Gladbeck. Der Gladbecker Marco Gräber will für die AfD in den Landtag. Der 28-jährige Rettungsassistent fordert u.a. den schnellen Umbau des Oberhofs.

Erst seit Mitte 2015 engagiert sich Marco Gräber politisch. Mit der AfD (Alternative für Deutschland) sympathisiert der 28-Jährige aber schon seit 2013. Vor allem wegen ihrer eurokritischen Haltung, sagt der ledige Rettungsassistent der Polizei NRW, der Sport sein großes Hobby nennt. Jetzt hat ihn die AfD als Direktkandidaten für den Wahlkreis 71 für die Landtagswahl aufgestellt.

Seit März 2016 ist Gräber Parteimitglied, betreut seitdem als Administrator die AfD-Facebookseite im Kreis. Weitere Parteifunktionen: Beisitzer im Kreisverband, kooptiertes Mitglied im Bezirksverband und Mitglied im Landesfachausschuss Gesundheit. Marco Gräber wurde in Gladbeck bekannt, weil er 2012 das Benefizkonzert für Kevin auf die Beine stellte, der auf dem Stadtfest 2011 Opfer einer Gewalttat wurde.

Die AfD ist gegen den Ausbau der A52

Für den Landtag kandidiert er, „weil ich will, dass der kleine Mann wieder eine Stimme in der Politik bekommt“. Desweiteren möchte er sich für alle Bürger einsetzen, „damit sie das Interesse an der Politik wieder entdecken“. Seine konkreten Politthemen für Gladbeck sind der schnelle Umbau des Oberhofs, die Wiederinbetriebnahme der Geburtenstation am St. Barbara-Hospital und die Errichtung einer Seniorenresidenz auf dem Mercedes Lueg Gelände an der Wilhelmstraße. Gräber: „Zudem bin ich gegen den Ausbau der A52. Dies würde Gladbeck für mindestens zehn Jahre zum Stauschwerpunkt Nr. 1 im ganzen Ruhrgebiet machen. Das ist für keinen Gladbecker zumutbar.“

Hauptthemen im Landtag sind für Gräber vor allem die Verbesserung der Zustände in der Pflege. Hier sollte mehr Personal durch einen gesetzlich vorgeschrieben Mindestpersonalschlüssel vorgehalten werden.

Mindestens 3000 Polizisten jährlich ausbilden

Außerdem setzt Gräber auf mehr Personal und eine bessere Ausstattung der Landespolizei. Hannelore Kraft und Armin Laschet wollten 2300 Polizisten jährlich ausbilden lassen. Doch es gingen jährlich mindestens 2000 Polizisten in Pension. „Also wären 300 Polizisten das jährliche effektive Plus“, sagt Gräber , der viel mehr Polizisten ausbilden lassen möchte. „Mindestens 3000 jährlich.“ Dazu benötige man neue Ausbildungsstätten. Zudem möchte er die Wiedereinführung des mittleren polizeilichen Dienstes für die Beamten der Hundertschaft, um mehr Beamte auf die Straße zu bekommen, „damit den Bürgern ein aktives und wahrnehmbares Gefühl von Sicherheit vermittelt werden kann“.

Abgelehnte Asylbewerber müssten konsequent abgeschoben werden, findet Gräber. „Bedenkt man, dass es momentan 52 000 Duldungen in NRW gibt und jede dieser Personen 404 Euro Sozialhilfe bis zur Ausreise bekommt, kommt jeden Monat ein Betrag von 21 Millionen Euro zusammen.“ Das wären pro Monat 700 Polizisten, die man bezahlen könnte, ohne dass sich das Land dafür neu verschulden müsste, sagt Marco Gräber weiter.