GLADBECK. . Anwohner der Wittringer Straße in Gladbeck meldeten der Telekom eine Telefonstörung. Da ihnen nicht geholfen wurde, griffen sie zur Selbsthilfe.
Was wären die Lehmanns ohne ihren Neffen? – Wahrscheinlich telefonlos, immer noch. „Seit Weihachten und auch über Silvester war unsere Leitung tot“, erzählt Irmgard Lehmann, unüberhörbar verärgert.
Die 82-Jährige, die mit ihrem Mann Dietrich an der Wittringer Straße lebt, berichtet, sie habe sich sofort, als sie die Telefonstörung bemerkte, mit der Bitte um Abhilfe an die Beschwerdestelle der Telekom gewandt. „Uns wurde zwar ein junger Mann geschickt, aber der sagte uns: Da können wir nichts machen“, so Irmgard Lehmann, die sich auch heute noch über diese lapidare Aussage – gelinde gesagt – wundert. Das sei’s gewesen, kein Mucks mehr vom Telefonunternehmen. Keine Erklärung für die Störung, keine Rückmeldung.
Versuch per Ferndiagnose
Was nun? Schließlich „ist man ja aufs Telefon angewiesen, wenn man so alt wie wir ist. Wir wollen ja nicht ganz abgeschnitten sein“, meint Irmgard Lehmann. Also rief die 82-Jährige noch einmal – per Handy – bei der Telekom an. Dort bekam die Gladbeckerin eine „nette, junge Dame“ an die Strippe. Die Kundin sagt: „Sie hat per Ferndiagnose versucht, das Telefon wieder in Gang zu bringen. Wir haben den Stöpsel gezogen, gewartet, wieder reingesteckt: Aber nichts hat funktioniert.“ Damit sei das Thema für die Telekom offenbar erledigt gewesen: „Wir haben nie wieder etwas von ihr gehört.“
Scharfe Kritik von Gladbeckern
Sich so abspeisen lassen zu müssen, ist für die Lehmanns Anlass zu einer scharfen Kritik an dem Unternehmen: „Die Telekom sitzt auf dem hohen Ross und meint, dass sie so mit ihren Kunden umspringen kann. Eine Unverschämtheit, schließlich zahlen wir ja unsere Gebühren für ein funktionierendes Telefon.“ In ihren Augen ein Dauerthema, seien doch auch andere Gladbecker wiederholt von Schwierigkeiten mit der Telekom und anderen Anbietern betroffen, beispielsweise jüngst Franz Kruse. „Wir sind vor drei Jahren aus Hannover hierher gezogen. So ein Theater mit dem Telefon hatten wir früher nie“, sagt die 82-Jährige.
Neffe baute neuen Router ein
Irmgard und Dietrich Lehmann hatten Glück, oder besser gesagt: einen technisch versierten Neffen: „Er hat einen neuen Router eingebaut, jetzt funktioniert das Telefon wieder.“ Und der Telekom-Techniker hatte doch gesagt: „Da können wir nichts machen . . .“