Gladbeck. . Gladbecker Unternehmen können sich mit kreativen und ideenreichen Konzepten um das Gütesiegel „Vorbildlicher Arbeitgeber 2017“ bewerben.
- Unternehmen sollen sich mit ihren kreativen Ideen bewerben, auch Arbeitnehmer können ihre Arbeitgeber nennen
- Die besten Konzepte werden mit dem Gütesiegel „Vorbildlicher Arbeitgeber 2017 in Gladbeck“ ausgezeichnet
- Familienfreundlichkeit wird immer stärker zum Marketingaspekt und gilt als Plus bei der Suche nach Fachkräften
Das Kind aus der Kita abholen, trotzdem pünktlich auf der Arbeit sein, und dann noch Zeit für die pflegebedürftigen Eltern haben . . . das alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach für Familien heute. Da braucht es Arbeitgeber, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich machen.
Wie Gladbecker Betriebe in der Hinsicht aufgestellt sind, das will die Stadt gemeinsam mit dem VGW(Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft), dem Einzelhandelsverband, der IHK (Industrie- und Handelskammer) und dem DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) erfahren. Betriebe mit den besten Ideen sollen mit dem Zertifikat „Vorbildlicher familienfreundlicher Arbeitgeber 2017 in Gladbeck“ ausgezeichnet werden – erstmals beim Neujahrsempfang der Stadt im Januar 2017.
Es geht um viele kleine Schritte
Dabei geht es nicht um groß angelegte Konzepte, wie sie in Großunternehmen oder auch der öffentlichen Verwaltung möglich sind, sondern um die vielen kleinen Schritte, die einen Betrieb zu einem familienfreundlichen machen. „Das kann ganz banal sein“, weiß Detlev Möller vom Amt für Jugend und Familie und nennt ein Beispiel: Logistikunternehmen, die die Fahrten ihrer Mitarbeiter so organisieren, dass der Familienvater öfter mal nachmittags zuhause ist. „Kleine Aktionen können große Wirkung haben.“ Auch Mitarbeiter können ihren Arbeitgeber vorschlagen.
Für Georg Hahne, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands und Inhaber eines Juweliergeschäfts, ist die Rücksichtnahme auf die Familiensituation auch aus unternehmerischen Interesse wichtig. Für die dringend benötigte Goldschmiedin organisierte er die Arbeitszeiten daher so, dass diese mit den Kitazeiten der Kinder passen.
Unter Marketing-Gesichtspunkten ist die Work-Life-Balance ein wichtiges Kriterium
„Das wird künftig immer wichtiger“, weiß Christian Streege von der IHK Nord Westfalen. Der Fachkräftemangel sei im Ruhrgebiet noch nicht spürbar, im nahen Münsterland allerdings schon ein großes Problem. Unter Marketinggesichtspunkten habe die „Work-Life-Balance“ daher zunehmend Aktivierungspotenzial, weiß PR-Fachmann Markus Lauter (VGW) .
Als familiengerechte Stadt hat Gladbeck eine Verpflichtung übernommen
Schirmherr der Aktion ist Bürgermeister Ulrich Roland. Aus gutem Grund: Gladbeck erhielt 2015 in einem bundesweiten Auditverfahren das Etikett „familiengerechte Stadt“. Damit einher geht die Verpflichtung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Stadt zu stärken. „Verordnen können wir den Unternehmen das natürlich nicht“, sagt der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt. Man wolle das Thema ins Bewusstsein rücken, und durch die Bekanntmachung vieler einzelner Ideen andere Unternehmen davon überzeugen.
Aufforderung zur Bewerbung per Post
Gladbecker Betriebe erhalten in den kommenden Wochen Post von der Stadt mit der Aufforderung, sich mit ihren konkreten, kreativen Ideen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bewerben.
Auskunft geben Maria Jost, Wirtschaftsförderung, Tel. 99 2035, E-Mail maria.jost@stadt-gladbeck. de und Detler Möller, Jugend-/ Familienamt Tel. 992115 E-Mail detlef.moeller@stadt-gladbeck.de