Gladbeck. . Die Unterkünfte am Linnerott werden nicht mehr benötigt. Zum Jahreswechsel könnte der Containerrückbau auf dem Sportplatz Enfieldstraße folgen.

Seit Wochenbeginn wird das Containerdorf am Linnerott abgebaut, das bis zu 100 Menschen eine Unterkunft bot. Sichtbares Bild dafür, dass die Stadt ihre Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete weiter der aktuellen Lage anpasst.

Auch der zwei-etagige, Anfang der 1990er Jahre errichtete Wohncontainer an den Sozialunterkünften An der Boy wird noch in diesem Jahr abgerissen und dort nicht ersetzt. Wie die Stadt sich für die Zukunft weiter aufstellt, um Geflüchtete unterbringen und gegebenenfalls auf einen Anstieg der Zuweisungen reagieren zu können, erklären Sozialdezernent Rainer Weichelt und Thomas Andres vom Amt für Soziales und Wohnen.

Asylsuchende sollen dezentral untergebracht werden

„Zurzeit betreuen wir 513 Geflüchtete, die sich im Asylverfahren befinden“, so Thomas Andres . Dies seien deutlich weniger Menschen als in der Hochzeit der Flüchtlingsbewegung, wo die Stadt relativ kurzfristig gut 1200 Geflüchtete unterbringen musste.

Zwei zentrale Sozialunterkünfte

Im Eigentum der Stadt befinden sich nach wie vor die Sozialunterkünfte in festen Gebäuden an der Boy (120 Plätze) sowie an der Winkelstraße (70 Plätze).

Das Containerdorf an der Uhlandstraße ist zwar noch nicht mit Asylsuchenden belegt, wird aber seit einiger Zeit von Mitarbeitern des Amtes für Soziales und Wohnen als Ausweichbüroraum genutzt.

Für eine bessere Integration sei es nach wie vor Ziel der Stadt, die Asylsuchenden dezentral in angemieteten Wohnungen in Nachbarschaften unterzubringen.

Dies gelinge bei Familien recht gut, habe sich aber besonders bezogen auf die vielen alleinreisenden Männer als schwierig erwiesen. Großunterkünfte als Puffer, um schnell größere Gruppen unterbringen zu können, seien hierbei hilfreich.

„Wir wissen nicht, wie sich die Flüchtlingszahlen weiter entwickeln, wollen aber weiterhin eine gewisse Kapazität an Containerplätzen vorhalten, um flexibel reagieren zu können“, so Sozialdezernent Rainer Weichelt. Andererseits sei man auch bestrebt, die alte Infrastruktur dort wieder herzustellen, wo Wohncontainer nicht mehr benötigt werden. So stehe nach dem Rückbau am Linnerott wieder der Wanderparkplatz zur Verfügung.

Die Menschen sind an die Talstraße umgezogen

Die dort bis zum Jahreswechsel untergebrachten 40 Personen sind an die Talstraße umgezogen. Für 20 Jahre hat die Stadt die Räumlichkeiten angemietet, die im ehemaligen Verwaltungsgebäude der RBH für bis zu 60 Personen geschaffen wurden. Sie sollen auch der Ersatz für den Container an der Boy sein. Da mit diesen Unterkünften auch die Miete für die Container am Linnerott fortfällt, spart die Stadt etwa 600 000 Euro Jahresmiete.

Der Sportplatz an der Enfieldstraße könnte 2019 auch wieder Vereinen und Schule zur Verfügung stehen. Zurzeit leben im dortigen Containerdorf für maximal 150 Menschen etwa 50 Personen.„Ende dieses Jahres läuft der Mietvertrag für die Container aus“, so Weichelt. „Wir hätten dort aber auch die Option zu verlängern, falls sich die Zuweisungszahlen wieder ändern.“ Aktuell sind der Stadt 70 Geflüchtete neu zugewiesen worden, von denen die ersten zehn Menschen angekommen und dezentral untergebracht worden sind.

„Klar ist“, sagt Rainer Weichelt, „dass wir den noch nicht von Geflüchteten bezogenen Containerstandort an der Uhlandstraße als Puffer auf jeden Fall länger behalten werden.“ Der Mietvertrag (100 Plätze) läuft im Frühjahr 2019 aus – mit Option auf Verlängerung.