GLADBECK. . Ein neunköpfiges ehrenamtliches Team betreut die Katholische Öffentliche Bücherei St. Josef in Gladbeck-Rentfort. Zur Wahl stehen 2000 Medien.
Sie ist so etwas wie die letzte Mohikanerin auf Gladbecks weiter Flur, die Katholische Öffentliche Bücherei St. Josef in Rentfort. „Es gibt in der Stadt nur noch uns als kirchliche Bibliothek“, sagt Iris Sprenger. Und die Leiterin der Einrichtung an der Hegestraße fügt eine Vermutung hinzu: „Vielleicht hatten die anderen nicht genug Helfer und mussten deswegen aufgeben.“ Oder – wie in St. Lamberti – die Nähe zur Stadtbücherei machte einen Medientreff unter kirchlichem Dach überflüssig.
In Rentfort ist die Bücherwelt – aus Sicht von Iris Sprenger – noch in Ordnung. Ein neunköpfiger Helferkreis kümmert sich um die Besucher. „Wir sind hier wie ein Dorf in der Stadt“, sagt Gisela Feldhaus. Die 57-Jährige gehört zu denjenigen, die mit anpacken und auch den Geschmack so mancher Bücherwürmer schon kennen. Dabei bezeichnet sie sich nicht unbedingt als die Leseratte, wie sie im Buche steht – im Gegensatz zu ihrer Tochter Lena. Sie war es auch, die die Mutter eines Tages fragte: „Hast Du nicht Lust, in der Gemeindebücherei mitzuarbeiten?“ Gisela Feldhaus hatte . . .
Buchsonntag im Gemeindehaus
Die Katholische Öffentliche Bücherei St. Josef lädt für Sonntag, 5. November, zum Buchsonntag ins Gemeindehaus St. Josef an der Hegestraße 146 ein.
Die Türen stehen Besuchern von 10.30 Uhr bis 16 Uhr offen. Kooperationspartner der Präsentation ist die Humboldt-Buchhandlung an der Humboldtstraße.
Ebenso sind in der genannten Zeit die Ausleihe der Bücherei und der Eine-Welt-Verkauf geöffnet.
Ehrenamtliche bieten zur Stärkung Kuchen, Kaffee und andere Getränke.
Und so steht sie – wie ihre ehrenamtlichen Kollegen – zu den Öffnungszeiten parat, um den Besuchern bei der Entscheidung zu helfen: Was darf’s denn sein? Immerhin füllen 2000 Medien, davon 200 „Nicht-Bücher“, also beispielsweise Hörbücher und Spiele, die Regale in der frisch renovierten Bücherei. Und wer die Wahl hat, hat die Qual . . . Manche Besitzer des kostenlosen Bücherei-Ausweises verschlingen Krimis, andere schmökern historische Wälzer. Da stehen in der Kinderecke Klassiker wie Otfried Preußlers „Kleines Gespenst“, zu dem sich als Hörbuch die abenteuerlustigen „Fünf Freunde“ aus der Feder von Enid Blyton gesellen. Der Nachwuchs kann mit dem kleinen Wassermann Englisch lernen; ein Bilderbuch verrät, woher die kleinen Kinder kommen.
Breites Repertoire verfügbar
Erwachsene dürfen sich in eine Biografie von Marcel Reich-Ranicki vertiefen, sich von Follett-Bestsellern fesseln lassen oder erfahren, welche autobiografischen Erinnerungen in Hape Kerkelings „Der Junge muss an die frische Luft“ stecken. Dazu Schokoriegel und Kaffee aus der Eine-Welt-Abteilung – und alle Zutaten für gemütliche Schmökerstunden sind beisammen.
Gutschein vom Bistum Essen
Iris Sprenger hat sich schon als Kind mit der Taschenlampe in der Hand unter der Bettdecke in so manches Buch vergraben. Jetzt wälzt die 59-Jährige den Katalog „Medienprofile“, um die Regale im Gemeindehaus ansprechend zu bestücken. „Im Herbst bekommen wir einen Gutschein vom Bistum für Neuanschaffungen“, erklärt sie. Und die, so Gisela Feldhaus, sollen attraktiv präsentiert werden, „denn Vielleser gucken sofort, was es an Neuerscheinungen gibt.“
Nach zehn Jahren wieder Vorstellung
Etwa 200 werden am Sonntag im Gemeindehaus vorgestellt. Profi Bernhard Söthe hat kistenweise und querbeet Empfehlungen vorbereitet. „Wir haben Kinderbücher speziell für die Weihnachtszeit, Sachliteratur und Romane“, zählt Sprenger auf, die das Kapitel „Buchausstellung“ nach zehn Jahren ohne diese Veranstaltung wieder aufleben lässt.