GLADBECK. . Eine optimierte Ampelschaltung auf der Wilhelmstraße in Gladbeck könnte zum Jahreswechsel an den Start gehen. Kameras melden Verkehrsaufkommen.

  • Eine optimierte Ampelschaltung auf der Wilhelmstraße könnte zum Jahreswechsel an den Start gehen
  • Kameras kontrollieren zukünftig das Verkehrsaufkommen, entsprechend werden Grünphasen angepasst
  • Das städtische Ingenieuramt will auch Alarmfahrten der Feuerwehr bei der Optimierung berücksichtigen

1523 Fahrzeuge und 364 Fußgänger passieren in einer einzigen Stunde – nämlich von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr – an diesem Tag die Kreuzung Wilhelmstraße/Horster Straße: ein Spitzenwert. Nachmittags, zwischen 15.30 Uhr und 16.30 Uhr, wird’s noch enger an dieser Stelle: insgesamt 1791 Pkw und 536 Fußgänger. Britta Pleiss, Abteilungsleiterin im städtischen Ingenieuramt, greift diese aktuelle Zahlen, das Ergebnis einer Fahrzeug- und Passanzenzählung, beispielhaft heraus. Die Resultate belegen: „Im Grundsatz ist die Wilhelmstraße hoch belastet.“

Nachjustieren wird nötig

Knackpunkte sind ihrer Aussage nach die Kreuzungen mit Grabenstraße und Horster Straße. Damit der Verkehr wieder rollt, fließen 330 000 Euro in die Optimierung der fünf Ampelanlagen auf der Wilhelmstraße. „Wir gehen davon aus, dass bis Ende des Jahres, Anfang kommenden Jahres die Anlagen installiert sind“, sagt Pleiss. Sie schränkt aber ein: „Wir müssen anschließend noch nachjustieren. Es wird ein paar Wochen oder Monate dauern, bis sich alles eingespielt hat.“ Man denke beispielsweise an die „Rückkehrer“, die bislang wegen des dichten Verkehrs die Wilhelmstraße gemieden hatten und nach der Ampelanpassung wieder über die Route rollen wollen.

Ein Anblick, den sich Autofahrer wünschen: Grünlicht an den Ampeln auf der Wilhelmstraße. Besonders stark belastet ist der Abschnitt zwischen Grabenstraße und Horster Straße.
Ein Anblick, den sich Autofahrer wünschen: Grünlicht an den Ampeln auf der Wilhelmstraße. Besonders stark belastet ist der Abschnitt zwischen Grabenstraße und Horster Straße. © Oliver Mengedoht

Apropos Anpassung: „Die Ampeln werden zukünftig verkehrsabhängig geschaltet“, erläutert die Expertin. Kameras werden das Verkehrsaufkommen beziehungsweise Rückstaus messen, „daran werden dann die Grünzeiten angepasst“. Pleiss erklärt: „Wenn es auf der Wilhelmstraße sehr voll ist, wollen wir die Grünphase so lange wie möglich ausdehnen.“ Was nicht heißen solle, dass in den Nebenstraßen die Autofahrer auf Dauerrot gucken.

Veraltete, störanfällige Anlagen

So, wie es so manch’ einer bisweilen an der Goethestraße empfindet – und denkt: „Die Ampel ist defekt.“ Dieses Problem ist Britta Pleiss aus eigener Erfahrung ebenso bekannt wie das zähe Zuckeln im Stau auf der Wilhelmstraße. „Die Alarmfahrten der Feuerwehr bringen die Ampelschaltungen erheblich durcheinander“, stellt sie fest. Denn wenn die Blauröcke zu einem Einsatz fahren, haben sie Vorrang. Aber „auch diese Situation wollen wir optimieren“, versichert Britta Pleiss. Sie berichtet: „Die Feuerwehr hat ihre Anfahrtzeiten überprüft. Wir wollen nun genauer die realen Fahrtzeiten anpassen.“ Es solle auch berücksichtigt werden, ob ein Rettungswagen oder ein Löschzug, der mehr Zeit benötige, unterwegs ist. Außerdem würden Fahrer auf allen Nebenrichtungen, die von einer Alarmfahrt der Feuerwehr nicht betroffen sind, demnächst nicht mehr rot sehen.

42 Signalanlagen stehen im Stadtgebiet, viele seien veraltet und störanfällig. Die ältesten stammen aus den Jahren Anfang der 1980er. Allerdings „gehören einige Anlagen dem Land“, so Pleiss. So zum Beispiel auf der Konrad-Adenauer-Allee, wo Autofahrer gerne eine „Grüne Welle“ hätten. Die städtische Expertin: „Das wissen wir, und wir geben diese Information immer wieder an den Landesbetrieb, aber unser Einfluss ist begrenzt.“

Keine weiteren Pläne

Optimiert hat die Verwaltung bereits die freie Fahrt auf der Schützen- und Sandstraße sowie Kirchhellener Straße mit sechs Anlagen. Die Ampeln auf der Wilhelmstraße seien vor Jahren einmal als „Grüne Welle“ angelegt gewesen, doch der zunehmende Straßenverkehr bremste diese Schaltung aus. Weitere Überarbeitungen seien nicht geplant.