Gladbeck. . Das Aus für den Bergbau erfordert Industrie-Neuansiedlungen, mahnte Regions-Chef Rosendahl vor Hunderten Gästen in der Gladbecker Stadthalle.
Der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel zum Ende dieses Jahres blicken Bürgermeister, Politiker und Gewerkschafter in der ganzen Region mit Sorge entgegen. „2018 ist das Jahr des Abschieds, endet eine Ära. Der Bergbau hat das Revier einzigartig geprägt. Dieses Vermächtnis ist uns auch eine Verpflichtung“, merkte Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) auf dem DGB-Neujahrsempfang am Freitagabend an.
Dass der Verlust der Arbeitsplätze im Bergbau und bei Zulieferern nur schwer aufzufangen sein wird, dies deutete auch der neue Regionsgeschäftsführer für Emscher-Lippe, Mark Rosendahl, in seiner Begrüßungsrede an. Umso notwendiger sei daher, das Projekt NewPark in Datteln zu vollenden, forderte Rosendahl.
Appell an Arbeitgeber: Rezept gegen Fachkräftemangel ist die duale Ausbildung
Die Entwicklung dieses Industrie-Areals auf 156 Hektar Fläche, das mit Industrieansiedlungen am Rand des nördlichen Ruhrgebiets Tausende Arbeitsplätze schaffen könnte, stockte über Jahre. Ein Hindernisgrund war lange Zeit fehlendes Planungsrecht. Um in der Sache voranzukommen, hat der Kreis Recklinghausen 2015 einen Großteil der Fläche von RWE gekauft.
Wenn es um Arbeitsplätze in der Region und damit auch um Fachkräfte geht, sind allerdings auch bestehende Unternehmen gefordert, mahnte der neue DGB-Regionsgeschäftsführer. „Ein Rezept gegen den Fachkräftemangel ist die duale Ausbildung“, schrieb er den Unternehmen ins Auftragsbuch. Den häufig geäußerten Klagen von Arbeitgebern über ungeeignete Lehrstellenbewerber hielt er entgegen, dass es ihre Pflicht sei, junge Menschen beruflich und charakterlich zu fördern. Denn Perspektiv- und Arbeitslosigkeit treibe gerade diese in die Arme von Rechtsradikalen, schilderte Rosendahl die gesamtgesellschaftliche Folgen solcher Entwicklungen.
Rosendahl: Schwarzarbeit schadet Beschäftigten und Unternehmen
Auch an die Adresse von Schwarzarbeitern richtete der Gewerkschaftschef im Bezirk Emscher-Lippe einen dringenden Appell: „Schwarzarbeit schadet Beschäftigten und Unternehmen, drückt am Ende das Lohnniveau.“ Um wirksam dagegen mit Aufklärung und Strafverfolgung anzugehen, brauche es aber auch mehr und geeignetes Personal bei der Polizei, beim Zoll- und bei den Ordnungsbehörden.