GlADBECK. . Das Gladbecker Netzwerk Freiwilligenarbeit hatte zum Treffen ins Fritz-Lange-Haus eingeladen. Bürgermeister dankte den Ehrenamtlichen.

Man stelle sich vor, engagierte Gladbecker ließen Ehrenamt Ehrenamt sein und kümmerten sich nur noch um ihre eigenen Angelegenheiten. Die Konsequenz: Eine Menge von Leistungen blieben auf der Strecke. Vorbei wäre es mit etlichen Beratungsangeboten von Kirchen und Vereinen, Betreuung und Hilfen, sozialen und kulturellen Aktivitäten und vielem mehr. Stiller würde es in Gladbeck, und bestimmt weniger abwechslungsreich. Aber dies ist reine Hypothese, denn es gibt ja viele, viele Menschen in der Stadt, die über ihre eigene Nasenspitze sehen und an ihre Mitmenschen denken. Etliche dieser Ehrenamtler sind in Vereinen, Gruppen und Verbänden organisiert – und diese wiederum sind Teil des Netzwerkes Freiwilligenarbeit Gladbeck.

Breites Spektrum von Mitgliedern

Das hatte gestern zum Jahresanfangstreffen ins Fritz-Lange-Haus geladen. Und da saßen sie nun, die unermüdlichen ehrenamtlich Engagierten: Malteser und Kneippianer, Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Sozialverbandes, des Seniorenbeirates, der Arbeiterwohlfahrt und viele mehr. Das Spektrum der Freiwilligenarbeit im Netzwerk reicht von A wie Aktionsgemeinschaft Indienhilfe über M wie Musikpaten bis Z wie Zappelphilipp.

Gladbecker Männer der ersten Netzwerk-Stunde: Jürgen Nagel (links) und Wilhelm Walter vom Deutschen Roten Kreuz im Gespräch mit anderen Gästen.
Gladbecker Männer der ersten Netzwerk-Stunde: Jürgen Nagel (links) und Wilhelm Walter vom Deutschen Roten Kreuz im Gespräch mit anderen Gästen.

Ihnen allen dankte Bürgermeister Ulrich Roland dafür, „dass Sie Verantwortung übernehmen, Interesse an Ihrem Nächsten haben.“ Er blickte voraus auf den runden Geburtstag der Stadt: „100 Jahre Gladbeck heißt auch 100 Jahre Ehrenamt.“ Ohne den freiwilligen Einsatz unzähliger Menschen gäbe es nicht das Gladbeck, wie es heutzutage ist. Und dabei hatte alles ganz klein angefangen, damals vor 17 Jahren.

Erfahrungsaustausch spielt wichtige Rolle

Netzwerk-Sprecher Norbert Dyhringer erinnerte an die Ziele, die sich die Gründer – ein Mann der ersten Stunde war neben ihm selbst Jürgen Nagel vom DRK – gesetzt hatten: Große Vereine helfen kleinen Gruppen; die Beteiligten sollen einen Nutzen haben. Erfahrungsaustausch spielt eine wichtige Rolle – so war es auch beim gestrigen Treffen. „Wir wollen auch die Gelegenheit bieten, dass sich einzelne Gruppen vorstellen“, so Norbert Dyhringer.

SITZUNG AM 11. APRIL

Das Netzwerk Freiwilligenarbeit Gladbeck lädt für Mittwoch, 11. April, zur Vollversammlung ein. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Fritz-Lange-Haus an der Friedrichstraße.

Aus dem Netzwerk scheiden laut Sprecher Norbert Dyhringer immer mal wieder Mitglieder aus, doch es werden unterm Strich immer mehr. Neu hinzugekommen sind kürzlich: das Internationale Mädchenzen­trum, Kulturpott Ruhr, die Katholische Frauengemeinschaft und Pro Familia.

Rita Kirchmair ergriff die Chance, ihren Einsatz in der Flüchtlingsarbeit zu erläutern. Sie beschrieb, vor welchen Hürden Menschen in der Fremde stehen – und wie die Helfer ihnen unter die Arme greifen, um Hindernisse zu nehmen. Beispiel Formalitäten: „Gucken Sie sich einen Antrag in Deutsch an und stellen Sie sich vor, das wäre Arabisch“, so Kirchmair. Begleitung zu Ärzten, Anwälten, Behörden, Deutschunterricht und Gitarrenspiel – das sind Aktivitäten der Flüchtlingshilfe zur Integration. Rita Kirchmair: „Wir sind offen. Wenn jemand bei uns mitmachen möchte...“