Gladbeck. Ab November wird es keine Niederlassung der AOK mehr in Gladbeck geben. Als Grund nennt die Krankenkasse„sinkende Kundenfrequenz“.
- Am 27. Oktober wird die Niederlassung der AOK an der Postallee zum letzten Mal geöffnet sein
- Als Grund wird die „sinkende Kundenfrequenz“ von der Regionaldirektion genannt
- Die Knappschaft wird danach die einzige Krankenkasse sein, die in Gladbeck noch vertreten ist
Jetzt steht es fest: Die AOK schließt ihre Niederlassung in Gladbeck. Am 27. Oktober ist das Kundencenter an der Postallee/Ecke Barbarastraße zum letzten Mal geöffnet. Dann haben nur noch Knappschaft-Versicherte eine Anlaufstelle in der Stadt, nachdem sich vor einiger Zeit auch die Barmer GEK ihre Geschäftsstelle an der Bottroper Straße aufgegeben hatte.
Im Juni wurde bekannt, dass die AOK Nordwest ihr Filialnetz deutlich ausdünnen will. Informationen zu einzelnen Standorten gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Dass wir uns aus Gladbeck zurückziehen, hat mit unserem Gesamtkonzept nur am Rande zu tun“, sagte AOK-Regionaldirektor Marc König auf WAZ-Anfrage. Die örtliche Niederlassung habe wegen sinkender Kundenfrequenz ohnehin schon seit einiger Zeit „auf der Kippe“ gestanden. Deshalb habe man jetzt die nächstmögliche Kündigungsfrist für die Räumlichkeiten genutzt.
Rund 15 000 Gladbeck sind bei der AOK versichert
Rund 15 000 Gladbecker sind bei der AOK versichert. Wollen sie künftig mit einem Berater direkt sprechen, müssen sie die Kundencenter an der Maelostraße in Buer oder an der Blumenstraße in Bottrop aufsuchen. Marc König: „Beide sind nur wenige Kilometer entfernt und gut mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.“ Die vier bis fünf Mitarbeiter, die jetzt noch in Gladbeck Ansprechpartner der Versicherten sind, werden in Zukunft in diesen Kundencentern arbeiten.
Nur durch die Ausdünnung des Niederlassungsnetzes könne die AOK die Beratungsqualität weiter verbessern. König: „Wir können nicht in jedem kleinen Kundencenter Spezialisten für besondere Anliegen unserer Kunden vorhalten.“
Bald gibt es nur noch eine Krankenkasse am Ort
Ohnehin steige die Nachfrage der Versicherten zu digitalen Kontakten. König: „Schon heute nutzen viele Versicherte die AOK-Onlinegeschäftsstelle www.meine.aok.de, beispielsweise um Formulare herunterzuladen, eine neue Gesundheitskarte anzufordern, Versicherungszeiten und persönliche Daten abzufragen oder Unterlagen anzufordern. Unsere digitalen Kommunikationskanäle wollen wir weiter ausbauen.“ König verweist zudem auf das kostenfreie Servicetelefon 0800 265 5000, das rund um die Uhr erreichbar sei.
Dennoch bleibe der AOK Nordwest der persönliche Kontakt zu den Kunden wichtig, betont der Regionalleiter: „Auch wenn wir uns aus Gladbeck zurückziehen, bleiben wir in der Region präsent.“
Bald haben also nur noch die 18 660 Versicherten der „Knappschaft-Bahn-See“ die Möglichkeit, vor Ort mit einem Mitarbeiter ihrer Krankenkasse zu reden. Und daran soll sich auch nichts ändern, versichert eine Sprecherin: „Wir passen unser Geschäftsstellennetz ständig den Erfordernissen an“, teilt sie auf Anfrage mit. „Für Gladbeck planen wir keine Schließung. Die Geschäftsstelle an der Wilhelmstraße bleibt selbstverständlich bestehen.“