Gladbeck. Im Schulausschuss wurden die ersten Ideen für moderne Anbauten an der Mosaikschule und der Josefschule präsentiert.

  • Die ersten Ideen für moderne Anbauten an der Mosaikschule und der Josefschule wurden präsentiert
  • Jeweils sechs neue Klassenräume und große Mensabereiche entstehen an den Grundschulen
  • Auch die Außenbereiche sollen neu gestaltet werden, die Schülerwünsche werden dabei berücksichtigt

Die Gladbecker Bildungslandschaft im Grundschulbereich wird moderner aufgestellt, um die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Betreuung im Nachmittagsbereich befriedigen zu können. Dazu werden an der Mosaikschule in Butendorf und an der Josefschule Anbauten mit großen Mensabereichen entstehen. Das geplante, multifunktionale Raumkonzept schafft auch die Möglichkeit, an diesen Grundschulstandorten mittelfristig das Lern- und Betreuungskonzept einer geschlossenen Ganztagsschule umsetzen zu können.

Bettina Weist, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung, informierte den Schulausschuss, dass von 2689 Gladbecker Grundschulkindern im vergangenen Schuljahr 1065 eine der insgesamt 42 Gruppen des Offenen Ganztages besuchten, was einer Versorgungsquote von knapp 40 Prozent entspricht.

Wartelisten für den Offenen Ganztag

Auf den OGS-Wartelisten der Grundschulstandorte stehen insgesamt 175 Kinder, für die sieben weitere Gruppen aufgebaut werden müssten. Ziel der Stadt ist es, die Versorgungsquote zunächst auf mindestens 50 Prozent zu steigern.

Auch die Josefschule soll durch einen modernen Anbau ergänzt werden, der sich optisch in den Altbau integriert.
Auch die Josefschule soll durch einen modernen Anbau ergänzt werden, der sich optisch in den Altbau integriert. © Architekturbüro Strelzig und Klump/ Stadt Gladbeck

Ein großer Schritt dahin sind die geplanten Anbauten in Butendorf und Rentfort. Moderne Baukörper, die an die Altbauten angegliedert werden, um jeweils sechs zusätzliche Räume zu schaffen, die nach dem „Klassenraum-Plus“-Prinzip genutzt werden sollen. Bedeutet: Zwischen zwei Klassenräumen liegt ein Differenzierungsraum, der wechselweise genutzt werden kann.

Klassenräume ressourceneffizient nutzen

„Bei allen Überlegungen sind wir von dem Grundgedanken ausgegangen, Klassenräume ressourceneffizient vielseitiger zu nutzen“, so Bettina Weist. Denn Schulräume würden immer mehr zu Lebensräumen, in denen Lehrpersonal und alle weiteren Akteure mit den Kindern von 8 bis 16 Uhr den Tag gestalteten. Die Ausrichtung hin zur multifunktionalen Raumnutzung sehe idealerweise die Einrichtung von Ganztagsklassen vor, „die im rhythmisierten Ganztag unterrichtet werden“. Also nicht mehr das bisherige Offene Ganztagskonzept mit ausschließlich Unterricht bis zum Nachmittag und dann daran anschließendem Betreuungsangebot, sondern mehrere kürzere Schulunterrichtsblöcke bis in den Nachmittag, die von Entspannungsphasen unterbrochen werden.

Schulen entwickeln Ganztagskonzept

„Die Einrichtung von Ganztagsklassen muss natürlich konzeptionell von den Schulen entwickelt werden“, unterstrich Bettina Weist, so dass mit der ersten Schuleingangsklasse im Ganztag erst im Schuljahr 2019/20 zur rechnen sei.

Der benötigte zusätzliche Raum wird an der Mosaikschule durch Anbau am Standort Zum Stadtwald geschaffen, wo sich künftig die Nachmittagsbetreuung der fusionierten ehemaligen Uhland- und Vinzenzschule konzentrieren soll. Der beauftragte Architekt, Michael Klump, stellte dazu seine ersten Ideen vor. Wobei Martin Plischek vom Immobilienamt der Stadt ausdrücklich unterstrich, dass es sich dabei nicht um die Ansicht der Entwurfsplanung handelt, da noch Anregungen mit entsprechenden Änderungen berücksichtigt würden, „und der abgestimmte Entwurf dann am 19. Oktober letztlich durch den Stadtplanungs- und Bauausschuss beschlossen wird“.

Mehrere Millionen Euro werden investiert

Gut dargestellt wurde aber inwieweit es gelingen kann, das denkmalgeschützter Altbau und moderner Neubau eine gelungene Einheit bilden können. Die mehrgeschossigen Anbauten erweitern die bestehenden Raumflächen um 800 Quadratmeter mit Investition von 2,6 Millionen Euro an der Josefschule, beziehungsweise um gut 900 Quadratmeter und Invest von 3,9 Millionen Euro an der Mosaikschule.

An letzterer soll im Erdgeschoss mit darüber nutzbarer Galerie eine neue Mensa mit 80 Plätzen entstehen. An der Josefschule wird die bestehende Mensa durch den Anbau erweitert und auch Ersatzraum für die abgängigen Pavillons geschaffen. Die vom Schulausschuss einstimmig begrüßten Millioneninvestitionen tragen auch zur Sicherung der Schulstandorte bei.