Gladbeck. . Für sein neues Engagement hat sich Peter Fischer klare Ziele gesetzt. Er löst Irene Gosepath ab, die aber im Vorstand aktiv bleibt.

  • Kinderschutzbund will sich künftig noch mehr als Ansprechpartner für Kindersorgen positionieren
  • Das soll ab Herbst in Gladbeck mit einem neuen Projekt der Organisation erreicht werden
  • Herzensangelegenheit des Vorsitzenden ist es auch, die Erinnerung an den Bergbau wach zu halten

Peter Fischer ist schwierige Aufgaben gewohnt. Als Professor für Markscheidewesen hat er viele Jahre mit dem Bergbau und seinen Hinterlassenschaften zu tun gehabt.

Nun, im Ruhestand, will er sich denen widmen, die den Bergbau nur noch als Geschichte kennen lernen werden – als neuer Vorsitzender des Gladbecker Kinderschutzbundes.

Irene Gosepath wird sich weiterhin im Vorstand engagieren

Er tritt die Nachfolge von Irene Gosepath an, die 13 Jahre lang an der Spitze des Vereins stand. Sie wird sich auch weiterhin im Vorstand engagieren, will sich jedoch künftig mehr um ihre Familie kümmern.

Rund 150 Kinder betreut der Gladbecker Kinderschutzbund pro Woche in diversen Angeboten. Dazu zählt der Babyschwimmkurs für die ganz Kleinen genauso wie die Spielgruppe, die Hausaufgabenhilfe oder das Programm „Sprache verbindet“, bei dem Oberstufenschüler Familien besuchen, die noch nicht gut Deutsch sprechen.

Oft fehlt den Eltern mit Wurzeln im Ausland die schulische Erfahrung

Viele Kinder und Eltern, die der Kinderschutzbund betreut, haben Wurzeln in andern Ländern. Sie brauchen besonders viel Unterstützung, um sich im deutschen Bildungssystem zu orientieren. Oft fehlt den Eltern die schulische Erfahrung, um ihre Töchter und Söhne zu unterstützen. Ziel der Bildungsangebote sei es , die Kinder zu unterstützen, „damit sie alleine klar kommen“, sagt Irene Gosepath.

Peter Fischer hat darüber viel von seiner Frau gehört, die sich in der Hausaufgabenhilfe ehrenamtlich engagiert. Er selbst will sich auf die Vorstandsarbeit konzentrieren – und hat schon neue Projekte im Blick. So will sich der Kinderschutzbund noch mehr als Ansprechpartner für Kindersorgen etablieren. „Kinder nehmen uns nicht als Hilfsangebot wahr“, sagt Irene Gosepath. Das möchte der Verein mit einem neuen Projekt ab Herbst ändern.

Kinder sollen sich mit ihren Sorgen an den Kinderschutzbund wenden

Die Gladbecker Kinder sollen wissen, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten an der Kirchstraße willkommen sind. „Manchmal brauchen sie ja nur jemanden zum Reden“, sagt Peter Fischer, jemanden, der ohne Vorbehalte zuhört, wenn es zum Beispiel zu Hause gerade etwas schwierig ist, oder es in der Schule nicht richtig läuft.

Und dann hat der neue Vorsitzende auch noch ein Herzensprojekt, das er zu gerne angehen würde. Allerdings bräuchte er dafür etwas Geld. „Ab dem kommenden Jahr werden nur noch Kinder geboren, die keine fördernde Zeche mehr kennen“, sagt er.

Die Erinnerung an den Bergbau wahren

Die Erinnerung an die traditionsreiche Industrie zu bewahren wäre ihm ein Anliegen, nicht zuletzt, weil unter Tage Integration selbstverständlich und lebensnotwendig ist. „Unter Tage arbeiten Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen – und die Kinder müssen das in ihrem Leben auch.“

Mitstreiter für dieses und andere Projekte sind beim Kinderschutzbund willkommen. Der Verein wirbt um ehrenamtliche Mitarbeiter. Bei 120 zahlenden Mitgliedern sind es gerade einmal 25, die sich an der Vereinsarbeit aktiv beteiligen. Da ist noch Luft nach oben, weiß Peter Fischer. Auch so ein Projekt.

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  • Kontakt unter der Rufnummer 02043/ 2 88 88
  • oder im INternet www.dksb-gladbeck.de