Gladbeck. . Zahlreiche Besucher strömten bei gutem Wetter in die City und genossen das Fest. Ein Höhepunkt: Die Krönung der neuen Majestät vor dem Rathaus.

  • Xenia Hollosi hatte sich beim Finale auf dem Marktplatz den Titel erkämpft
  • Ihre feierliche Krönung war einer der Höhepunkte im zweitätigen Festprogramm
  • Bei gutem Wetter strömten zahlreiche Besucher in die Innenstadt und genossen das Stadtfest

Und wieder hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Gladbeckern: Zum Appeltatenfest schickte er netterweise viel Sonne in Richtung Stadt und trug so mit dazu bei, dass auch das 29. Stadtfest im Zeichen des Apfels ein rundum gelungenes wurde.

Und es sind viele, die am Samstag und Sonntag in und durch die Stadt strömen. Es gab ja auch genug zu gucken und zu erleben. Drei Bühnen boten ein buntes Programm von Gesang, Musik, über Sport, Tanz, Clown-Einlagen bis zum Top-Musik-Act am Samstagabend.

Da gut gelaunte Publikum musste ein wenig warten

Der allerdings fing mit Verspätung erst kurz vor zehn Uhr an, da es statische Probleme mit der Bühne gab, die umgebaut werden musste. Das gut gelaunte Publikum wartete geduldig und feierte dann eben etwas länger mit der „Deluxe - the Radioband."

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm am Sonntag war wie jedes Jahr die Krönung der neuen Appeltatenmajestät. Xenia Hollosi (26) heißt die 29. Gladbecker Majestät. Sie hatte am Samstag auf dem Marktplatz, wo das Fest mit dem obligatorischen Fassanstich durch Bürgermeister Ulrich Roland eröffnet wurde, im Finale der Apfelolympiade gesiegt.

Und dann schritt Xenia Hollosi zur Krönungszeremonie

Nahm die junge Gladbeckerin die Glückwünsche auf der Wettkampfbühne noch etwas fassungslos entgegen, fuhr sie einen Tag später schon ganz selbstbewusst im traditionell grünen Samtumhang der Majestäten mit der Kutsche vor dem Rathaus vor. Begleitet von Bürgermeister Ulrich Roland und Vorgängerin Dorothea Nigbur schritt Xenia Hollosi zur Krönungszeremonie.

Ein Spektakel, das sich viele hundert Zuschauer nicht entgehen lassen. Mit lautem Tusch des Fanfarenkorps Dorsten-Hervest und viel Applaus vom Publikum wurde die neue Königin begrüßt. Als „jugendlich-sympathische“ Repräsentantin der Stadt stellte Bürgermeister Roland sie vor, verriet, dass die AOK-Mitarbeiterin gern Motorrad fährt und ebenso gern durch die Welt reist – und er verwies auf die ungarischen Wurzeln der Familie, die seit langem in Gladbeck lebt.

Amtskette und Apfelanhänger für die neue Majestät

Dann wurde ihr die schwere Amtskette, die jedes Jahr um ein Element ergänzt wird, umgelegt und die ungleich filigranere – und mit 2200 Euro wertvollere – mit dem eigens angefertigten Apfelanhänger mit Biss von Sponsor Peter Weis von Optik Rodewald überreicht. Wie alle ihre Vorgängerinnen erhielt auch Xenia eine Einladung in die türkische Partnerstadt Alanya, die ihr die eigens zum Stadtfest angereiste Ratsfrau Melike Nazifoglu übergab.

„Ich bin gespannt auf dieses Jahr, werde sicher viel erleben und einiges dazu lernen und hoffentlich ein paar gute Taten vollbringen“, sagte die neue Majestät in ihrer Antrittsrede. „Mach was draus, das ist dein Jahr“, gab Vorgängerin Dorothea Nigbur, die das Zepter überreichte, der Nachfolgerin mit auf den Weg. Sie selbst hatte zuvor von einem „tollen Jahr voller Emotionen“ gesprochen, und dass sie begeistert sei von dem „Feuer ist, das in allen für das Brauchtum brennt.“

Die Ex-Majestäten begleiten die Neue in ihrer Mitte beim Festumzug

Damit meint sie die große Gruppe der Ex-Majestäten, die, wie es ebenfalls Brauch ist, bei der Zeremonie Spalier stehen und die Neue in ihrer Mitte beim Festumzug durch die Stadt begleiten.

Währenddessen schlenderten die Festbesucher vom Rathausplatz weiter zur Hochstraße und Horster Straße, nutzten die Gelegenheit des verkaufsoffenen Sonntag zum Einkaufsbummel, saßen bei Eis, Kaffee und Kuchen draußen in den Cafés, oder ließen sich die Fischbrötchen der Marinekameraden schmecken. „Der Fisch rutscht gut“, gab Volker Maas dort eine Wasserstandsmeldung. Das ist auch deshalb gut, weil das Geld, das die Marinekameradschaft einnimmt, an die soziale Aktion „Lichtblicke“ von Radio Emscher Lippe gespendet wird.

Die City brummt, die Ständebetreiber zeigen frohe Mienen

Zwei Appeltaten-Tage bei schönem Wetter und schon brummt die City: Es herrscht ein so reges Treiben, dass Stadtverantwortliche und Mitveranstalter mit der Sonne um die Wette strahlen und Ständebetreiber frohe Mienen zeigen.

So wie Leonhard, zum Beispiel, der mit Papa Gerhard Klöckers seine alten Lego- und Duplokisten, Puzzle und Spiele auf dem Kinderflohmarkt auf dem Marktplatz feilbietet. „Ein Drittel ist schon weg“, staunt selbst der Vater über die Nachfrage, während der Sohn gerade schon wieder ein Brettspiel für einen Euro verkauft. Auch Frieda (13), ein Stückchen weiter, ist schon mittags zufrieden: Ihre ersten Kinderbücher wurde sie schon los, da hatte sich noch gar nicht alle ausgepackt. Währenddessen lässt ein Clown die Kinder vor der Bühne hüpfen und singen.

Apropos Bücher: Am Stand des SKF (Sozialdienst Kath. Frauen) vor der Lambertikirche gehen auch die weg wie die berüchtigten Semmeln. Alles Spenden von Privaten, und „richtig gute Sachen, aktuelle Bücher und Krimis“, freut sich Marianne Löbbecke. Der Erlös -- auch der Kuchen hier ist gut nachgefragt – wird für die drei Kitas benötigt. „Als Rücklage“. Gleich daneben ist ab 13 Uhr Action auf der Bühne vor Top-Hair. Flotte Musik, peppige Modenschau und, ja, das muss man sich erst mal trauen: Beim Friseur auf offener Bühne die Haare schneiden und stylen lassen. Tun aber einige ganz Mutige und kriegen auch dafür Applaus.