Gladbeck. Im Innenhof des Gladbecker Krankenhauses entsteht ein dreistöckiger Neubau in Modulbauweise. Der neue Hospitalträger treibt die Arbeiten voran.

Trotz der spektakulären Übernahme des Krankenhausträgers KKEL durch die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH im vergangenen Monat – die Bauarbeiten für das Ergänzungsgebäude im Innenhof des St.-Barbara-Hospitals laufen planmäßig weiter. Der sogenannte „Querriegel“ wird im Februar fertig sein und soll bis Mitte März bezogen werden, so der neue Krankenhausträger auf WAZ-Anfrage.

Nach dem Aufsehen erregenden Aufstellen und Verknüpfen der Raummodule per Riesenkran im November (eine Art Fertigbauweise) wurde direkt mit dem Innenausbau begonnen. „Aktuell befindet der sich auf der Zielgeraden“, so Wolfgang Heinberg, Sprecher der Augustinus-GmbH. Inzwischen sei bereits die Heizungsanlage in Betrieb genommen worden. Und aufgrund der milden Witterung könne derzeit auch mit großer Personalstärke an der Fertigstellung der Außenfassade gearbeitet werden.

Bauverzögerungen und Probleme gab es nicht

Die Nasszellen in den Patientenzimmern wurden in den Modulen gleich mitgeliefert und müssen nun nur noch angeschlossen werden.
Die Nasszellen in den Patientenzimmern wurden in den Modulen gleich mitgeliefert und müssen nun nur noch angeschlossen werden. © Michael Korte

Nach Fertigstellung des Querriegels werden, so Heinberg, bis Mitte März auch die Bauarbeiten in den angrenzenden Bereichen des Nord- und Südflügels – den Anknüpfungspunkten des Neubaus ans Bestandsgebäude – abgeschlossen. Die Inbetriebnahme der neuen und der umgebauten Bereiche könne dann in einem Zug erfolgen.

Bauverzögerungen oder Probleme habe es keine gegeben, sehe man vom verzögerten Start der Arbeiten als Folge der Kampfmittelsondierungen ab, bei denen es im vergangenen Sommer zwei Verdachtspunkte gegeben habe. Heinberg: „Bei der Nachuntersuchung wurden dann aber glücklicherweise lediglich alte Wasserrohre gefunden und keine Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg.“

Insgesamt wurden 39 Module für den Querriegel verbaut

Weiterer Anbau unklar

Nach Plänen der alten KKEL-Geschäftsführung (2017) sollte nach Fertigstellung des Querriegels ein weiterer, großer Anbau Richtung Mittelstraße erfolgen.

Nach Übernahme der KKEL durch St. Augustinus hieß es bereits, der Anbau werde eine Nummer kleiner ausfallen. Jetzt heißt es, die Geschäftsführung arbeite „an einer guten Lösung“. Einzelheiten dazu würden vorgestellt, wenn es Ergebnisse gebe.

Froh ist der neue Krankenhausträger, dass die kalkulierten Baukosten von rund 6,6 Millionen Euro für die geplanten Baumaßnahmen eingehalten werden. Dafür erhält das St.-Barbara-Hospital einen dreigeschossigen Neubau, der in den beiden oberen Geschossen Patientenzimmer mit rund 60 Betten vorsieht. Übrigens werden, so Heinberg, im Gegensatz zum bekannten Konzept einige Zimmer auch höherwertig ausgestattet, die „ein interessantes Angebot“ für Wahlleistungspatienten (Privatpatienten) seien. „Das stärkt auf jeden Fall den Krankenhausstandort.“ Jedes Patientenzimmer verfügt über eine eigene Nasszelle. Im Erdgeschoss sieht das Konzept eine zen­trale Aufnahme mehrerer Abteilungen sowie eine Abteilung für tagesstationäre Patienten vor. Auch hier sind 16 Patientenbetten vorgesehen. Insgesamt sieht Heinberg durch den neuen Querriegel die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses gestärkt.

Insgesamt wurden bei der Errichtung des Querriegels 39 Module per Kran von der Mittelstraße über den Nordtrakt des Krankenhausgebäudes auf die Betonsockel im Innenhof gehoben. Das schwerste Modul wog 28 Tonnen und war 15 mal vier Meter groß. Durch den Neubau entstehen zusätzliche 1700 Quadratmeter Krankenhausfläche im St.-Barbara-Hospital.