GLADBECK. . Mit Dr. Hans-Jürgen Badziong enden die Foyerkonzerte in Gladbeck, bei denen das Eventmanagement-Team am Berufskolleg jahrelang Regie führte.

Die letzten Töne des sechsten Foyerkonzerts sind längst verklungen. Das Eventmanagement am hiesigen Berufskolleg hat noch einmal Regie geführt bei dieser Mammut-Veranstaltung in der Kirche von St. Lamberti – ein klangvolles Abschiedsgeschenk von und für Dr. Hans-Jürgen Badziong. Der 61-Jährige ist nicht nur der Lehrer der jungen Leute, die die Foyerkonzerte auf die Bühne bringen. Nein, der Mahler-Fan ist zudem der Vater der Veranstaltungsreihe. Wenn er im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, werden auch die Konzerte verstummen, so viel dürfte jetzt schon absehbar sein. Zeit, einmal zurück zu blicken auf eine lange Schullaufbahn . . . Dabei hatte Badziong als Knirps eigentlich nicht vor Pädagoge werden.

WAZ: Jungen wollen oft, wenn sie „mal groß sind“ gerne Feuerwehrmann oder Astronaut werden. Hätten Sie sich träumen lassen, dass Sie einmal Unterricht in einer Schule geben?

Dr. Hans-Jürgen Badziong: Eigentlich wollte ich als Junge Schriftsteller werden. Emile Zola und Heinrich Heine gehörten zu meinen Favoriten. Aber dann kam’s doch anders.

„Klangdimensionen“ lautete der Titel des sechsten Foyerkonzertes im Juni 2017 – aufgeführt in der Gladbecker Lambertikirche.
„Klangdimensionen“ lautete der Titel des sechsten Foyerkonzertes im Juni 2017 – aufgeführt in der Gladbecker Lambertikirche. © Oliver Mengedoht

Haben Ihre Eltern gesagt: Bevor Du Künstler wirst, lern’ erst mal etwas Anständiges?

Meine Eltern haben gesagt: Studiere, was Dir Spaß macht. Und da ich ganz gut in Biologie und Mathematik war, habe ich mich eben dafür eingeschrieben mit dem Ziel Lehrer.

Aber bei diesen Fächern ist es nicht geblieben . . .

Nein, ich habe auch Musikgeschichte und -theorie, Philosophie und Kunstgeschichte studiert.

Die Liebe zur Welt der Klänge begleitet Sie schon seit der Kindheit?

Ja, das erste, was ich an Musik erinnere, sind Choräle. Aber ich selbst bin über den Chor und die obligatorische Blockflöte nicht herausgekommen. Meine Klavierversuche habe ich schnell beendet.

Doch es gelingt Ihnen, Jugend, die oftmals einen ganz anderen Sound im Ohr hat, für Klassik zu begeistern – und das sogar außerhalb des üblichen Unterrichts. Für Ihre Initiative haben Sie den TalentAward 2014 erhalten. Welcher Gedanke stand im Mittelpunkt, als Sie die Foyerkonzerte aus der Taufe hoben?

Kenntnisse in der Musik sind eine Seite. Aber mir ging es vor allem darum, dass sich jeder in der AG mit der Thematik auseinandersetzt, für sich und für andere Verantwortung übernimmt. Dabei spielen auch Tugenden wie Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen eine Rolle. Wenn jemand zwei-, dreimal für andere die Arbeit mitmacht, funktioniert das Team nicht. Wie ein roter Faden taucht der Aspekt ,Verantwortung’ immer wieder auf – nicht als Bürde, sondern als integrativer Bestandteil der Arbeit. Jeder konnte in dem Eventmanagement seine Kenntnisse umsetzen.

Was muss Ihrer Ansicht nach ein guter Lehrer mitbringen? Strenge?

Nein! Generell sollte man als Lehrer Verständnis, Authentizität – sprich: Ehrlichkeit – mitbringen.

Wie wird es weitergehen, wenn Sie pensioniert sind?

Für mich wird es keinen Bruch geben, denn ich will das, was ich bislang ohnehin getan habe, fortführen. In welcher Form auch immer.