Gladbeck. In dem ehemaligen Bergarbeiter-Quartier Brauck A entstehen 30 zusätzliche Häuser. An der Otto-Wels-Straße entstehen die meisten Häuser.


In der Braucker Zechensiedlung Brauck A zwischen Roßheide-, Horster- und Antonius-/Boystraße kommt die seit langem geplante bauliche Nachverdichtung in Gang. Insbesondere an der Dürer-straße werden einige bislang freie Flächen bebaut.

Der eigens aus Anlass der Privatisierung der Zechensiedlung aufgestellte Bebauungsplan aus dem Jahr 2006 weist insgesamt sieben „Baufenster“ aus – Flächen, die von den Stadtplanern zur Innenraumverdichtung ausgeguckt wurden. Insgesamt können darauf 30 neue Häuser entstehen. Das größte „Baufenster“ und damit die größte Baufläche liegt im Hinterland der Dürerstraße Richtung Roßheidestraße, wie Martin Stork, Abteilungsleiter Stadtplanung, auf WAZ-Anfrage erläutert.

In einigen der „Baufenster“ in Brauck A stehen schon Rohbauten – wie hier an der Otto-Wels-Straße.
In einigen der „Baufenster“ in Brauck A stehen schon Rohbauten – wie hier an der Otto-Wels-Straße. © Oliver Mengedoht | Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Se






Auf der einstigen Brachfläche, die von der Schongauerstraße aus erschlossen wird, entstehen sieben Häuser mit 14 Doppelhaushälften auf Grundstücksgrößen zwischen 231 und 334 Quadratmetern. Inzwischen steht ein Großteil der Häuser bereits im Rohbau. Die künftige Straße hat sogar schon einen Namen: Otto-Wels-Straße ist sie benannt. Er war SPD-Vorsitzende in den 1930er Jahren bis zum Verbot der Partei durch die Nazis.

Insgesamt findet eine behutsame Verdichtung statt

Zur Dürerstraße erhält die Otto-Wels-Straße einen Stichweg. Da steht allerdings noch nicht fest, ob er nur von Rad- und Fußgängern genutzt werden kann oder auch für Fahrzeuge geöffnet wird.

Weitere kleinere Bauflächen liegen, so Stork, an beiden Seiten der Dürerstraße zwischen Schongauerstraße und Holbeinstraße, wo auf einer Brachfläche ein Haus mit drei Reihenhäusern und schräg gegenüber – in alten Gärten – ein Haus mit zwei Doppelhaushälften entstehen sollen. An der Kreuzung Dürer-/Holbeinstraße sind bereits Bauarbeiten zu beobachten, dort wächst ein Doppelhaus, gegenüber, auf der bisherigen Grünfläche im Kreuzungsbereich mit der Rethelstraße, liegt schon die Bodenplatte für ein weiteres Haus.

Baumöglichkeit auch an Boy- und Grünewaldstraße

An der Rethelstraße selbst entsteht ein weiteres Gebäude, es finden gerade die Bauvorbereitungen statt (letzte Woche wurde dort der Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg gefunden). Außerdem sieht der Bebauungsplan eine Baumöglichkeit vor an der Grünewaldstraße (im Kurvenbereich südlich der Holbeinstraße) sowie an der Boystraße (Verlängerung der Antoniusstraße) kurz vor der ehemaligen Gaststätte Zum Südpark. Dort sind laut B-Plan drei Reihenhäuser möglich.

Stadtplaner Martin Stork betont, dass diese Nachverdichtungen behutsam erfolgen und sich der vorhandenen, rund 100 Jahre alten Zechenhausbebauung anpassen. Man rücke an den Bestand heran, aber der Gartenstadt-Charakter der Siedlung bleibe erhalten.

>>Gestaltungssatzung und Bebauungsplan entstanden


Die Privatisierung der Zechensiedlung Brauck A begann um die Jahrtausendwende. Im Oktober 2003 entstand eine Gestaltungssatzung für die Siedlung, die regelt, was wie baulich verändert werden darf.


2006 erlangte der Bebauungsplan 136 Rechtskraft, der für Brauck A regelt, was zusätzlich wie gebaut werden darf.