Gladbeck. Die letzten an der Schulstraße in Zweckel eingeschulten i-Dötze nahmen jetzt als Viertklässler Abschied von ihrer „Grundschule der Herzen“.
- Die letzten an der Schulstraße eingeschulten i-Dötze nahmen Abschied von ihrer „Grundschule der Herzen“
- Der Teilstandort der Pestalozzischule war bereits vorzeitig im Sommer 2015 geschlossen worden
- Die Stadt Gladbeck hatte die Feier möglich gemacht und das verwaiste Schulgelände vorbereitet
Es war ein Wechselbad der Gefühle, aber letztlich siegte die Fröhlichkeit über den Abschiedsschmerz. Die Klasse 4a der Pestalozzischule sagte ihrer Grundschule der Herzen – der Hermannschule – Adieu. Die 24 Mädchen und Jungen waren die letzten i-Dötze, die 2013 im altehrwürdigen Backsteinbau im Zweckeler Norden eingeschult wurden. Sie und ihre Eltern hatten dann erfolgreich dafür gekämpft, dass der Teilstandort der Pestalozzischule später geschlossen wurde (2017), als im Schulentwicklungsplan vorgesehen war. „Und die Kinder selbst haben sich gewünscht, dass wir unsere Abschlussfeier hier an ihrer Hermannschule machen“, erzählt sichtlich bewegt Klassenlehrerin Michaela Damberg.
Im Sommer 2015 ausgezogen
Denn im Sommer 2015 war dann doch schon der Umzug zur Pestalozzischule an die Brahmsstraße erfolgt. Die Schulkonferenz hatte der vorzeitigen Schließung der Hermannschule aus personellen Gründen zugestimmt. Mit der Begründung, dass eine Betreuung der dann noch an der Schulstraße verbleibenden zwei Klassen aus organisatorischen und aus Aufsichtspflichtgründen nicht mehr zu gewährleisten ist. Zu schwierig wäre beispielsweise die Regelung einer Lehrervertretung gewesen, weil der Hauptstandort Pestalozzischule ja bekanntlich auch ab Sommer 2015 mit der Käthe-Kollwitz-Schule (Schultendorf) fusioniert ist.
„Wir sind aus dem Fusionieren quasi gar nicht mehr hinaus gekommen“, sagt Michaele Damberg mit einem Augenzwinkern. Die Lehrerin wie auch die Elternvertreter loben ausdrücklich das Entgegenkommen der Stadt, „die es ermöglich hat, dass der Wunsch der Kinder erfüllt werden konnte, an der Hermannschule zu feiern“.
Die Stadt hat mit dem Hausmeister das Gelände tipptop vorbereitet
Man habe der Stadt angeboten, im Vorfeld zu helfen, „zum Beispiel den Schulhof zu fegen“, sagt Elternvertreterin Katrin Keimer. „Dann hat die Stadt aber mit dem Hausmeister alles tipptop vorbereitet“. Die Toiletten seien geputzt und sogar der Rasen gemäht worden, damit die Kinder auch hier spielen konnten. Eltern wie Lehrerin beobachteten mir Rührung wie alte „Geheimpfade“ im Gebüsch sofort wieder von den Kindern erkundet und in Besitz genommen wurden.
„Es ist schade, dass eine so schöne Schule im Grünen jetzt ungenutzt leer steht“, sagt Renate Szeremecinsk. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass die wohnortnahe Hermannschule wieder öffnet. „Sie ist so schön familiär und für die Kinder ein sicherer Ort, an dem sie sich wohlfühlen“.
Was mit dem Schulgebäude passieren soll, ist noch unklar
Was mit dem Schulgebäude künftig passieren wird, in dem zwischenzeitlich mal die Kleiderspende-Annahme für Flüchtlinge untergebracht war, ist aber laut Anfrage der WAZ noch offen. „Eine Vermietung wie auch die komplette Vermarktung des Areals an der Schulstraße sei denkbar“, so die Stadt.
Den Hermann-Kindern war das am Freitag egal, sie genossen mit gemeinsamen Spielen den schönen Sommertag. Ihr Abschied kündigt auch einen Neuanfang an, denn für sie beginnt bald ein neuer Lebensabschnitt, der Wechsel zur weiterführenden Schule.
Die Schule trägt den Namen eines Landwirts
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Benannt wurde die Grundschuen an der Schulstraße einst nach Landwirt Hermann Strangemann, der in Zweckel einen Bauernhof betrieb.
Er schenkte der Stadt das Grundstück, das Grundstück auf dem 1905 die damalige Volksschule eröffnete. Der Überlieferung nach deshalb, damit seine sieben Kinder einen kürzeren Schulweg haben.