Die NRW-Jusos wollen mit der Kampagne „Einen Zehner gegen die GroKo“ eine Koalition von Union und SPD verhindern. Dabei wirbt sie GroKo-Kritiker an, die für zwei Monatsbeiträge – zehn Euro – in die Partei eintreten und so beim Mitgliederentscheid gegen den Koalitionsvertrag stimmen können. Die WAZ sprach darüber mit Dustin Tix, Sprecher der Gladbecker Jusos.

Die NRW-Jusos wollen mit der Kampagne „Einen Zehner gegen die GroKo“ eine Koalition von Union und SPD verhindern. Dabei wirbt sie GroKo-Kritiker an, die für zwei Monatsbeiträge – zehn Euro – in die Partei eintreten und so beim Mitgliederentscheid gegen den Koalitionsvertrag stimmen können. Die WAZ sprach darüber mit Dustin Tix, Sprecher der Gladbecker Jusos.

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Ist eine solche Initiative der richtige Weg, um eine GroKo zu verhindern?

Dustin Tix: Nein, definitiv nicht. Wir Gladbecker Jusos lehnen diese Kampagne einheitlich ab. Sie verfehlt das Ziel einer Mitgliedschaft und wir glauben nicht, dass dies der richtige Weg ist, eine GroKo zu verhindern.

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Die GroKo lehnen die Gladbecker Jusos aber nach wie vor ab?

Genau. Uns fehlt der Politikwechsel, daher bleibt unsere Grundsatzkritik bestehen. Die Koalitionsverhandlungen werden wir nun kritisch beobachten und dann neu bewerten.

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Wenn die Verhandlungen zwischen Union und SPD platzen, könnte es zu Neuwahlen kommen. Ist das euer Ziel? Die Aussichten für die SPD wären ja nicht sehr gut.

Wir haben keine Angst vor Neuwahlen, aber wünschen uns diese auch nicht. Wenn sich nach den Koalitionsverhandlungen zeigt, dass wir mit dem Ergebnis nach wie vor nicht zufrieden sind, setzen wir darauf, unsere Mitglieder mit Argumenten davon zu überzeugen, gegen die Regierungsbildung zu stimmen. Dann sehen wir die Union am Zug und erwarten eine Minderheitsregierung. Die sollte als Möglichkeit nicht vergessen werden.

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Gab es denn bei den Gladbecker Jusos schon Neueintritte im Zuge der Zehn-Euro-Kampagne?

Seit dem Sonderparteitag in Bonn haben wir ein neues Mitglied bekommen. Der Grund dafür war aber nicht die Zehn-Euro-Kampagne, sondern die Absicht, sich bei uns zu engagieren. Ich bin überzeugt, dass die vielen Neueintritte in der Partei seit Sonntag auch ausschließlich aus dem Wunsch resultieren, sich längerfristig einzusetzen.