Gladbeck. . Beim 6. Foyerkonzert des Berufskollegs Gladbeck am 22. Juni erklingt „Eine feste Burg ist unser Gott“ in St. Lamberti in vielerlei Variationen.
- Das 6. Foyerkonzert des Berufskollegs Gladbeck stellt Luthers „Eine feste Burg“ in den Mittelpunkt
- Das Eventmanagement-Team der Schule plante und realisierte das Konzert von A bis Z
- Mehrere Ensembles, ein Organist sowie Kompositionsstudenten eröffnen neue Dimensionen
Und zum Abschied ein wahrer Paukenschlag! Dr. Hans-Jürgen Badziong, Lehrer am Berufskolleg Gladbeck und „Vater“ der Foyerkonzerte, erfüllt sich in der nunmehr sechsten Veranstaltung der Reihe einen Wunsch, bevor er in den Ruhestand geht: einen Abend zum Thema „Luther“. Und diese klingende Würdigung im Jahr des Reformationsjubiläums wird ein wahres Mammutprojekt.
Die Gruppe Crush, Blechbläser- und Jazzensembles der städtischen Musikschule sowie Kantor Konrad Suttmeyer von St. Lamberti an der Orgel – das ist schon ein Riesenaufgebot, das die Zuhörer am Donnerstag, 22. Juni, in neue Klangdimensionen führen will. Klar, dass bei so vielen Mitwirkenden auch der Aufführungsort entsprechend Raum bieten muss. Und wenn’s bei einem kirchlichen Thema ein Gotteshaus sein kann – umso besser: „Foyerkonzert goes to church“. Dass es sich dabei um die katholische St.-Lamberti-Kirche handelt, ruft bei den Organisatoren keinesfalls einen Missklang hervor. Schließlich hat Reformator Luther die Musik so stark beeinflusst, dass auch Katholiken berührt wurden und immer noch werden.
Junge Komponisten am Werk
Herzstück des Konzertes ist das Kirchenlied „Eine feste Burg ist unser Gott“. Melodie und Text werden Martin Luther zugeschrieben. Doch der Clou dieses Foyerkonzertes ist, dass dieses Lied in vielerlei – bislang ungehörten – Variationen in die Ohren der Besucher dringt. Erstmals hat das Eventmanagement-Team des Berufskollegs, das die Foyerkonzerte von der Planung bis zur Bühnenreife samt Werbung und Catering umsetzt und für diese Arbeit im Jahre 2014 mit dem „TalentAward Ruhr“ ausgezeichnet wurde, Kompositionsaufträge vergeben. Studenten der Folkwang Universität Essen haben „Eine feste Burg ist unser Gott“ sehr individuell bearbeitet.
Wie Seokhee Lee, Jahrgang 1994: „So wie er (Martin Luther) die Bibel übersetzt hat, wollte ich sein Lied mit zeitgenössischen Aspekten interpretieren.“ Diese Komposition umfasst zwölf Variationen über die Grundmelodie der ersten Choralzeile. Studienkollege Cosmo Kraaijeveld, geboren 1996, setzt in einer ruinenhaften Anordnung verschieden besetzte Klänge als „punktuelle Ereignisse“ ein.
Eigene Erfahrungen und Abstraktion
Taehyun Ha (1997) fühlte sich stark vom Luther-Lied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ beeindruckt, „weil es mich an meine schwierigen Zeiten erinnert, als ich in der Kirche vor dem Kreuz gebetet habe“. Diese Erfahrungen seien in die Komposition eingeflossen.
César Franck und Mendelssohn Bartholdy
Der gleichaltrige Jonatan Blomeier wählte als Basis für seine Arbeit den Bach-Choral „Jesus bleibet meine Freude: „Es geht um Bewegung, Gemeinschaft, Abstraktion, Wiederholungen und Lücken.“ Im Kontrast zu den Werken der Studenten stehen auch die anderen Beiträge des Konzerts: angefangen von der Reformationsfanfare Dieter Wendels über César Francks Choral Nr. 2 in h-moll, FWV 39 bis hin zum 4. Satz aus der 5. Sinfonie (Reformationssinfonie) aus der Feder von Felix Mendelssohn Bartholdy. Textbeiträge ergänzen das Programm, das gegen 21.15 Uhr endet (eine Pause).