Oberhausen/Mülheim/Gladbeck. Das Unternehmen „Lenord+Bauer“ erhält eine Auszeichnung des Unternehmer-Netzwerkes Zenit. Gesucht waren gute Kooperationsprojekte.

2005 hat es schon einmal geklappt: Mit ihrem großen Engagement für den beruflichen Nachwuchs hat der Betrieb „Lenord+Bauer“ den Innovationspreis des Unternehmer-Netzwerkes Zenit gewonnen. In diesem Jahr war der Betrieb mit Sitz in Oberhausen und einem Werk in Gladbeck erneut nominiert. Zum ganz großen Wurf, einem erneuten Preis, hat es leider nicht gereicht, aber mit seiner Netzwerkarbeit hat es „Lenord+Bauer“ zu einer Auszeichnung geschafft.

„Erfolgreich durch Kooperation“ lautete das Motto des diesjährigen Wettbewerbes, ausgerichtet vom Netzwerk Zenit, einer Gesellschaft mit Sitz in Mülheim. Und Kooperationen spielen auch bei „Lenord+Bauer“ eine große Rolle: „Wir arbeiten mit unseren Partnern schon seit mehreren Jahren erfolgreich an gemeinsamen Projekten“, sagt Burkhard Stritzke, Leiter der Entwicklungsabteilung.

Riesige Apparaturen will heute niemand mehr haben, geballte Technik soll nicht viel Platz wegnehmen.
Riesige Apparaturen will heute niemand mehr haben, geballte Technik soll nicht viel Platz wegnehmen.

Im Mittelpunkt der Bewerbung stand dieses Mal ein Bahnprojekt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz, dem Zentrum für Mikrotechnologien und Elektronikentwickler Gemac haben die Experten besondere Schwingungssensoren entwickelt. Diese Sensoren sollen Schäden an Zügen und Radachsen frühzeitig erkennen und so beispielsweise Entgleisungen verhindern. Aktuell sind die Sensoren in einer S-Bahn in Chemnitz eingebaut und werden im Realbetrieb getestet.

Deutlich widerstandsfähigere Sensoren für den Bahnverkehr

„Die Technologie gibt’s in jedem Smartphone und kann Schräglagen oder Neigungen erkennen“, erklärt Stritzke. „Für den Bahnverkehr brauchten wir aber Sensoren, die deutlich widerstandsfähiger sind.“ Die Sensoren bestehen aus einer Feder, die die Schwingungen wahrnimmt, und einem Chip, der die Informationen verarbeitet. „So kann man den Zustand online in Echtzeit überwachen. Das ist die Zukunft, das ist Industrie 4.0.“

Industrie 4.0 – das ist ein Begriff für die neuesten Entwicklungen in der Produktion, wobei die Maschinen untereinander vernetzt sind. „Es geht um Intelligenz und Integration“, meint Stritzke. „Wir brauchen intelligente Sensoren, mit Hardware und Software. Und am besten alles sehr klein, in nur einem Gerät.“

„Lenord+Bauer“ brauche auch in Zukunft solche Projekte, um zu überleben und zu wachsen. Und ohne gute Kooperationspartner sei dies nicht möglich. „Die eigene Suppe zu kochen, bringt einen nicht weiter. Gemeinsame Projekte bringen uns voran“, erklärt Stritzke. Zwar investiere man viel Zeit und Mühen in die Partnerschaften. „Es kommt aber auch unglaublich viel zurück.“

>>> Oberhausener Umsicht-Institut am Sieg beteiligt

Veränderungen in der Geschäftsführung bei „Lenord+ Bauer“: Die Firmengründer Hans Look und Dieter Westerhoff haben ihre Anteile an die Familie Lenord verkauft. 78 Prozent der Anteile halten nun Stefanie Hojer sowie Oliver und Matthias Lenord. 22 Prozent gehören den Erben Günther Bauers. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Unternehmens um 4,5 Prozent auf nun 34 Millionen Euro.

Den Innovationspreis gewonnen hat Cornelsen Umwelttechnik aus Essen für eine neue Technologie zur Reinigung von Wasser. Mitgewirkt: das Oberhausener Forschungsinstitut Umsicht.