Die Frauen in der SPD-Gladbeck machen ernst mit dem Vorsatz der Gladbecker Genossen und Genossinnen, die Partei verjüngen zu wollen. Bei der turnusmäßigen Vorstandswahl stellte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) dafür die Weichen und zeigt damit, dass diese Ankündigungen vom letzten Parteitag „nicht nur leere Versprechungen“ sind.

Die Frauen in der SPD-Gladbeck machen ernst mit dem Vorsatz der Gladbecker Genossen und Genossinnen, die Partei verjüngen zu wollen. Bei der turnusmäßigen Vorstandswahl stellte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) dafür die Weichen und zeigt damit, dass diese Ankündigungen vom letzten Parteitag „nicht nur leere Versprechungen“ sind.

Das zeigt auch das Ergebnis der Vorstandswahlen: Die Nachfolgerin von Lara Meier als Vorsitzende, Viola Lumma, ist 30 Jahre alt, das jüngste Vorstandsmitglied Nina Krüger 23 Jahre jung. Aber auch die erfahrenen Frauen haben weiterhin eine gewichtige Stimme im Vorstand. Mit 83 Jahren ist Beisitzerin Hannelore Klimczak die älteste Vorstandsfrau.

Dass die Partei auch weiblicher werden soll, so die andere Ankündigung auf dem Parteitag, ist bei den AsF-Frauen zwar naturgegeben. Aber die kämpferischen Worte auf der Versammlung lassen ahnen, dass sie auch in der Partei eine stärkere Rolle spielen wollen.

Denn so wie die SPD nach der Wahlniederlage im September die Zeichen auf Erneuerung setzt, so wollen auch die Genossinnen nach vorn schauen und ihre Themen künftig stärker in den Fokus rücken – auch in der eigenen Partei übrigens. „Es gibt genug Frauenthemen, die zurzeit wegen einer verbreiteten gesellschaftlichen Rückwärtsgewandtheit nicht angepackt werden“, so die neue AsF-Vorsitzende Viola Lumma, die Mitglied im Ortsverein Brauck ist. „In der AsF sind alle SPD-Frauen zusammengeschlossen und kämpfen gemeinsam für Frauenrechte und für eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern sowohl in unserer eigenen Partei als auch gesamtgesellschaftlich.“

Die aktuelle Debatte über sexualisierte Gewalt gegen Frauen, die von der #metoo-Kampagne ausgelöst wurde, zeige doch deutlich, dass Frauen noch einen langen Weg vor sich hätten. Hinweis an die Männer und Genossen: „Dabei müssen emanzipierte Männer auch ihren Beitrag leisten.“

Die AsF-Gladbeck will zudem allen, die es wollen, einen Anknüpfungspunkt bieten, sich mit Themen wie Emanzipation und Feminismus zu beschäftigen. „Wir wollen dafür eine Plattform sein und eine Öffentlichkeit herstellen“, so Nina Krüger aus dem Ortsverein Rosenhügel. Und es wird dabei auch über den parteipolitischen Tellerrand geguckt: „Auch wollen wir die Vernetzung der verschiedenen Frauenorganisationen zukünftig besser pflegen“, betont die Brauckerin Birgit Buschkowski (47). während Christiane Dunkel (54) aus Rosenhügel unterstreicht: „Der neue Vorstand wird mehr offene Veranstaltungen zu aktuellen Themen organisieren, um damit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Umdenken zu leisten.“

Nadja Steinberg aus Rentfort stellt in dieser Hinsicht beispielhaft fest: „Es ist skandalös, dass Ärztinnen, die auf ihrer Homepage Schwangerschaftsabbrüche zu ihrem Leistungskatalog auflisten, dafür immer noch von einem deutschen Gericht verurteilt werden.“

380 Frauen sind in der SPD

50 der 380 weiblichen Mitglieder der SPD Gladbeck nahmen an der Versammlung in Brauck teil. Insgesamt hat die Partei 935 Mitglieder . „Das stagniert seit drei, vier Jahren“, sagt Geschäftsführer Andreas Dunkel stolz. Denn das ist eine positive Entwicklung, um die andere Stadtverbände, in denen die Mitgliederzahlen rapide sinken, die Gladbecker beneiden. „Wie macht ihr das?“ werde im Unterbezirk öfter gefragt. Die Antwort von Andreas Dunkel.: „Man muss die Leute fragen, dann kriegt man sie.“