Gladbeck. Die Unternehmensgruppe Lindhorst investiert mehr als zehn Millionen Euro in vier Gebäude. 85 neue Innenstadtwohnungen. Stadtbaurat lobt Projekt
Für das seit 2009 brach liegende Lueg-Gelände an der Wilhelmstraße gibt es nach vielem Hin und Her eine Lösung: Die niedersächsische Lindhorst-Gruppe wird auf dem mehr als 7000 Quadratmeter großen Gelände zentrumsnahe, gehobene Wohnhäuser bauen. Außerdem ist eine Tagespflegeeinrichtung vorgesehen. Schon für den Spätsommer ist der Baubeginn vorgesehen. Investiert werden deutlich mehr als zehn Millionen Euro.
Der Planungsausschuss gab am Donnerstagabend grünes Licht für das Vorhaben. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer, der die Pläne aus dem Architekturbüro Brinkmann und Kalkmann (Bodenburg) als „städtebaulich gute Lösung“ bezeichnete, sprach von einer guten Zusammenarbeit und „gemeinsamen Lösungsfindung“ der Stadt mit Investor und Architekten. Genau aus diesem Grund wurde gleichzeitig auch die Anfang 2016 verfügte Veränderungssperre aufgehoben.
Mischkonzept für Wohnen und soziales Angebot
Denn die Lindhorst-Gruppe, die 2015 das Gelände von Lueg erwarb, wollte zunächst auf dem Grundstück ein Senioren-Pflegeheim errichten, was sowohl nicht mit den städtebaulichen als auch nicht mit den sozialpolitischen Zielen der Stadt zusammenpasste. Das niedersächsische Familienunternehmen hielt aber an dem Grundstück fest und änderte seine Planung.
Nun also ein Misch-Konzept, das Wohnen und soziale Nutzung vorsieht. Auf der Westseite, direkt neben dem Gebäude des Jobcenters, sehen die Pläne ein U-förmiges, dreistöckiges Gebäude mit Tiefgarage (35 Plätze) vor. Im Erdgeschoss wird es eine großzügige Tagespflege geben, die Lindhorst betreiben will. Zur Einrichtung gehören neben Betreuungsräumen (inkl. Pflegebad) ein Restaurant mit Großküche, Kaminzimmer, Bibliothek, Terrasse mit Garten, Friseur, Fußpflege und Wäscherei, erläuterte Architekt Jens Kalkmann. In den oberen Etagen plus Staffelgeschoss entstehen 61 Ein- und Zweiraum-Appartements zwischen 38 und 60 qm groß – barrierefrei und mit Balkon.
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24 Wohnungen in drei Stadtvillen
Auf dem östlichen Gelände baut Lindhorst drei Stadtvillen, ebenfalls dreigeschossig, auch mit Staffelgeschossen, die große Dachterrassen ermöglichen. 24 Wohnungen (ab 57 qm) entstehen in den drei Villen, darunter 15 Drei-Raum-Wohnungen mit über 90 qm. Noch zu klären ist, ob ein Teil der Wohnungen öffentlich gefördert werden kann, was aus Sicht der Stadt sinnvoll sei, so Sozialdezernent Rainer Weichelt. Die Pläne selbst seien inzwischen „antragsreif“, so Architekt Kalkmann.
In den nächsten Wochen soll auch der förmliche Bauantrag erfolgen. Baurat Kreuzer versprach eine „zügige Bearbeitung“ und eine Genehmigung ohne Aufstellung eines Bebauungsplans.