Gladbeck. . Mit zwei Inszenierungen gastiert die Ruhrtriennale in Gladbeck. Für das Schauspiel unter der Regie von Ivo van Hove sind noch Karten zu haben.

  • Die Ruhrtriennale kommt diesmal mit zwei Inszenierungen in das Gladbecker Industrieschloss
  • Für das Schauspiel unter der Regie des belgischen Regisseurs Ivo van Hove gibt es noch Karten
  • Die Geschichte erzählt von Menschen und ihren Bemühungen um eine andere Sicht auf die Welt

Mit zwei Aufführungen kommt die Ruhrtriennale in diesem Jahr in die Gladbecker Maschinenhalle. Während es für den Tanzabend zur Musik von Johann Sebastian Bach (Premiere 26. August) vorerst keine Karten mehr gibt, sind die Chancen auf einen Besuch einer der vier Aufführungen (24., 28., 29. und 30. September) des Schauspiels „Kleine Seelen“ in der Zweckeler Halle zurzeit noch ganz gut.

Wieder ein Werk von Louis Couperus

Besuchern der Triennale-Aufführungen der vergangenen zwei Jahre wird in dieser Inszenierung einiges vertraut erscheinen: Regie führt wieder der belgische Regisseur Ivo van Hove, der 2016 das Stück „Dinge, die vorübergehen“ in der Zweckeler Halle, 2015 in der Kokerei auf Zollverein die Produktion „Die Stille Kraft“ inszenierte. Auf der Bühne steht erneut das Ensemble des Toneeltheaters Amsterdam, dessen Intendant van Hove seit 2001 ist. Und Vorlage für das Triennale-Stück 2017 war zum dritten Mal ein Werk des niederländischen Autors Louis Couperus.

In der aktuellen Inszenierung greift der renommierte belgische Regisseur auf dessen Roman „Die Bücher der kleinen Seelen“ zurück. Der 1923 verstorbene Schriftsteller hatte ihn zwischen 1901 und 1903, in der unruhigen Übergangszeit vom 19. zum 20. Jahrhundert, geschrieben.

Bewohner der Villa leiden unter Traumata

Zur Geschichte: Umstände zwingen eine bürgerliche Familie aus Den Haag dazu, ein Haus außerhalb der Stadt zu beziehen. Jenseits des gewohnten Lebens im vertrauten Zentrum muss die Familie sich an einem unbekannten Ort neu orientieren und den dort herrschenden Verhältnissen anpassen. Die Bewohner der Villa, die gleichermaßen Spuk-Schloss, Krankenhaus und psychiatrische Anstalt ist, leiden alle unter mehr oder weniger großen Traumata, unter Handicaps und Neurosen: „Kleine Seelen“, die unter in ferner Vergangenheit getroffenen Entscheidungen leiden, die Konsequenzen jedoch als unabänderliches Schicksal (er)tragen und einen Ausweg weder finden können noch offenbar finden wollen.

Im Verlauf der Geschichte entwickeln die Menschen neue Perspektiven

Doch im Verlauf der Geschichte entwickeln auch diese Menschen, allein oder gemeinsam, Strategien für einen Weg aus ihrer Krise, um einer Wendung zum Besseren näher zu kommen. „Kleine Seelen“ ist somit auch die Geschichte einer Befreiung von belastenden Erinnerungen und Erfahrungen. Schritt für Schritt finden die Bewohner der Villa den Mut, offen und ehrlich über ihre Desillusionierung, über ihre Sehnsüchte und Erwartungen zu sprechen. So entwickeln sie neue Perspektiven für sich, finden zu einem anderen Selbstverständnis und bekommen eine neue Sicht auf die Welt.

Die Aufführung ist auf Niederländisch, sie wird wieder mit deutschen und englischen Untertiteln versehen.

Die Vorbereitungen und Proben für die diesjährigen Triennale-Aufführungen in der Maschinenhalle sind bereits angelaufen.

Tickets und Termine

„Kleine Seelen“ hat am Sonntag, 24. September, in der Maschinenhalle Zweckel Premiere. Dafür und auch für die letzte Aufführung am Samstag, 30. September, sind laut Angaben der Ruhrtriennale noch Restkarten erhältlich.

Für die Aufführungen am 28. und 29. September gibt es noch mehr Karten ( 20, 30, 40 Euro). Aufführungsbeginn ist 19.30 Uhr.

Tickets: www.ruhrtriennale.de; WAZ-Leserladen, Horster Str. 10.