Gladbeck. Der geplante Eröffnungstermin muss erneut verschoben werden. Die Untersuchung und Freigabe des Kampfmittelräumdienstes verzögerte sich.
Neue Hiobsbotschaft für den Träger sowie rund 30 Eltern und deren Kinder: Auch der erst jüngst genannte, schon wiederholt verschobene Eröffnungstermin für den Neubau der Kita „Oase“ ist nicht zu halten: „Wir gehen jetzt von April 2018 aus“, teilte Martin Plischek, Leiter des Amtes für Immobilienwirtschaft, dem Jugendhilfeausschuss mit.
„Der Frust ist groß“, schimpft Irmgard Otters, Vorsitzende des Gladbecker Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), Träger des auch zukünftigen Kindergartens im Gespräch mit der WAZ. Der durch die Stadt erstellte 3,18-Millionen-Euro- Neubau, mit Platz für vier Gruppen, soll bekanntlich auf dem ehemaligen Bauspielplatz Glatzer Straße als Ersatz für die bestehende, räumlich beengte zwei-gruppige „Oase“ an der Waldenburger Straße entstehen.
Fertigstellungstermin zum vierten Mal verschoben
„Es ist schwer nachzuvollziehen, dass jetzt zum vierten Mal der Fertigstellungstermin verschoben wird“, so Irmgard Otters. Ganz am Anfang sei von einer Eröffnung im August 2017 gesprochen worden, als die Pläne konkreter wurden, habe es Oktober 2017 geheißen und dann Januar 2018. „Über diesen Termin haben wir auch die Eltern in einem Anschreiben informiert und ihnen den Kitaplatz zugesagt. Sie haben sich wie wir auf dieses Datum verlassen.“ Dann habe die Stadt wieder zurückgewunken, dass es wohl erst Februar werde, um nun zu verkünden, „dass vom April ausgegangen werden muss“.
Die teils berufstätigen Eltern, die schon viel Verständnis bewiesen und Monate überbrückt hätten, müssten sich doch auf eine zugesagte Betreuung verlassen können. „Eine familienfreundliche Stadt kann doch so nicht mit Kindern umgehen, die kann man doch nicht einfach hin und her schieben“, schimpft Irmgard Otters, die die Stadt in der Verantwortung sieht, „für die betroffenen Familien ein ersatzweises Betreuungsangebot zu schaffen“.
Notunterbringung bei dringendem Bedarf
Hierzu benennt Sozialdezernent Rainer Weichelt auf WAZ-Anfrage schon Möglichkeiten: „Eltern, die nachweisen können, dass sie dringenden Betreuungsbedarf für ihre Kinder haben, kann eine vorübergehende Unterbringung in der alten Kita Oase und in der Kita Arche an der Steinstraße angeboten werden.“
Der Baustart für den neuen Kindergarten in Modul-Bauweise verzögerte sich, weil die Untersuchung des Untergrundes nach Bombenblindgängern aus dem zweiten Weltkrieg und die Freigabe statt im Juni-Juli erst im Oktober erfolgt sei. Der zuständige Kampfmittelräumdienst ist aufgrund der Niedrigzins-Baukonjunktur personell überlastet.
Personelle Schwierigkeiten sind zu befürchten
Personelle Schwierigkeiten könnte auch der SkF durch die Bauverzögerungen bekommen, „da fraglich ist, ob Kita-Fachkräfte auf die Stelle warten können“, befürchtet Michael Freudiger von der Kita-Verwaltung der Stadt. Die Stadt selbst rechnet mit Mehrkosten von etwa 30 000 Euro für die Fläche zur weiteren Lagerung der bereits erstellten Fertigbauteile für den Neubau.