Gladbeck. . Die 16-Jährige ist Autistin. Ein Assistenzhund könnte ihr ein unabhängigeres Leben ermöglichen. Um ihn zu finanzieren, sind Spenden nötig.

  • Die 16-jährige Gladbeckerin ist Autistin und auf Hilfe angewiesen
  • Ein Hund, der speziell dafür ausgebildet ist, könnte ihr ein unabhängiges Leben ermöglichen
  • So eine Ausbildung kostet aber viel Geld, deshalb ist Lea auf Spenden angewiesen.

Lea wünscht sich einen Hund. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Für die 16-Jährige aus Brauck aber wäre so ein Labrador oder Golden Retriever nicht nur ein guter Kumpel, sondern eine echte Hilfe. Ein Bollwerk. „Wir wollen ihr durch den Hund einfach eine Brücke bauen – eine Brücke ins Leben“, sagt Leas Mutter Eva Sadlowski.

Ein Hund als Brücke – und manchmal auch als Zugbrücke. Lea erhofft sich viel davon. Denn als Autistin ist ihr die Umwelt oft einfach zu viel. Und wenn ihr alles zu nah rückt, zu laut wird, zu unübersichtlich: „Dann raste ich aus.“ Sie bekommt Ticks, wird aggressiv, bleibt manchmal über Stunden in ihrer eigenen Welt.

Ihre Eltern wissen, was sie dann tun müssen. Aber mit 16 Jahren möchte Lea auch ein wenig unabhängig werden. „Ein Hund könnte mich zum Beispiel in Menschenmengen ein bisschen abschirmen“, sagt sie. Denn sie will ja raus, zum Beispiel demnächst auf den Weihnachtsmarkt, aber ohne Begleitung geht das nicht – wann ihre Ticks kommen, kann sie nicht steuern.

Verein Patronus Assistenzhunde e.V. unterstützt die Familie

Thomas Gross vom Verein Patronus Assistenzhunde e.V. unterstützt die Sadlowskis bei ihrem Wunsch nach einem Hund für Lea. Sein Verein unterhält ein Netzwerk aus Trainern und Patenfamilien, mit deren Unterstützung Hunde ab dem Welpenalter auf das Leben als Begleiter vorbereitet werden. Und der Verein unterstützt Familien wie die Sadlowskis auch dabei, die Finanzierung auf die Beine zu stellen, denn Zuschüsse von der Krankenkasse oder anderen öffentlichen Stellen gibt es nur für Blindenführhunde.

Gross ist überzeugt vom Nutzen eines vierbeinigen Assistenten. „Autisten leben in ihrer eigenen Welt. Der Hund bringt ihnen mehr Teilhabe“, sagt er.

Am liebsten hätte Lea einen schwarzen Labrador.
Am liebsten hätte Lea einen schwarzen Labrador. © Konrad Flintrop

Einen Teil der Kosten für Leas Hund könnten Stiftungen übernehmen. Aber auch die Familie muss einen Teil beisteuern. Dabei ist sie auf Spenden angewiesen. „Wichtig ist, dass sie glücklich ist, und dass es ihr gut geht“, sagt Eva Sadlowski.

Als Mutter hat sie den größten Anteil daran, ist aber auch für das Glück von Leas Zwillingsschwester Carina zuständig. Und das ist ein echter Spagat, denn beide Mädchen sind als ehemalige Frühchen in ihrer Entwicklung eingeschränkt, allerdings komplett unterschiedlich. Während Lea als Autistin Ruhe und Struktur braucht, liebt Carina den Trubel und schart am liebsten alle Nachbarskinder um sich.

Ein Hund würde die Lebensqualität steigern

Eva Sadlowski ist sicher, dass Leas Leben mit Hund einfach besser wäre (und die Familie würde sich auch über ein neues Mitglied freuen). „Auf Tiere reagiert sie ganz anders als auf Menschen“, sagt sie. Vielleicht liegt das daran, dass Tiere sich eindeutiger mitteilen.

Leas Augen jedenfalls leuchten auf, als sie von ihrem Praktikum auf dem Reiterhof erzählt. Was sie dort am liebsten mag? „Ausmisten“, sagt sie, und es klingt, als sei das der Himmel.

Lea hätte am liebsten einen schwarzen Labrador

Ihr eigener Hund sollte am liebsten ein schwarzer Labrador sein, findet Lea. Im Dezember wird sie mit ihrer Familie nach Rostock fahren, wo der Verein Patronus seinen Sitz hat. Und vielleicht trifft sie ja dort auch einen schwarzen Hund, und vielleicht mögen sich die beiden. Und ganz vielleicht sehen Sie Lea im kommenden Jahr mit einem Begleithund. Sie wird dann Richtung Selbstständigkeit unterwegs sein.

Spenden: Patronus-Assistenzhunde e.V, Postbank, IBAN: DE64 1001 0010 0908 527105, BIC-Code: PBNKDEFF, Stichwort: Lea.