Gladbeck. . Der Hersteller von Geräten fürs elektrische Schweißen ist 25 Jahre alt geworden. Der Weltmarktführer plant Ausweitung der Produktionsflächen.
- Die Glamatronic GmbH, der Gladbecker Hersteller von High-Tech-Geräten fürs elektrische Schweißen, ist 25 Jahre alt geworden
- Das Unternehmen feierte den Geburtstag mit Mitarbeitern, Kunden und Wegbegleiterin mit einem Festtag
- Die Gesellschaft bleibt weltweit gut im Geschäft und plant am Firmenstandort eine Ausweitung der Fertigungshallen
Die Firma wächst und wächst – auch im Jahr des 25. Geburtstags befindet sich der Schweiß- und Anlagentechniker Glamatronic GmbH auf Expansionskurs. Am vergangenen Freitag feierte der Weltmarktführer für elektrische Schweißgeräte, der seit längerem im Gewerbepark am Innovationszentrum Wiesenbusch zu Hause ist, mit mehreren hundert Gästen Geburtstag.
Mitarbeiter, Wegbegleiter, Kunden, aber auch wissenschaftlich Interessierte aus Forschung und Entwicklung waren insbesondere auch zu einem Kolloquium gekommen, bei dem das Jubiläums-Unternehmen vorstellte, welche Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten das immer noch innovative elektrische Schweißen bietet, das äußerst präzise, sauber und schnell arbeitet und obendrein kostengünstiger ist als das herkömmliche Schweißen.
Die Hauptkundschaft sind Konzerne der Automobilindustrie
Nach wie vor hat Glamatronic seine Hauptkundschaft vor allem in der Automobilindustrie, für die man maßgeschneiderte Schweißapparate herstellt. Mit den Autobauern macht das Unternehmen 95 Prozent seines Umsatzes, so Dr. Philipp Schütte, der seit 2014 als Nachfolger von Firmen-Mitbegründer Hans-Josef Kniat Geschäftsführer ist und auch neben Kniat und Mitbegründer Reinhard Schwarz Anteile an der Firma hält.
Knapp elf Millionen Euro Umsatz fuhr Glamatronic im vergangenen Jahr 2016 ein, auch in diesem Jahr ist Zuwachs eingeplant. 50 Prozent der Produktion ging vergangenes Jahr in den Export. Glamatronic findet auswärtige Kunden in vielen Ländern Europas, zunehmend in Osteuropa, aber auch in Japan, China und Korea, Brasilien, USA und Mexico.
Das Gladbecker Unternehmen ist Weltmarktführer. Konkurrenten von Glamatronic sind deutschlandweit nur vier Firmen. Außerdem zählen je ein Hersteller in Indien und China als Wettbewerber. „Unsere Auftragsbücher sind voll, bis Sommer nächsten Jahres sind wir ausgelastet“, erläutert Schütte, 35-jähriger Maschinenbau-Ingenieur. Im Jubiläumsjahr zählt das Unternehmen 62 Mitarbeiter, „wir platzen aus allen Nähten“, so Schwarz.
Unternehmen plant Ausweitung der Fertigungshallen
Kein Wunder, dass Glamatronic eine Ausweitung der Produktion plant, längst reichen die beiden Fertigungshallen von 500 und 800 qm nicht mehr aus. Derzeit wird ein Bauantrag zur Erweiterung der ersten Halle um 700 qm vorbereitet. Das Unternehmen investiert „mindestens eine halbe Million Euro“ in die Ausweitung. Außerdem hat Glamatronic ein benachbartes Grundstück samt Halle erworben, um für Lagerungen nicht auf Kapazitäten der Glama Maschinenbau GmbH an der Hornstraße zurückzugreifen.
Dort fing 1992 auch die Firmengeschichte von Glamatronic an, wo Hans-Josef Kniat mit drei Mitarbeitern startete. Der Elektro-Ingenieur, der 2014 in den Ruhestand ging, überzeugte seinerzeit mit seiner Schweiß-Idee Glama-Chef Reinhard Schwarz, mit dem er zusammen die neue Firma gründete. Nach einem Zwischenstopp im damaligen ZAP-Zentrum auf dem alten Siemens-Areal wechselte die junge Firma 1995 ins Innovationszentrum Wiesenbusch, wo sie sich rasant entwickelte. Bereits 1998 entstanden eigene Räumlichkeiten im Gewerbegebiet Wiesenbusch, die 2009 erstmals erweitert wurden.
Das elektrische Schweißen sieht aus die geklebt
Das Verfahren des elektrischen Schweißens ist nicht neu, fand aber bis vor 25 Jahren kaum Anwendung in der Industrie. Die Technik war nicht ausgereift. Auch Dank der Pionierarbeit von Glamatronic kann das elektrische Schweißen seine Vorteile ausspielen.
Zwei Maschinentypen werden von Glamatronic, jeweils in unterschiedlicher Ausstattung, hergestellt: Die „C-Presse“, mit der Metallteile bis zu 30 mm Größe bearbeitet werden, und die „Portal-Schweißpresse“, die die Bearbeitung von Metallteilen bis zu 130 mm Größe erlaubt. 130 000 bis 300 000 Euro kostet eines der raumhohen Geräte, für deren Bau fast ein halbes Jahr benötigt wird.
High-Tech-Geräte arbeiten mit Kondensator-Entladung
Die Glamatronic-Geräte sind groß und sehen kompliziert aus, und auch ihr Name klingt schwierig: Es sind Schweißmaschinen mit Kondensator-Entladung, die mit Hochstromimpulsen arbeiten (sogenanntes KE-Schweißen). Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde gelangen 200 000 Ampère (kleine Anlage) oder eine Million Ampère (große Anlage) konzentriert an die Schweißzone.
Bei gleichzeitiger Kraft einer Presse werden damit zwei Metallteile in kürzester Zeit miteinander verbunden – äußerst präzise, ohne Schmauchspuren oder Produktverformungen, was eine hohe Qualität garantiert. Es sieht aus wie geklebt, ist aber dennoch geschweißt...