Gladbeck. . Ein Teil der Köningsberger Straße, die im Gildendreieck liegt, hieß zunächst „Im Aschebruch“. Seit 1954 gibt es den heutigen Namen.
Ist man unterwegs auf der Königsberger Straße im Gildendreieck, bewegt man sich im „Ostpreußenviertel“: Nicht nur die Königsberger Straße erinnert an die gleichnamige Stadt im ehemaligen Ostpreußen. Im Viertel befinden sich auch Memeler -, Allensteiner -, Insterburger -, Ortelsburger - und Tilsiter Straße – allesamt Straßen, die an ehemalige deutsche Städte im einstigen Ostpreußen erinnern.
Die rund 300 Meter lange Königsberger Straße zwischen Gilden- und Memeler Straße erhielt ihren Namen per Ratsbeschluss 1954 und 1964. Und zwar deshalb, weil sie eigentlich aus zwei Teilen besteht, die unterschiedlich alt sind. Den südlichen Teil zwischen Gildenstraße und Allensteiner Straße gab es bereits ab der Jahrhundertwende – so alt sind wohl laut Heimatverein die ältesten Häuser. Um 1930 entstand der gesamte Gebäudekomplex. Einige Jahre später – 1933 – erhielt dieser Straßenteil den Namen „Im Aschebruch“. Diese Bezeichnung geht laut Heimatverein auf einen Flurnamen zurück und bedeutet „Eschenbruch“. Diese Bezeichnung ist bereits im Gladbecker Urkataster von 1823 zu finden.
Heute heißt die einstige ostpreußische Stadt Kaliningrad
Nach dem Krieg wurde das Wohnviertel ausgeweitet und die Straße „Im Aschebruch“ nach Norden verlängert. Diese Verlängerung ab Allensteiner Straße bis Memeler Straße bekam sofort den Namen Königsberger Straße. Der südliche Teil behielt zunächst seinen alten Namen. Allerdings entschied sich der Rat zehn Jahre später dazu, „Im Aschebruch“ in Königsberger Straße umzubenennen. Der Straßenausbau der Verlängerung erfolgte nach Abschluss der Bebauung in zwei Abschnitten zwischen 1966 und 1972.
Die Königsberger Straße erinnert an Königsberg in Ostpreußen, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Seit 1724 war Königsberg, heute im russischen Teil des ehemaligen Ostpreußen gelegen, die Königliche Haupt- und Residenzstadt in Preußen. Bis 1945 war Königsberg, seit 1871 Großstadt, als Hauptstadt der preußischen Provinz Ostpreußen deren kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Nach 1945 kam das nördliche Ostpreußen mit der Provinzhauptstadt Königsberg, die seit 1946 Kaliningrad heißt, unter sowjetische Verwaltung. Heute ist das Gebiet um Kaliningrad eine russische Exklave, die im Süden an Polen und im Norden und Osten an Litauen grenzt. GM