Gladbeck. Die Emschergenossenschaft beginnt in diesem Monat mit Rodungsarbeiten entlang der Gewässertrasse auf Gladbecker Stadtgebiet.

Die ehemals als Abwasserkanal genutzte Boye soll wieder möglichst in einen natürlichen Zustand versetzt werden. Die Emschergenossenschaft plant, ab Mitte 2018 die bereits angelaufene ökologische Verbesserung des Wasserlaufs in Bottrop, Essen und Gladbeck weiter umzusetzen. Vorbereitende Maßnahmen beginnen jedoch bereits von dieser Woche bis Mitte Januar, darauf weist der Wasserverband hin. Die nun geplanten Arbeiten umfassen den Abschnitt der Boye oberhalb der Kreuzung mit der Autobahn A 2 auf Gladbecker Stadtgebiet in Ellinghorst (südlich der Hornstraße) bis zum Pumpwerk Boye in der Welheimer Mark auf Bottroper Stadtgebiet.

Etwas weiter östlich, in Höhe des Pelkumer Feldes, nahe der B 224 ist die Boye schon im Vorjahr ein Stück Richtung Norden und damit auf das Gladbecker Stadtgebiet verlegt worden. Nach und nach folgt nun die ökologische Umgestaltung.

Naturnahes Gewässer über etwa 7,5 Kilometer Länge

Im Rahmen der ökologischen Verbesserung wird die Emschergenossenschaft den ehemaligen Schmutzwasserlauf auf einer

Wasserwirtschaftsverband bereits 1899 gegründet

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband. Er wurde bereits im Jahr 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet.

Ihre Aufgaben sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und die Abwasserreinigung sowie der Hochwasserschutz an den Wasserläufen.

Länge von zirka 7,5 Kilometer zu einem naturnahen Gewässer umgestalten. Damit es natürlich werden kann, muss nun zunächst die bereits vorhandene Natur weichen. Als Vorbereitung für die Arbeiten der ökologischen Verbesserung werden im Arbeitsbereich an der Boye Bäume gefällt und sonstiger Bewuchs entfernt. Diese Arbeiten dürfen nur im gesetzlich vorgeschrieben Zeitraum bis Ende Februar durchgeführt werden, um den Artenschutz, etwa von Nistvögeln, zu gewährleisten.

Bereits seit einiger Zeit fließt in der Boye kein Abwasser mehr, sondern sauberes Wasser – ein großer Erfolg für die Renaturierungsprojekte der Emschergenossenschaft. Das Abwasser fließt nun in einem unterirdisch verlegten Kanal, der parallel zur Boye verlegt wurde. Die Bauarbeiten sind Bestandteil des Generationenprojekts Emscher-Umbau.

Das Generationenprojekt wurde 1992 gestartet

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,266 Milliarden Euro investiert werden. Diese Kosten werden zu rund 80 Prozent von den Mitgliedern der Emschergenossenschaft getragen, d.h. von Bergbau, Industrie und Kommunen.

Knapp 20 Prozent steuern das Land Nordrhein-Westfalen und die EU über Fördermittel bei. Voraussichtlich Ende 2020 soll die Emscher, einst der „dreckigste Fluss Europas“, weitestgehend wieder vom Abwasser befreit sein und – wo der Platz es zulässt – naturnah umgestaltet werden. www.eglv.de blog.eglv.de