt ein grinsender Hai. An den Fenstern kräuseln sich munter Wellen; und die Schiffsreeling samt Ankerkette und beleuchteten Bullaugen steuern all jene an, die Hilfe brauchen – von Dr. Stefan Kusserow. Der Kinderarzt hat sich dieses maritime Flair einfallen lassen für seine neue Praxis am Marktplatz. „Ich male gerne selbst“, sagt der 47-Jährige, „das Maritime gefällt meiner Frau und mir.“ Es dürfte wohl keine große Sehergabe vonnöten sein, um zu sagen: Die Patienten werden sie auch mögen, diese hellen Räume. Die Praxis von Dr. Kusserow im Neubau auf dem ehemaligen P&C-Gelände geht am 12. März an den Start.

Sorgen der Eltern anhören

Stühle in Atlantikblau, Signal-Rot und Algengrün, bunte ringförmige Lampen, ein geringelter Leuchtturm, hinter dem sich eine Trägersäule verbirgt, sein „kleiner“ Bruder im Regal: „Bei mir ist das Farbenfrohe Standard“, sagt Kusserow, klopft leicht auf die Reeling – sprich: den Empfangstresen: „Echt Holz!“ Auch der Namenszug an der Hauswand ist bunt. Viele Details zeugen davon, dass für den 47-Jährigen die Arztpraxis nicht nur Arbeitsplatz ist. Spricht der Mediziner über seinen Beruf, wird klar: Er ist mit Herzblut bei der Sache, Neuem aufgeschlossen.

Die Kinder- und Jugendarztpraxis von Dr. Stefan Kusserow am Marktplatz in Gladbecks Zentrum.
Die Kinder- und Jugendarztpraxis von Dr. Stefan Kusserow am Marktplatz in Gladbecks Zentrum.

Da geht es ihm nicht nur darum, Mädchen und Jungen zu impfen – so wichtig dieses Thema für ihn auch ist –, sondern er nennt sich ebenso „Seelsorger“. Für den Vater von fünf Kindern zwischen sieben und 16 Jahren, der mit einer Familienhebamme verheiratet ist, hört der Job nicht bei den Untersuchungen und beim Rezepteschreiben auf; er versteht sich als Kommunikator, hört sich die Sorgen der Eltern an. Da ist es schon ein immenser Vorteil, dass der Kinder-/Jugendarzt und Neonatologe mehrere Sprachen spricht, darunter Arabisch, Türkisch und Serbokroatisch. Schließlich kommen Kusserows Schützlinge aus vielerlei Herren Länder. Sein Credo: „Hier geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität.“ Das wissen Mütter und Väter mit ihrem Nachwuchs zu schätzen. Sie halten „ihrem“ Doktor die Treue und ziehen mit ihm um, vom Glückauf-Center in den gepflegten Neubau.

Mediziner als Netzwerker

Die Kinderheilkunde sei genau das, was er immer machen wollte: „Sie hat so viele Facetten.“ Er halte ein Kind vom ersten Atemzug an in der Hand und könne es bis zur Volljährigkeit begleiten. Vom klassischen Unfall über einen Verdacht auf Diabetes bis zu psychologischen Problemen reiche das Spek­trum. Zu den „großen Themen“ gehören Ernährungsberatung und Allergologie. „Ich bin für alle Bereiche da, impfe auch Eltern und Großeltern“, betont der 47-Jährige.

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Dr. Stefan Kusserow wurde in Augustdorf (Kreis Lippe) geboren. Während seines Wehrdienstes war er als Sanitäter eingesetzt – und entschied sich, Arzt zu werden.

Der 47-Jährige studierte Medizin in Münster.

Stationen seines Berufslebens waren Bocholt, Geldern und Gelsenkirchen. Bevor Stefan Kusserow nach Gladbeck kam, war er als Oberarzt im Marienhospital Ückendorf tätig.

Im Gladbecker Glückauf-Center eröffnete er am 1. April 2015 eine eigene Praxis, die jetzt an den Marktplatz umgezogen ist.

Er, der ebenfalls in der Notfallambulanz der Kinderklinik am Bergmannsheil in Buer im Einsatz ist, hat ein Netzwerk zu Kollegen, zum Beispiel in Krankenhäusern, aufgebaut. Fünf Mitarbeiterinnen stehen ihm in der Praxis zur Seite. Auf einer Fläche von 208 Quadratmetern befinden sich vier Behandlungszimmer, Spezialräume (beispielsweise für Ultraschall) und ein multifunktionales Labor. Der Mediziner plant schon weiter: „Ich werde hier im Wartezimmer auch Info-Abende und Erste-Hilfe-Kurse anbieten.“