Gladbeck. . Schola canentium ließ Werke britischer Komponisten in St. Lamberti Gladbeck erklingen, die das Publikum berührten. An der Orgel: Jens Neugebauer.
„Die Engländer verstehen Melodien zu schreiben, die berühren“, sagte Konrad Suttmeyer. Eine besondere Art der Abendandacht präsentierte der Kantor mit dem Jugendchor der Schola canentium und Jens Neugebauer an der Orgel in der Lambertikirche.
Chorversion des Psalms 138
Angelehnt an den Evensong der anglikanischen Kirche sangen die 19 Jugendlichen vornehmlich Kompositionen zeitgenössischer englischer und amerikanischer Tonsetzer. Im Evensong verbinden sich Elemente der Stundengebete Vesper und Komplet. Bei der Einzugsprozession aber intonierten der Chor mit glockenhellen Stimmen „Cantemus in viis domini“ (Lasst uns auf den Wegen des Herrn singen). Diese von Thomas Gabriel und Martin Berger komponierte Chorversion des Psalms 138 besticht durch Leichtigkeit und Inbrunst.
Die 15 jungen Frauen und vier jungen Männer der Schola überzeugten auch beim mehrstimmig gesungenen „O Gott komm mir zur Hilfe“ zur Eröffnung der Andacht. Mit dem „Cantate Domino“ der 1951 geborenen amerikanischen Musikerin Nancy Hill Cobb nahmen die Stücke in englischer Tradition ihren Beginn. Richard Shepherd, der seine Karriere als Chorknabe an der Kathedrale von Gloucester begann, schrieb mit dem „Song of Mary“ eine gefühlvolle Umsetzung des Magnificats. Vor dem Hintergrund des einfühlsamen Orgelspiels von Jens Neugebauer entfaltete der Chor in grandiosem Wechselgesang den Lob der Gottesmutter. Die Motette „Peace, Peace I leave with you“ des britischen Komponist John Barnard hat rhythmische Anklänge, die an Spirituals erinnern.
Kantate zum Lukasevangelium
Mit der Vertonung des „Nunc dimittis“ erklang wie beim „Song of Marry“ eine weitere Kantate zum Lukasevangelium. Das Stück, das Michael Perry (1942 bis 1996) komponierte, schildert einfühlsam die letzte Stunde des Simeon. Nach der mehrstimmig gesungenen Entlassung „Gehet hin in Frieden“, war das Schlusslied „The Lord bless you and keep you“ von John Rutter, einer der bekanntesten englischen Kirchenmusiker. Hier waren zunächst die Sopranstimmen gefragt, dann antworteten alle Stimmen. Getragen wurde es von fast schwebenden Bassakkorden der Orgel.