gladbeck. . Das Förderprogramm „Ruhr-Talente“ bringt drei leistungsstarke Schülerinnen der Gesamtschule ihrem Traumjob näher. Workshops und Seminare.

  • Drei Schülerinnen der Gesamtschule erhalten die Förderung als Ruhr-Talente
  • Sie wollen viele neue Erfahrungen sammeln und ihre Stärken stärken
  • Ausgewählt werden talentierte Jugendliche aus weniger privilegierten Familien

So etwas wie Neid gibt’s hier nicht. Nein. Das versichern glaubhaft Arjanisa Mehmeti, Nasdar Ghanem (beide 8. Klasse) und Martina Homa (neunte Klasse), Schülerinnen an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule. Das Trio besucht die dortige Sekundarstufe I, ist bei den Mitschülern beliebt und darf sich ab Juni „Ruhr-Talent“ nennen. Diese „tolle Förderung“, die die drei erhalten, so Schulleiterin Alrun ten Have, wird von den Klassenkameraden sogar unterstützt. „Unsere Freunde finden das richtig gut“, sagt Nasdar Ghanem aus der achten Klasse.

Die drei Gladbeckerinnen haben es geschafft. Sie stehen stellvertretend für die nächsten 30 besonders engagierten Schülerinnen und Schüler aus dem Ruhrgebiet, die das Stipendienprogramm „Ruhr-Talente“ ihrem Traumberuf ein gutes Stück näher bringt. „Ruhr-Talente“ fördert die leistungsstärksten der weniger privilegierten Schüler – von der achten Klasse bis zum erfolgreichen Übergang in eine Berufsausbildung oder ein Studium. Robin Gibas, Projektkoordinator der „Ruhr-Talente“, stellt klar: „Das ist kein Förderstipendium, sondern ein Leistungsstipendium.“

Lehrer treffen zunächst die Auswahl

So treffen die Lehrer zunächst eine Auswahl, welche ihrer Schüler denn für ein solches Stipendium infrage kommen könnten. Gibas: „Das Empfehlungsschreiben des Lehrers ist zwingend.“ Zum Paket gehören zudem die Bewerbung und ein Motivationsschreiben. Geschaut wird auch auf außerschulische Leistungen, also soziales Engagement in der Freizeit. In einer Vorauswahl wird geschaut, ob Noten und Leistung stimmen. Die Entscheidung darüber, wer ein Stipendium erhält, trifft eine Jury mit Vertretern aus Schulen, Hochschulen, Wirtschaft und Bildungsinitiativen. Angesiedelt sind die „Ruhr-Talente“ ans NRW-Zentrum für Talentförderung in Gelsenkirchen. Hier wie­derum wird eng mit den Talentscouts der Ruhrgebietshochschulen zusammengearbeitet.

Bei allen dreien stimmen die Leistungen

Begeistert von dem Projekt und der Aufnahme ihrer Schützlinge ist Lehrerin Güler Polat. „Die Leistungen stimmen bei allen dreien.“ Es sei doch prima, dass dank der „Ruhr-Talente“ die Schülerinnen, die in der Familie oft nicht genügend Unterstützung bekommen können, nun Hilfe von außerhalb erhielten, „um noch besser zu werden“. Und das wollen sie unbedingt. So möchte Nasdar Ghanem (15) „ihre Stärken weiter stärken“. In Sprachen ist sie gut, kann Kurdisch, Arabisch, Französisch, Deutsch, Englisch und Latein. Dabei ist sie erst vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen. Ihr festes Ziel: Abitur machen und dann studieren. „Ich erhoffe mir viele Eindrücke und freue mich, andere Jugendliche aus dem Ruhrgebiet kennen zu lernen.“

Martina ist ein Mathe- und Sprachenfan

Martina Homa (15) kam vor zwei Jahren aus Kroatien nach Deutschland. Sie hat sich bestens eingelebt, ist Mathe- und Sprachenfan. „Am Anfang war es schwer, aber jetzt ist alles gut.“ In die Zukunft schaut sie optimistisch. Internationales Business oder etwas mit Finanzen wären ihre Studienziele – nach dem Abitur. Noch offen beim Berufswunsch ist die 14-jährige Arjanisa Mehmeti. Sie ist sportlich, kann Mathe sehr gut, und die französische Sprache liegt ihr. Das Abitur ist zunächst ihr Ziel. „Als ,Ruhr-Talent’ will ich weiter vorankommen, meinen Horizont erweitern. Ich freue mich auf die Hilfe.“