Gladbeck. Am Runden Tisch Rentfort-Nord wurde das neue Förderprogramm der Stadt für die energetische Sanierung von Gebäuden vorgestellt.
- Die Stadt Gladbeck unterstützt Hausbesitzer im Rahmen der Innovation City bei der energetischen Sanierung
- Ziel ist es, Energieverbrauch, Treibhausgas-Emissionen und eigene Kosten zu senken
- Impulsprojekt: Nahwärmeversorgung, für die u.a. Grünschnitt- und Holzabfälle aus Rentfort verwendet werden sollen
Der klimagerechte Stadtumbau in Rentfort-Nord wird konkret: Am Runden Tisch stellten Lydia Erben und Katrin Knur von der Umweltabteilung der Stadt jetzt Ergebnisse zum Projekt Innovation City und das neue Förderprogramm vor.
Die Stadt unterstützt finanziell die energetische Sanierung von Altbauten in Rentfort-Nord mit maximal 50 Prozent der Gesamtkosten. Die Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden und können mit weiteren Fördermöglichkeiten kombiniert werden.
Lydia Erben erläuterte, wie einfach es geht: Voraussetzung ist eine Energieberatung zu Hause. Dann wird der Antrag ausgefüllt und vor dem Start der Sanierungsmaßnahme eingereicht. Zwei Jahre bleibt Zeit für den Umbau durch Fachunternehmen.
Viele Häuser sind schon Jahrzehnte alt
Um möglichst viele Projekte auf die Schiene zu bringen, soll es eine Anlaufstelle für die Bewohner geben. „Das ist konkrete Hilfe, mit der die Menschen etwas anfangen und Energieverbrauch, Treibhausgas-Emissionen und eigene Kosten senken können“, so Claudia Braczko vom Runden Tisch.
Große Teile des Gebäudebestandes in Rentfort-Nord stammen aus den 60er und 70er Jahren. Der „Generationenwechsel“ könnte der energetischen Sanierung einen Schub geben. Ältere ziehen in seniorengerechte Wohnungen. in die frei werdenden Häuser ziehen häufig junge Familien, die bereit sind, in die energetische und optische Modernisierung zu investierten. Lydia Erben: „So kann ein positiver Wandel im Quartier entstehen!“
Sparpotenzial ist vorhanden
Aus energetischer Sicht hat das Quartier eine solide Ausgangslage, aber „Luft nach oben“. Der Energieverbrauch kann deutlich reduziert werden, auch durch die Umstellung der Wärmeversorgung und der Straßenbeleuchtung, Mieterprojekte zum Energiesparen und Energielotsen für fremdsprachige Haushalte. „So könnten in den kommenden fünf Jahren der Endenergieverbrauch um knapp acht Prozent und die Treibhausgas-Emissionen um knapp zwölf Prozent gesenkt werden“, schätzt Klimaschutzmanagerin Katrin Knur.
Ein „wegweisendes Impulsprojekt“, vorerst noch „eine Vision, die viel Fantasie benötigt“, haben die Uniper-Mitarbeiter Udo Berg und Markus Winkelmann mit anderen Projektbeteiligten entwickelt. Ziel ist eine dezentrale, innovative Nahwärmeversorgung, für die u.a. Grünschnitt- und Holzabfälle aus Rentfort, die ansonsten kostenpflichtig bis nach Hünxe transportiert und entsorgt werden müssen, verwendet werden sollen.
Forstwirt Fabian Hänel betreibt auf seinem Hof in Rentfort bereits Biomassekessel mit Holzhackschnitzeln und würde mitmachen. Notwendig wäre ein integriertes Netz, in das auch die großen Energieverbraucher in Rentfort – von der AWO über die Gesamtschule bis zu Mehrfamilienhäusern und Wohnungsgesellschaften – eingebunden sind.
„Je mehr mitmachen, desto besser!“, auch bereits modernisierte Heizanlagen könnten einbezogen werden. Bis Frühjahr 2018 sollen die Planung stehen und konkrete Angebote vorgelegt werden, hoffen die Ideenschmiede.