Gladbeck. Quartiersmanager Norbert Dyhringer nutzt „nebenan.de“, um Kontakte von Nachbarn zu Nachbarn im Gladbecker Stadtteil Rentfort-Nord zu knüpfen.
- Nebenan.de soll in einer geschlossenen Gruppe die Kontakte zwischen Nachbarn stärken
- Quartiersmanager setzt dieses neue Angebot in Rentfort-Nord ein, um viele Menschen zu erreichen
- Das Angebot bietet die Möglichkeit, Neuigkeiten zu verbreiten und Interessensgruppen zu bilden
Eine freundliche Postkarte flatterte Bewohnern von Rentfort-Nord jetzt in die Briefkästen. Der Absender würde sich freuen, mit ihnen in Kontakt zu treten, heißt es dort. Eine Karte von Norbert aus Berlin? Wer ist dieser Norbert? „Diese Karten haben bisweilen zu Irritationen gesorgt“, sagt Rentfort-Nords Quartiersmanager Dyhringer. Norbert Dyhringer. Aha! Er steckt also hinter den Bemühungen, aufeinander zuzugehen. Aber das trifft nur halbwegs zu, denn Quartiersmanager Dyhringer bedient sich eines neuen sozialen Netzwerks, das sich Christian Vollmann einfallen ließ, in der Berliner Gründerszene eine Größe.
Geschlossene Gesellschaft
Die Idee hinter „nebenan.de“: die Vernetzung in der direkten Nachbarschaft. Die Nutzer treten dabei nicht wie beispielsweise bei Facebook mit der ganzen Welt in Kontakt. „Es geht darum, eine geschlossene Community zu haben, bei der ich weiß, dass da wirklich nur meine Nachbarn dabei sind“, erläutert Vollmann. Und solch eine Gruppe mit vielen Menschen könnte in Rentfort-Nord entstehen.
Information für Nutzer
„Für die Nutzer soll die Plattform dauerhaft kostenfrei bleiben“, verspricht Gründer Christian Vollmann, der auch in Startups wie StudiVZ investiert hat.
Rentforter, die beim neuen Nachbarschaftsnetzwerk mitmachen wollen, können sich registrieren auf: www.nebenan.de/hood/rentfort-nord
Norbert Dyhringer als Quartiersmanager gibt Informationen zu diesem Projekt, aber auch zu anderen Angeboten in Rentfort. Er ist erreichbar an der Enfieldstraße 243, 40 33 90, oder via qtm-gladbeck@awo-ww.de
Für Norbert Dyhringer stellt dieses neue Angebot ein „Mittel zum Zweck“ dar: „Auf diesem Wege kommen wir auch an jüngere Leute heran.“ Losgelöst von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), für die Dyhringer arbeitet, und Quartiersmanagement, erhofft er sich, möglichst viele Menschen in Rentfort-Nord zu erreichen. Schließlich könnten er und andere Aktive im Stadtteil – Vereine, Gemeinden, Awo, Verwaltung und Schulen – ja nicht an jeder Haustür bimmeln, um Interessen abzufragen und Kontakte über die Straßenseiten hinweg zu entwickeln.
Zuteilung von Zugangscode
Aber damit „nebenan.de“ ins Rollen kommt, muss die Nachbarschaft im wahrsten Sinne des Wortes auf den Plan gerufen werden. Jeder Nutzer meldet sich mit seinem richtigen Namen samt realer Adresse an. Die Angaben werden überprüft, ein Zugangscode wird zugeteilt. „Es werden keine weiteren persönlichen Daten verlangt“, betont Dyhringer. Wer erst einmal in der Netz-Nachbarschaft gemeldet ist, kann alle Neuigkeiten in Rentfort-Nord auf einen Blick abrufen.
In verschiedenen Rubriken besteht die Chance, Kritik loszuwerden oder Interessen mit Gleichgesinnten zu teilen, indem die Nutzer beispielsweise eine Film- oder Tennisgruppe ins Leben rufen. „Nehmen wir mal an, jemand hat zwei Toaster und möchte einen davon gegen eine Kaffeemaschine tauschen: Der ist dann auf dem ,Marktplatz’ an der richtigen Adresse“, sagt Dyhringer. Auch Einladungen und Termine können schnell und effizient verbreitet werden.
Zusammenhalt unter Nachbarn
Und was wäre das Miteinander Tür an Tür ohne Zusammenhalt? Der eine sucht jemanden, der während seines Urlaubs die Blumen gießen kann. Ein anderer bittet um einen heißen Tipp für einem Handwerker-Auftrag. Mit einem einfachen Beitrag könnte eine Lösung nahen – und es ergeben sich neue Bekanntschaften. „Nebenan.de“ bietet mannigfaltige Möglichkeiten – Norbert Dyhringer hofft, dass viele Bewohner in Rentfort-Nord die Chancen nutzen.