Gladbeck. Mit Neuordnung des S-Bahn-Netzes soll neben Haltern auch Recklinghausen das Ziel der S9 sein. Aber: Drei Bahnhöfe werden nicht rechtzeitig fertig

  • 2019 soll eigentlich das neue S-Bahn-Angebot mit dichterem Takt nach Essen und einer neuen Verbindung zum Kreis stehen
  • Doch nun wurde bekannt, dass die Bahnhöfe in Buer und Herten nicht rechtzeitig fertig werden
  • Die Bahn hat noch nicht entschieden, wie sie reagiert – möglicherweise fährt die neue S 9 nonstop nach Recklinghausen

Mit dem Start der „neuen S-Bahn Rhein-Ruhr“ im Dezember 2019 von Gladbeck nach Recklinghausen auf den Gleisen der ehemaligen Hertener Bahn hakt es. Drei Bahnhöfe entlang der Strecke werden nicht rechtzeitig fertig sein, stellte sich jetzt heraus. Wie die Bahn reagiert, ist noch unklar.

Die Aufträge durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sind bereits vergeben, neue Fahrzeuge bestellt. Der Berliner Waggonbauer Stadler Pankow liefert für die neue S 9 die Züge vom Typ „Flirt 3 XL“, das Verkehrsunternehmen Abellio hat den Zuschlag bekommen für den Betrieb der S 9 zwischen Wuppertal über Essen, Bottrop und Gladbeck und dann ab Buer abwechselnd in die Richtungen Haltern (wie bisher) und neu über die reaktivierten Gleise der Hertener Bahn Richtung Recklinghausen.

Nur für den Bahn-Haltepunkt Herten begann die Planung

Im Oktober vergangenen Jahres meldete der Verkehrsverbund auch: Es wird funktionieren. „Verschiedene Untersuchungen (...) haben ergeben, dass die geplante Maßnahme mit dem Bau der Haltepunkte Herten-Mitte, Westerholt und Gelsenkirchen-Buer-Nord realisierbar ist.“ Auch das Geld dafür werde bereit gestellt.

Der Dortmunder Verkehrsplaner Rolf Alexander warnte jüngst aber die Verkehrspolitiker in der Region schon vor: Die Bahn-Tochter „Station & Service“ werde die Haltepunkte in Buer und Herten nicht bis Ende 2019 gebaut bekommen. Das bestätigte VRR-Sprecher Dino Niemann jetzt auf Anfrage. Für den Haltepunkt Herten-Mitte habe die Bahntochter mit der Planung begonnen, Baubeginn werde wohl 2019 sein. Für die anderen Haltepunkte ist noch nicht einmal ein Planungsstart in Sicht.

Neue S 9 bringt Gladbeck auch einen besseren Takt

Und jetzt? „In den nächsten Wochen und Monaten müssen wir sehen, wie wir damit umgehen“, sagt Niemann. Der Verbund könnte das Paket S-Bahn-Rhein Ruhr wieder aufschnüren und den Start der neuen S 9 verschieben. Alternative: Sie rollt erst einmal ohne Halt zwischen Gladbeck-West und Recklinghausen.

Kommt die neue S 9, geht das Angebot einher mit einem besseren Takt zwischen Essen und Gladbeck: Die S 9 wird alle 30 Minuten fahren. Kombiniert mit dem Regionalexpress RE 14, der Richtung Dorsten fährt und bisher nur einmal die Stunde verkehrt, der künftig ebenfalls alle 30 Minuten fahren soll. Damit ergibt sich zwischen Gladbeck und Essen künftig ein 15-Minuten-Tak.

Ab Gladbeck franst das Angebot aus: Die S 9 wird noch alle 30 Minuten bis Buer fahren, dort aber abwechselnd – einmal pro Stunde – Richtung Haltern oder Richtung Recklinghausen fahren.