Gladbeck. Jugenddezernent Rainer Weichelt schreibt: „Arbeit der Verwaltung ist Modell für andere Städte.“ Gladbeck investiere viel in Gerechtigkeit.
Die Stadtverwaltung weist die Kritik des ehemaligen Abteilungsleiters der städtischen Jugendförderung, Werner Fiedler, an der Arbeit der Jugendhilfe zurück. Die Situation der Familien in Gladbeck habe sich durch die erfolgreiche Arbeit des Jugenddezernats verbessert.
„Wir leisten bereits seit 2004, lange bevor es das Landesprojekt gab, in Gladbeck erfolgreiche Präventionsarbeit“, schreibt Rainer Weichelt, Erster Beigeordneter und Jugenddezernent, in einer Stellungnahme zum gestrigen WAZ-Bericht „Ex-Mitarbeiter der Stadt übt harsche Kritik an der Jugendhilfe“. Seit diesem Zeitpunkt habe die Verwaltung den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Bereiche Bildung und Erziehung gelegt, ein Dezernat geschaffen, das alle gesellschaftlichen Bereiche bündele.
Verwaltungsmitarbeiter besuchen jedes Neugeborene
„Bereits 2005 haben wir das ,Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft’ gegründet und so alle gesellschaftlichen Gruppen an einen Tisch gebracht.“ Das Bündnis habe seitdem 1,3 Millionen Euro in die Präventionsarbeit für Kinder und Familien investiert. Mitarbeiter des Jugenddezernats besuchten seit 2007 alle Neugeborenen und deren Eltern, hätten so bis heute über 5500 Familien erreicht.
Weichelt: „Seit 2010 sind wir mit dem Audit ,Familiengerechte Kommune’ ausgezeichnet, haben das Projekt ,Gesund aufwachsen in Gladbeck’ initiiert und ein Familienbüro eingerichtet.“ Die Verwaltung lasse die Situation der Familien wissenschaftlich untersuchen, im kommenden Jahr werde der dritte Familienbericht veröffentlicht. „Schon der zweite Bericht hat 2013 gezeigt: Die Situation unserer Kinder und Familien hat sich verbessert!“, so der Beigeordnete.
Weichelt: Gladbeck ist Modell für viele Städte
Der renommierte Sozialwissenschaftler Peter Strohmeier habe es beim Deutschen Städtetag 2015 so ausgedrückt: „Das Thema Familiengerechtigkeit und Kinderfreundlichkeit ist in Gladbeck zu einer Selbstverständlichkeit in allen Politikfeldern geworden. Seit über einem Jahrzehnt wird planvoll und koordiniert in Bildungsgerechtigkeit, Integration und Familiengerechtigkeit investiert“, zitiert Weichelt den Wissenschaftler.
Das Gladbecker Modell sei auch in anderen Städten Vorbild, die Jugendarbeit gelte als beispielhaft. „Sie geht natürlich weiter“ – schließlich sei erfolgreiche Prävention eine Daueraufgabe. Die Teilnahme am Landesprojekt „Kein Kind zurücklassen“ sei für die Verwaltung „eine gute Ergänzung und natürlich auch Bestätigung der bisherigen Arbeit.“