Gladbeck. . Ein Zwischenbau soll die Gebäude an der Wilhelmstraße verbinden und Platz schaffen. Die Stadt mietet die Räume an. Die CDU hatte nachgefragt.

Es war nur eine kurze Mitteilung im Sozialausschuss, sie ließ die Vertreter der CDU-Ratsfraktion jedoch aufhorchen: Sozialamt und Jobcenter, an der Wilhelmstraße 8 und 10, brauchen 70 Büros mehr, teilte Sozialdezernent Rainer Weichelt mit. Um Näheres zu erfahren, stellte die CDU eine Anfrage an den Rat der Stadt, die flugs beantwortet wurde und Gründe und Vorgehensweise nennt.

Gründe für Mehrbedarf?

Im Sozialamt und im Jobcenter ist wegen der Flüchtlingszuwanderung mehr Personal nötig und damit sind mehr Büros notwendig, heißt es von der Verwaltung. Auch das neue Unterhaltsvorschussgesetz erfordere zusätzliches Personal und Raumbedarf im Sozialamt, erläutert das Sozialdezernat. Hinzu komme, dass aus arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben im Jobcenter die Nutzung von Einzelbüros als Doppelbüros nicht zulässig ist. Und auch die Job-Akademie des Jobcenters, ein neues Beratungsangebot für Langzeitarbeitslose, die schnell wieder in Arbeit kommen sollen, erfordere mehr Räume.

Erweiterung mit Zwischenbau

Geplant ist ein Zwischenbau, der die Gebäude Wilhelmstraße 8 und 10 verbindet, zusätzlich soll künftig auch das Erdgeschoss im Sozialamt vom Jobcenter genutzt werden. Mit der Baumaßnahme sei es möglich, das „Haus der sozialen Leistungen“ an einem Standort zu halten.

Kosten und Folgekosten?

Es entstehen keine Kosten für die baulichen Veränderungen, heißt es. Beide Gebäude gehören nicht der Stadt, sie ist Mieterin, bzw. hat Räume auch an das Jobcenter im Kreis Recklinghausen untervermietet. Grundstückeigentümer ist die Jockenhöfer Grundbesitzgesellschaft mbH und Co.KG. Diese wird auch die Erweiterung bauen und die zusätzliche Fläche an die Stadt Gladbeck vermieten. Der neue Mietvertrag wird eine Laufzeit von 15 Jahren haben. Sollte der Bedarf sinken, sei eine anderweitige städtische Nutzung oder Untervermietung möglich. Im Haushalt 2018 sind noch keine Mittel vorgesehen, da die Baumaßnahme in diesem Jahr noch nicht abgeschlossen sein wird.

Container Uhlandstraße

Die CDU-Ratsfraktion wollte auch wissen, was mit Büros des Sozialamts geschieht, die im vergangenen Jahr an die Uhlandstraße in Container ausgelagert wurden, die ursprünglich für Flüchtlinge aufgestellt worden waren.

Hierzu lautet die Antwort der Stadtverwaltung: Die Unterbringung von städtischen Beschäftigten in dem Container-Standort erfolgte als Übergangslösung, um den dringendsten Raumbedarf zu kompensieren. Eine Aufgabe des Standorts ist vorgesehen, aber abhängig von der Entwicklung der Flüchtlingszuwanderung.

Größe und Aufteilung?

Die neue Fläche wird 1650 Quadratmeter betragen und voraussichtlich ausschließlich vom Jobcenter genutzt werden. Im Gegenzug wird das Jobcenter eine bislang genutzte Fläche von 200 Quadratmetern im Sozialamt aufgeben, die dann vom Amt für Soziales und Wohnen genutzt werden soll.

Jobcenter zahlt Mietkosten?

So wie derzeit geplant, wird die Miete vollständig vom Jobcenter des Kreises erstattet werden. Die Stadt würde lediglich die Kosten für die zusätzlichen 200 Quadratmeter übernehmen.