Gladbeck. . Polizeibeamte und Ordnungskräfte schauen in der City und in den Außenbezirken nach dem Rechten. Sie wollen Ansprechpartner für die Bürger sein.

Das ist wohl der Vorführ-Effekt: Passanten schieben brav ihren Drahtesel durch die Fußgängerzone, Autofahrer zuckeln vorschriftsmäßig im Schritt-Tempo am Rathaus entlang, kein Pommes-Schälchen landet auf dem Trottoir. Jeder benimmt sich, wie es sein sollte.

Ob’s an den Herren in blauer Uniform liegt, die in einer Reihe über die Hochstraße streifen? Rolf Mechlinski, Leiter des polizeilichen Bezirksdienstes, seine Kollegen Rüdiger Kümmel und Michael Bloom sowie Dennis Wlost und Jörg Friesen vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) schauen nach dem Rechten.

So eine Streife ist nich ganz neu

Sie werden zukünftig in der Innenstadt Streife laufen – und zwar gemeinsam. Das Revier der Polizeibeamten Ralf Benning und Peter Weiß mit den KOD-Kräften Ruby Esslinger-Lemke und Frank Plenker sind Randbezirke Gladbecks. Diese gemeinsamen Einsätze seien nicht ganz neu, sagt Gregor Wirgs, sie habe es bereits vor Jahren immer mal wieder gegeben.

Der Leiter des Ordnungsamtes: „Wir wollen jetzt die Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst intensivieren und in den Außenbereichen ausweiten.“ Die Marschroute heiße: „Präsenz zeigen – Ansprechpartner sein“. In unregelmäßigen Abständen – alle drei, vier Wochen – wollen sich die „gemischten“ Teams auf den Weg machen. Wirgs: „Es kommt immer auf die Gelegenheit an.“

Sie sind dort vor Ort, wo sich Bürger beschweren

Bei den Bezirken außerhalb des Stadtkerns handele es sich vornehmlich um die Ortsteile Brauck, Butendorf und Rosenhügel. Eben dort, wo sich oft Bürger beschweren. Auch aus Zweckel, im Bereich Schlägel- und Eisenstraße, hätten sich vermehrt kritische Bürger gemeldet. Wirgs: „Es geht vielfach um die Themen Verschmutzung und Lärmbelästigung. Ein Schwerpunkt ist ebenfalls Parken.“ Doch auch „extravagante“ Probleme erreichen das Ordnungsamt. Wirgs erzählt von einer besonderen Mitteilung: „Da schwebt eine Drohne über meinem Gartengrundstück . . .“

Den Teams ist es klar: Es dürfte die Ausnahme sein, dass sie jemanden auf frischer Tat erwischen, der in Jan-Ullrich-Manier zwischen Fußgängern umher saust oder seine Kippen achtlos in die Gegend wirft. Schließlich zieht die Gruppe der Uniformierten die Blicke auf sich, so dass jeder tunlichst nicht unangenehm auffallen möchte. Polizeibeamter Rolf Mechlinski: „Wir wollen auch Ansprechpartner sein.“

Häufig sind die Kollegen auch so ene Art Kummerkasten

Wlost vom KOD hat die Erfahrung gemacht: „Wir erhalten eher weniger Beschwerden.“ Häufig seien er und seine Kollegen ein „Kummerkasten“ für die Bürger. Und auch bei ihrer gestrigen Runde durch die Fußgängerzone ist von Berührungsängsten nichts zu spüren: Ein Mann winkt Rüdiger Kümmel zu, der ins Gespräch mit einer Radlerin kommt. Zwei Damen an einem Tischchen rufen: „Was ist denn los?“ So geballt Ordnungshüter im Einsatz gibt’s ja nicht alle Tage.