Gladbeck. . Der Kultfilm „Fußball ist unser Leben“ lockt Freitagabend 500 Besucher auf den Jovyplatz zum Picknick und Filmgucken.

  • Mit Einbruch der Dunkelheit hieß es „Film ab“ für „Fußball ist unser Leben“
  • Zum fünften Mal boten Volksbank und Stadt Gladbeck das Freiluft-Event an einem Sommerabend
  • Lokalkolorit: Teile des Films wurden auch in Gladbeck an der Steinstraße gedreht

„Das Wetter war bisher immer gnädig“, konstatiert Tim Deffte, Mitarbeiter im Presseamt der Stadt Gladbeck, am Freitagabend mit einem kritischen Blick zum Himmel, eine halbe Stunde, bevor die Ruhrgebietskomödie „Fußball ist unser Leben“ angepfiffen wird. An diesem Abend soll die fünfte Auflage des „Volksbank Open-Air-Kinos“ am Jovyplatz über die Bühne gehen, ein Angebot, das sich mittlerweile als echtes Sommerferien-Highlight etabliert hat. Und schon lange vor Einbruch der Dunkelheit sichern sich die ersten Film- und Picknickfans ihren Platz auf dem weitläufigen Gelände mitten in der Stadt. Sie kommen mit Decken, Garten- und Liegestühlen, ausgestattet mit Getränken und kleinen Snacks. Wem das zu viel ist, der kann sich an den Ständen der Freiwilligen Feuerwehr und des MediaPolis-Teams vom creativAmt versorgen, wobei der Erlös einem guten Zweck zugeführt wird, so will es das Reglement.

Auch mal nett, den 26. Geburtstag so zu feiern: Mit Juliane (3.v.li.) haben sich die Freunde (v.li.) Ruth, Gerhard,  Sarah, Michi, Bernadette und Jens zum Filmabend auf dem Jovyplatz verabredet.
Auch mal nett, den 26. Geburtstag so zu feiern: Mit Juliane (3.v.li.) haben sich die Freunde (v.li.) Ruth, Gerhard, Sarah, Michi, Bernadette und Jens zum Filmabend auf dem Jovyplatz verabredet. © Thomas Schmidtke

Auch im fünften Jahr der Reihe wird ein Kultfilm gezeigt

„Die Filme, die im Rahmen dieser Veranstaltung gezeigt werden, sollten Kultstatus haben“, erklärt Ideengeber Deffte die Filmauswahl und fügt hinzu, man bemühe sich um einen jährlichen Wechsel: „Mal ein ‚Frauenfilm‘, wie im letzten Jahr Dirty Dancing, mal ein Film, der eher Männer anspricht.“ Allerdings ist das Publikum auch an diesem Abend in jeder Hinsicht gemischt. Ältere sitzen neben Jungen, Paare sind dabei, aber auch gut gelaunte Frauengruppen, wie die drei Damen, die es sich - bereits in Sektlaune – auf ihren Klappstühlen bequem gemacht haben. „Wir sind ein Freundinnenkreis und wollen heute einfach nur Spaß haben“, sagt Gertraud Hohenberg. „Der Film ist uns gar nicht so wichtig, wir genießen das schöne Event und die gute Stimmung hier“, ergänzt Petra Fuchs, beide aus Gladbeck.

Hund Lenny durfte auch zum Filmgucken: Frauchen Sandra hat ihn mitgenommen.
Hund Lenny durfte auch zum Filmgucken: Frauchen Sandra hat ihn mitgenommen. © Thomas Schmidtke

Und was machen derweil ihre Männer? „Die kochen heute“, lacht Marion Steckel aus Feldhausen. Alle drei stoßen fröhlich an. Stefan Bongers ist einer der wenigen, die zum ersten Mal dabei sind: „Das gefällt mir hier sehr gut“, ist er begeistert, muss allerdings zugeben, kein Schalke-Fan zu sein. Er brennt für den HSV – auch keine ganz ungetrübte Liebe. Echte Schalke-Fans haben sich unter der großen Buche versammelt. Sie kennen die Komödie mit Uwe Ochsenknecht in- und auswendig und wissen natürlich auch, dass große Teile des Films in Gladbeck Butendorf gedreht worden sind.

Lokaler Aspekt: Filmwohnung an der Steinstraße

Bürgermeister Ulrich Roland steuert eine Anekdote bei. Der damalige Hausmeister der Vinzenzschule habe sich seinen Raum im Keller über und über mit Schalke Devotionalien dekoriert. Das Filmteam sei davon so begeistert gewesen, dass der gesamte Inhalt in die Filmwohnung an der Steinstraße transportiert wurde. „Nachher ist er als Hausmeister an die Hermannschule gewechselt und hat sich dort wieder seinen Raum unter dem Dach hergerichtet.“ Er sei gespannt, so Roland, was man im Film wiedererkennen könne. „Das ist alles sehr authentisch. Dem kann man sich nicht entziehen“, sagt der Bürgermeister voller Vorfreude. Mittlerweile hat sich die Wiese gefüllt, etwa 500 Besucher haben sich inzwischen hier niedergelassen und das Wetter ist auch stabil geblieben. Gegen 22.00 Uhr ist es schließlich dunkel genug und endlich kann es heißen: „Film ab!“