Gladbeck. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat das Ergebnis des bundesweit durchgeführten Fahrradklima Tests vorgelegt.

  • Gladbeck schneidet in der neuen Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs schlechter ab als 2014
  • Insgesamt 134 Radfahrerinnen und Radfahrer beantworteten jeweils 30 Fragen zum Stellenwert des Radelns
  • Unterm Strich kam die Note 3,49 heraus, auch das allgemeine Sicherheitsgefühl ist verbesserungsfähig

„Macht Radfahren in Deiner Stadt Spaß oder ist es Stress?“ Das wollte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) auch für Gladbeck wissen. Insgesamt 134 Radfahrerinnen und Radfahrer beantworteten im Herbst 2016 den Katalog mit 30 Fragen rund um den Stellenwert des Radelns in der Stadt auch zu den Themen Sicherheit, Komfort und Radverkehrsnetz. Als Gesamtnote kam unterm Strich ein knappes Befriedigen (3,49) heraus.

Der neunte Platz im Landesvergleich

Im landes- wie im bundesweiten Vergleich des jetzt, quasi direkt zum Auftakt der Stadradel-Aktion veröffentlichten ADFC-Fahrradklima-Tests radelt sich Gladbeck damit aber immer noch unter das beste Viertel aller beteiligten deutschen Städte gleicher Größe (50 000 bis 100 000 Einwohner), und belegt auf Landesebene Rang Neun (von 37) sowie auf Bundesebene Rang 17 (von 98). Die Durchschnittsnote aller Städte der Stadtgrößenklasse liegt bei 3,8.

Die fahrradfreundlichste Stadt erhält die Note 1,8

Mit der Traumnote von 1,86 wurde die Gemeinde Reken bewertet, die damit ihren Titel als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands von 2014 verteidigen kann.

Die Kleinstadt (Größenklasse bis 5000 Einwohner) hat freilich eine andere Struktur als eine Großstadt wie Münster (mehr als 200 000 Einwohner), die in ihrer Kategorie den Spitzenplatz behauptet (Note 3,07).

In Gladbecks Stadtgrößenklasse liegt Bocholt vorn (2,29), bei den Städten bis 200 000 Einwohnern ist es Göttingen (3,32).

Das Fahrradklima in Gladbeck hat sich im Vergleich zur letzten Erhebung 2014 aber leicht verschlechtert. Dort konnte die Stadt noch die Note 3,3 erreichen, lag mit Rang Neun im Bund sogar unter den Top Ten und erreichte auf Landeseben einen beachtlichen fünften Platz. Die miesesten Note erhielt Gladbeck bei der aktuellen Umfrage dafür, dass keine öffentlichen Leihräder zur Verfügung stehen (4,8). Zudem würden Radler schlecht um Baustellen herum geführt, so dass sie oft zum Absteigen und Schieben gezwungen (4,3) seien. Kritisiert wurde auch, dass viele Radwege in schlechtem baulichen Zustand (4,2) und oft zu schmal sind, zudem zu selten gereinigt würden (4,1).

Bestnote für die zügige Erreichbarkeit der City

Mit der besten Note ist die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,1) bewertet. Dies werde über ein Radverkehrsnetz erreicht, das direkte, zügige Verbindungen ermöglicht; auch, indem Einbahnstraßen in Gegenrichtung durchradelt werden dürfen (2,4).

Das allgemeine Sicherheitsgefühl der Radler (3,5) ist in Gladbeck verbesserungsfähig. Junge und ältere Menschen könnten auf Radwegen und Radstreifen nicht immer sicher fahren (3,8). Und dort, wo Autofahrer und Radler gemeinsam die Fahrbahn nutzen, fühlt sich der Großteil der Befragten eher bedrängt und behindert (3,6), so dass es durchaus auch zu Konflikten mit den Autofahrern (3,7) komme.

Die Nachbarkommunen schneiden schlechter ab

Immerhin: Im Vergleich mit den Nachbarkommunen braucht sich Gladbeck nicht zu schämen. Die Bottroper bewerteten ihr Radelklima mit nur ausreichend (3,9), ähnlich wie in Gelsenkirchen (4,0) oder Recklinghausen (4,2).