Gladbeck. . Ein Bürgermeister, sagt Roland, muss auf die Menschen zugehen. Die Attacke auf seinen Kollegen mache betroffen, dürfe daran aber nichts ändern.
- Die Attacke auf den Bürgermeister von Altena macht auch die Gladbecker Stadtspitze betroffen
- Ulrich Roland: Aber man darf gar nicht daran denken, dass so etwas passiert
- Generell nehme verbale Gewalt in Form von Hassmails und bösartigen Drohungen zu
Die Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena hat große Betroffenheit ausgelöst. „Auch wir sind bestürzt und versichern ihm unsere Solidarität“, sagt der Gladbecker Bürgermeister Ulrich Roland.
Was ihm durchaus bewusst ist: Schützen könne man sich kaum vor solchen Angriffen. „Ein Bürgermeister vor allem hier im Ballungsraum muss vorbehaltlos zu den Menschen gehen und ansprechbar sein“, betont Roland. Deshalb „darf man gar nicht daran denken, dass so etwas passieren könnte. Man muss das von sich wegschieben.“
Mitarbeiter im Jobcenter, Sozial- und Jugendamt sind häufiger betroffen
Er selbst hat bisher im Amt keine ernsthaften gewalttätigen Übergriffe erlebt. Und auch das Personal im Rathaus sei bislang verschont geblieben.
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Für die Mitarbeiter im Jobcenter, im Sozial- und Jugendamt stelle sich die Situation jedoch anders dar, sie würden häufiger mit aggressivem Verhalten konfrontiert. Daher gibt es beispielsweise beim Jobcenter kreisweit ein Sicherheitskonzept, das abgestimmt ist mit speziellen Schließzeiten, einem Sicherheitsdienst und Notfallknöpfen. Roland: „Das Herzklopfen war früher beim Bürger, wenn der aufs Amt ging. Heute klopft eher mal das Herz von Mitarbeitern.“ Denn Bürger träten häufig viel fordernder und aggressiver auf.
Sorge um das Klima in der Gesellschaft
Für das Rathaus müsse jedoch gelten: „Es ist ein offenes Haus, für Bürger jederzeit zu den Öffnungszeiten zugänglich. Das soll auch so bleiben“, sagt der Bürgermeister. Sollte es tatsächlich in einer Situation einmal brenzlig werden, seien die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes vor Ort.
„Generell aber“, das stellt der Bürgermeister mit großer Sorge fest, „nimmt die verbale Gewalt zu.“ Viel häufiger als noch vor einigen Jahren erhält auch er Mails mit beleidigenden Inhalten bis hin zu bösartigen Bedrohungen. „Die Barriere für solche Beleidigungen scheint deutlich niedriger zu sein, die Hemmschwelle sinkt zunehmend“, ist seine Beobachtung. Das sei nicht gut für das Miteinander in der Gesellschaft und fördere ein Klima der Gewalt. Roland: „Es fehlt an Respekt, Rücksichtnahme und Achtsamkeit dem Mitmenschen gegenüber.“